MeinHaus&Grund_Wohnträume

TITELTHEMA 11

v. l. n. r.: Rabea Schwarz, geb. Gätje, mit Tochter und Ehemann Christoph, Astrid und Hajo Gätje

Füreinander da sein

Single- und Zwei-Personen-Haushalte sowie die Kleinfamilie. Dennoch ge- winnen Gemeinschaftlichkeit und eine größere Vielfalt beim Wohnen für die Zukunft an Bedeutung. Dabei entstehen eher Wahlverwandtschaften aus Eigen- tümern und Mietern als die klassische Großfamilie, wenn sich Jung und Alt zusammenschließen – meist mit einem flexiblen Konzept zu gegenseitiger Hilfe sowie der toleranten Haltung „Leben und leben lassen“. Keimzelle dieser Idee ist die 68er-Generation, die jetzt alt wird. Die hat schon immer offenere Lebensmodelle gepflegt. Sie macht sich halt früher Gedanken, wie sie mit 80 leben will. So in etwa muss es gewesen sein, als eine Kieler Familie mit sechs Kindern zwischen zwei und vierzehn Jahren den alten Hof in Großbarkau 1995 kaufte. >>

Schleswig-Holstein mit knapp 260 Ein- wohnern. Beispielgebend nicht zuletzt deshalb, weil sich dort das Leben mit allen Generationen unter einem Dach

2006 war Ursula von der Leyen noch niedersächsische Familienministerin. Sie nahm an, die Alten hätten im Alltag im Vergleich zu früher nicht mehr viel mit den Jungen zu tun. Daraufhin regte sie die Förderung von sogenannten „Mehr- generationenhäusern“ an. Was einmal als offene Nachbarschaftstreffpunkte für familienorientierte Aktivitäten gedacht war, hat sich in der Zwischen- zeit zu einer modernen Wohnform entwickelt. Sie bezeichnet das freiwillige Zusammenleben mehrerer unabhängi- ger und verschieden alter Personen in einer sehr großen Wohnung oder einem Haus. Vorbildlich umgesetzt findet sich diese Lebensweise auf dem Wiesenhof in Großbarkau, einer Gemeinde in der Region Barkauer Land im Kreis Plön in

Hier hängt der Haussegen verblüffend gerade

entgegen allen Erwartungen ausgespro- chen harmonisch ausnimmt. Konflikte, Zank und Türenknallen bilden die Aus- nahme. Im Gegenteil: Das Modell, was wir vorfinden, scheint die Beteiligten sogar richtig glücklich zu machen. Fast die Hälfte der Deutschen wünscht sich ein solches Leben als Großfamilie, selbst wenn dieses statistisch gesehen ein Leben gegen den Trend ist. Vor allem in großen Städten dominieren

Die Babyboomer gehen in Rente, sind aber noch lange kein altes Eisen. Im Gegenteil: Sie sind Pioniere innovativer Projekte, mit denen sie „by the way“ ihre Vision vom gemeinschaftlichen Wohnen verwirklicht haben. Jung und Alt auf einem Hof

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