MENA/AFRIKA
MAROKKO Stabiler Partner für deutsche Firmen
Die marokkanische Regierung setzt 2025 wirtschaftspolitisch alles auf eine Karte: Investitionen, und zwar zunehmend aus privaten Quellen. Gleichzeitig zieht sich der Staat künftig auf die Rolle des Wegbereiters für private Projekte zurück und verstärkt die steuerlichen Anreize, den Bürokratieabbau, Public-Private-Partnerships, den Technologietransfer aus dem Ausland und sorgt darüber hinaus für stabile makroökonomische Rahmenbedin- gungen. Zu letzten zählen eine niedrige Inflation und ein stabiler Außenwert der Landeswährung Dirham. Für 2025 prognostiziert der Inter- nationale Währungsfonds (IWF) ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 3,7 Prozent. Mittelfristig rechnet der IWF mit einem jährlichen BIP-Wachstum von 3,5 Prozent. Der Wachstumsbeitrag des Außenhandels bleibt 2025 nach Annahme des IWF ungebrochen hoch. Auch kurbeln die ehrgeizigen Infrastrukturpläne, ins-
besondere in den Bereichen Wasser, Energie und Transport, sowie die Fortsetzung der unternehmerfreund- lichen Industrialisierungspolitik die Investitionen 2025 an. Ein wichtiger Faktor ist nicht zuletzt die Investi- tionen zur Vorbereitung der Fußball- weltmeisterschaft 2030, die Marokko, Spanien und Portugal gemeinsam austragen. Zur weiteren Haushaltskonsolidie- rung werden 2025 in Abstimmung mit dem IWF die Subventionen für Weizen, Butangas und Zucker end-
Betrieb im Fähren-Terminal von Tanger: Die deutschen Exporte nach Marokko stei- gen seit Jahren kontinuierlich. Gefragt sind Technologiegüter.
gültig abgeschafft und die Mehrwert- steuer auf den Stromverbrauch von 16 auf 18 Prozent erhöht. Die Sozialhilfe wird angehoben. Einen großen Posten im Sozialhaushalt macht zudem die Einführung einer allgemeinen gesetz- lichen Krankenversicherung aus, die 2025 starten soll. GTAI/IHK
VEREINIGTE ARABISCHE EMIRATE Diversifizierung der Wirtschaft schreitet voran
haben den Nichtölsektor erheblich gestärkt. Dazu gehören Investitionen in den Tourismus, die Luftfahrt, Immobilien, Finanzen und erneuer- bare Energien. Dafür hat das Land verschiedene Strategiepapiere sowohl auf natio- naler als auch auf gliedstaatlicher Ebene konzipiert. Ein Beispiel ist die Strategie „UAE Centennial 2071“. Zu den bereits umgesetzten Inves- titionsprojekten gehört die Khalifa Industrial Zone Abu Dhabi (KIZAD). Die Freihandelszone dient als wich- tiger Motor für die industrielle und
wirtschaftliche Diversifizierung. Zu- dem wurde das Masdar City-Projekt ins Leben gerufen, um eine nach- haltige Stadt zu schaffen, die auf erneuerbare Energien und saubere Technologien setzt. Die damit ver- bundenen Geschäftschancen sind auch für deutsche Unternehmen von Bedeutung. GTAI/IHK Weitere Informationen zum Blueprint „UAE Centennial 2071“:
Die Vereinigten Arabischen Emi- rate (VAE) streben eine weitere Diversifizierung ihrer Wirtschaft an, um die Abhängigkeit vom Ölsektor zu verringern. Innerhalb der Staaten des Golfkooperationsrats (GCC) sind die VAE das Land mit der geringsten Abhängigkeit von Ölexporten. Im Jahr 2004 stammten noch 90 Pro- zent der Staatseinnahmen aus dem Öl- und Gassektor. Bis 2024 hat sich der Anteil der Staatseinnahmen aus dem Export fossiler Rohstoffe auf 30 bis 40 Prozent reduziert. Zahlrei- che Diversifizierungsmaßnahmen
uaecabinet.ae/en/prime-ministers- initiatives/uae-centennial-2071
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IHK Global Business 01/2025
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