40 STANDPUNKT
zuschränken und ihren Wohnraum reduzieren zu müssen? Ich nutze mein großzügiges und licht- dur chfl utetes Esszimmer als Arbeitszim- mer. In diesem Wohnraum ist es einfach schöner und gemütlicher, sich aufzuhal- ten. Dies gilt auch für meine Ansprech- partner und Kunden, die mein Bild aus Lavastein und Wachs vom Hamburger Künstler Gerd Stange immer wieder bewundernd ansprechen. Meine Technik-Ausstattung steht auf einem breiten Rolltablett, damit ich meinen Esstisch jederzeit freiräumen kann. Zumindest theoretisch. Laptop, Bildschirm, Mikrofon, Licht, Kame- ra, Kabel, etc. haben die Anmutung eines Tonstudios. Den Anblick meines wunderschönen Esstisches aus Beton und Eichenholz vermisse ich. Deswegen suche ich ein abschließbares Büro in einem anregenden Coworking-Space in möglichst unmittelbarer Nähe meiner Wohnung in Eppendorf. Büroflächen werden verkleinert, dezentralisiert und in günstigere Gegenden verlagert. Wie wird Ihrer Meinung nach die Arbeit der Zu- kunft organisiert sein? Meines Erachtens wird die Arbeit der Zukunft viele Optionen und Kombinati- onen dieser Optionen bieten. Wir wer- den endlich „Präsenz“ und „Leistung“ bzw. „Bürozeiten“ und „Engagement“ auseinanderhalten. Ich denke, dass die verschiedenen Mo- delle – Homeoffi ce, Büro, Coworking- Space – individuell kombiniert werden. Ein bisschen wie der Smart Shopper, der mal günstig beim Discounter, mal hoch- wertig im Fachhandel, mal erlebnisori- entiert auf dem Wochenmarkt einkauft. Wir werden alle situativ auswählen wol- len, was für die Unternehmen sicherlich zu einer logistischen Herausforderung, aber auch potenziell zu Kosteneinspa- rungen führen wird.
derieren digital, als stünden Sie auf der Bühne. Ist das nicht bedeutend schwieriger und herausfordernder, wenn der persönliche Kontakt zum Zuhörer fehlt? Gemeinsam mit anderen Facilitators, Coaches und Trainern durfte ich gleich im ersten Lockdown digitale Tools entdecken und ausprobieren. Diesen Austausch behalten wir bei. So habe ich gelernt, virtuelle Work- shops abwechslungsreich und wirksam zu gestalten und habe ansteckende Freude daran, höchst interaktive Online- Formate für Teams und Führungskräfte zu moderieren. Team-Building ge- stalte ich menschlich intensiv; meine Teilnehmer*innen wundern sich, wie viel Vertrauen sie zueinander aufbauen können, ohne sich jemals „in echt“ gesehen zu haben. Auch lebendige Keynotes und Mas- terclasses halte ich online von meinem Homeoffi ce aus. Es ist für mich nicht schwieriger oder herausfordernder, sondern anders. Beide Settings bringen meinen Teilnehmer*innen und mir Freu- de und konkreten Mehrwert. Menschliche Nähe und persönliche Ver- bindungen entstehen auch online. Mei- ne zwei Kooperationen, MEHRwerTD und Taskforce Female Empowerment, sind via Videokonferenzen geboren worden. Das persönliche Vertrauen und das gemeinsame Vorhaben standen, lange bevor wir uns live treffen konnten. Eine Altbau-Mietwohnung mit gro- ßen Räumen lässt sich nur schwer in kleine Zimmer für die unterschied- lichen Bedürfnisse aufteilen. Hier hilft allenfalls Improvisationsgabe. Mit Stellwänden oder – vom Ver- mieter genehmigten – Trennwänden lässt sich schon viel erreichen. Wie haben Sie das Problem gelöst, ohne Ihre persönliche Freiheit ein-
Wie sähe Ihr Traumhaus aus? Mein Traumhaus könnte eine alte
intensiven Introspektion und Wertear- beit einher: „Haltung vor Methode“ pfl egten meine Ausbilder bei V.I.E.L. Coaching in Hamburg zu sagen. Mein aktueller berufl icher, aber auch persönli- cher Weg ist stark von dieser Erfahrung geprägt. Die 40-Stunden-Woche mit festen Bürozeiten hat ausgedient. Nicht erst seit Corona mischt sich das Private stärker ins Berufliche – und umgekehrt. Fluch oder Segen? Wir kommen zurück zum Thema Selbst- verantwortung und Selbstwirksamkeit.
denn dort fi ndet mein Lieblingsweinfest bei Live-Musik aus aller Welt jährlich über zwei Wochen statt. Die Vielfalt der z.T. historischen, z.T. modernen Innen- und Außen-Räumlichkeiten des Gebäudes wurde vor vielen Jahren im Rahmen einer privaten Unternehmens- veranstaltung so kreativ und verblüf- fend in Szene gesetzt, dass in meiner Wahrnehmung die Neuentdeckung der Anlage selbst zum gelungensten Teil der wunderbar abwechslungsreichen Veranstaltung wurde. Über welches Thema könnten Sie eine 30-minütige Präsentation halten ohne jede Vorbereitung? Als Speakerin bin ich ja auf die Themen Kulturwandel und Vielfalt in Unterneh- men so gut vorbereitet, dass ich auf Anhieb einen Vortrag halten könnte. ;) Es fallen mir tatsächlich viele solche
2-stöckige Herrenvilla sein. Ich genie- ße das Wohnen in einem Altbau mit solider Substanz, hohen Decken, Stuck, schönen Türen, ursprünglichen Kacheln, Dielenböden, stilvollen Details. Eine großzügige Terrasse mit Nachmittags- sonne als Verlängerung der Wohn- räume sowie eine kleine Terrasse von der Küche aus und ein Balkon auf der Etage wären mir wertvoll. Ein schöner Ausblick, idealerweise auf Berge und Wasser wäre einfach traumhaft. Was ist das spannendste Gebäude, in dem Sie jemals waren? Ehrlicherweise gilt mein erster Gedanke nicht einem Gebäude als Objekt, son- dern als „Bühne“, in Szene gesetzt. Ich kenne das großzügig angelegte Wein- gut am Stein in Würzburg sehr gut,
Hat ein gewinnendes Lächeln für ihre Klientel.
Themen ein: Demut und Dankbarkeit, Umgang zwischen Konzernzentralen und Tochtergesellschaften, Selbstver- antwortung und Selbstwirksamkeit, Glaubwürdigkeit im Change… <<
Business Coaching im eigenen Wohnzimmer.
Es ist meines Erachtens weder Fluch noch Segen. Es ist das, was wir daraus machen. Die Generation Y fordert neuartige Arbeitsmodelle. Und die Unternehmen lernen, dass „always on“ sich nicht mehr durch Statussymbole erkaufen lässt. Eine scharfe Trennung erscheint mir in naher Zukunft kaum vorstellbar, was kein Fluch sein muss und gar ein Segen sein kann. Sie selbst haben einen Teil Ihrer Wohnung zum Beratungsraum um- funktioniert. Sie coachen und mo-
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Nicola Schnittger, Leiterin Immobilienfinanzierung der Kieler Volksbank, und Thorsten Biastoch, Geschäfts- führer der Kieler Volksbank Immobilien GmbH.
kvbi.de
kieler-volksbank.de
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