IHK-Magazin Ausgabe 7/2023

TITELTHEMA | DIGITALISIERUNG

KI UND UNTERNEHMEN Die zehn wichtigsten Fakten Die neuen KI-Anwendungen sorgen in vielen Branchen und Betrieben für Unruhe. Das muss nicht sein.

D as Weltwirtschaftsforum geht davon aus, dass welt- weit binnen fünf Jahren etwa jede zehnte Arbeits- stelle durch eine KI-Anwendung übernommen wird. Viele Forscher schätzen aber auch, dass wie bei vergangen Technologiesprüngen mehr neue Stellen entstehen, als alte wegfallen. Doch wie geht man konkret vor? Zehn Aspekte, die Unternehmen beim Einsatz von ChatGPT und weiteren gene- rativen KI-Anwendungen unbedingt im Blick haben sollten:

lich der Information, in welchen Abläufen sie zum Einsatz kommen. Dies kann dazu beitragen, Vertrauen bei Kunden, Mitarbeitern und anderen Stakeholdern zu stärken.

Haftung und Risikomanagement Unternehmen sollten mögliche rechtliche und

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finanzielle Risiken im Zusammenhang mit dem Einsatz von generativer KI berücksichtigen. Dazu gehört auch die Klärung der Haftungsfrage im Falle von Fehlern oder Schä- den, die durch die Nutzung der KI verursacht werden.

Datenschutz Die Datenverarbeitung von ChatGPT ist bislang recht

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Wie werden wir erfolgreich nachhaltig und nachhaltig erfolgreich?

intransparent. Es ist nicht klar, auf welcher Rechtsgrund- lage personenbezogene Daten in die USA übermittelt werden. Ebenso wenig gibt es eine Rechtsgrundlage für die Verarbeitung und Speicherung personenbezogener Daten auf Servern in den USA. Aus diesem Grund sollte beim Einsatz generativer KI-Systeme stets geprüft werden, wo die Datenverarbeitung stattfindet. Auf die Eingabe und Nutzung von personenbezogenen und auch anderen sensiblen beziehungsweise vertraulichen Daten sollte bei der Anwendung generativer KI-Systeme generell verzichtet werden.

Menschliche Überprüfung Unternehmen sollten sicherstellen, dass KI-generier-

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te Inhalte von einem Menschen überprüft werden– insbe- sondere in Situationen, in denen eine Fehlaussage schwer- wiegende Folgen haben könnten.

Mitarbeiter schulen Es ist wichtig, dass Mitarbeiter sensibilisiert werden,

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wie generative KI-Anwendungen funktionieren und wie sie diese in die Arbeit integriert werden können. Dabei sollten auch rechtliche Themen wie Datenschutz sowie ethische Aspekte diskutiert werden, damit Mitarbeiter die Anwen- dungen auf verantwortungsvolle Weise nutzen.

Datenqualität Arbeitsergebnisse von KI-Tools hängen stark von

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der Qualität, der Quantität und Gewichtung der einzelnen Datensätze ab, mit denen sie trainiert werden. Generati- ve KI kann möglicherweise ungenaue, irreführende oder nicht aktuelle Aussagen generieren. Bei vielen generativen KI-Systemen ist nicht transparent, welche Datenquellen genutzt werden und welcher Meinungsschwerpunkt dabei repräsentiert wird. Inhalte und Antworten können einem Bias unterliegen. Die Zuverlässigkeit und Objektivität des Outputs zum aktuellen Zeitpunkt sollten daher stets hin- terfragt werden.

Ethische Überlegungen Unternehmen sollten die potenziellen Auswirkun-

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gen ihres Einsatzes von generativer KI auf verschiedene Stakeholder wie Kunden, Mitarbeiter und Gesellschaft als Ganzes berücksichtigen. Es sollte sichergestellt werden, dass die Nutzung im Einklang mit den ethischen Prinzipi- en des Unternehmens steht. Coding Falls Unternehmen generative KI im Bereich Pro- grammierung und Coding einsetzen, sollten sie sich 9. zuvor mit der Syntax und den Befehlen des Tools vertraut machen und die Erklärungen gründlich lesen. Fehler im Code können sich auf die Performance, Funktionalität und Sicherheit der Anwendungen auswirken.

Gemeinsam finden wir die Antworten für morgen. Machen Sie den Wandel zur Chance: mit umfassender

Geistiges Eigentum Daten, mit denen die KI gefüttert wurde, können

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urheberrechtlich geschützt sein – zum Beispiel Textbau- steine, Begriffe oder Bilder. Dadurch stellt der KI-generier- te Output unter Umständen eine Urheberrechtsverletzung dar. Die Vervielfältigung kann strafbar sein. Insofern ist bei von KI generiertem Output Vorsicht geboten. Die Verwen- dung dieses Outputs für die Kommunikation nach außen ist dabei besonders riskant. Transparenz Unternehmen wird empfohlen, ihren Einsatz von ge- nerativen KI-Modellen transparent zu machen, einschließ- 4.

Beratung und der passenden Finanzierung. Mehr dazu: sparkasse.de/unternehmen

Plugins Seit Anfang April ermöglicht das hinter ChatGPT ste-

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hende Unternehmen OpenAI über neue Plugins die direkte Einbindung von ChatGPT in Unternehmenssysteme. Auch bei der Nutzung von KI über solche Plugins sollten sich interessierte Unternehmen unbedingt intensiv mit Fragen zu Datenschutz, Urheberrecht und Datensicherheit aus- einandersetzen.

In Partnerschaft mit:

Weil’s um mehr als Geld geht.

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IHK Magazin Rhein-Neckar 07 | 2023

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