MeinHaus&Grund_Wohnträume

44 MENSCHEN

unsere Eigentumsquote jetzt. Und das wollen wir weiter fördern, denn ein Eigenheim ist eine gute Altersvorsorge. 6. Skandinavien ist Deutschland in der Bau- kultur oft voraus. Wo sehen Sie die Ursache? In der skandinavischen Architektur und im Sied- lungsbau wird häufig alles „aus einer Hand“ geplant – vom Masterplan bis zum Briefkasten. Bei uns in Deutschland wird dagegen mehr Wert auf individu- elle Entfaltung und persönliche Gestaltung gelegt. Beides hat seine Berechtigung, und beides spiegelt sich dann auch im Gesamtbild wider. 7. Unsere nördlichen Nachbarn haben es in der Wohnung gern „hyggelig“. Ist das für Sie auch wichtig? Klar, natürlich hat jeder von „hyggelig“ eine ande- re Vorstellung, aber in meinem Haus will ich mich wohlfühlen. Mein Stil ist irgendwo zwischen Plüsch und modern. 8. Was macht das Wohnen in Schleswig-Holstein so besonders? Hier hat man überall kurze Wege zur Natur, selbst in den größeren Städten. Und egal wo man wohnt, ist man schnell am Meer.

Sabine Süttlerin-Waack ist aktuell die einzige Innenministerin in Deutschland. Als solche ist sie in Schleswig-Holstein auch für das Thema „Bauen“ zuständig. Das fanden wir interessant. Zehn Fragen an die Ministerin

9. Alte Häuser umbauen oder abreißen und neu bauen?

Das kommt darauf an. Grundsätzlich bin ich sehr da- für, alte Häuser zu erhalten. Allerdings muss sich die Sanierung – insbesondere die energetische – lohnen.

3. Als Ministerin sind Sie auch für Bauen zuständig. Was unternehmen Sie, Menschen den Traum der eigenen vier Wände zu erfüllen? Wir verbessern die Rahmenbedingun- gen mit zahlreichen Förderangeboten und kümmern uns um Bauland, damit sich möglichst viele Menschen ihren Traum erfüllen können. 4. Viele Menschen träumen vom alleinstehenden Einfamilienhaus. Das verbraucht viel Fläche für wenig Menschen. Lässt sich das künftig noch realisieren? Auch das Einfamilienhaus wird weiter möglich sein. An einer Reduzierung des

1. Was wäre Ihr persönlicher Wohntraum?

Flächenverbrauchs geht allerdings kein Weg vorbei. Wir müssen das Wohnei- gentum viel stärker am Bedarf des Ein- zelnen ausrichten – und zwar angepasst für die jeweilige Lebenssituation. Ich nehme mich da nicht aus – das Häus- chen mit Garten im Grünen brauchen die wenigsten ihr ganzes Leben lang. 5. Deutschland ist eine Mieter- nation. Woran liegt das? Zunächst ist die Eigentumsquote in Deutschland höher als im europäischen Durchschnitt. Über lange Zeit war in Deutschland aufgrund hoher Zinsen Mieten günstiger als Kaufen. Das hat sich natürlich geändert. Deshalb steigt

10. Wie sieht Wohnen in der Zukunft aus?

Ich lebe ihn – ein schönes Häuschen auf dem Land mit unmittelbarem Zugang zur herrlichen Natur, sehr guter Verkehrsanbindung und einem hervor- ragenden kulturellen Angebot unmittel- bar in der Nähe. 2. „Vorn die Ostsee, hinten die Friedrichstraße“ ist ein Buch von Kurt Tucholsky. Ist das ein Wohntraum? Das kann sein, für mich wäre es das nicht. Die Friedrichsstraße wäre mir in unmittelbarer Nachbarschaft viel zu wuselig.

Vielfältig, flexibel und nachhaltig – es ist mit ein wenig Verzögerung das Abbild der Gesellschaft, die sich ja auch im ständigen Wandel befindet. Der Wohnungsbau wird deshalb den Klimaschutz und die Klimafolgen-Anpassung besser als bisher berücksich- tigen. Ich bin mir sicher: Zukunft haben Eigentums- wohnformen und Wohnquartiere, die die Bedürfnisse der verschiedenen Generationen präziser aufgreifen und sich gut an die Umgebung anpassen. Mit unse- rem Förderprogramm „Neue Perspektive Wohnen“ knüpfen wir genau dort an.

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