Bewahren & weitergeben, was dir wichtig ist
Die Mehrheit der Menschen in der Schweiz stirbt, ohne den Nachlass geregelt zu haben. Darauf wies eine Erhebung des Verbands Swissfundraising vor fünf Jahren hin. Hast du schon einmal darüber nach- gedacht, mit deinem Testament Gutes zu tun und kon- krete Schritte hierfür in die Wege zu leiten? Peter Rö- thlisberger, unser hausinterner Experte im Bereich Finanzen und Administration, nimmt Anfragen in die- ser Materie entgegen. Unser Redaktor Tobias Gött- ling hat ihm ein paar Fragen gestellt.
Lieber Peter, wann hast du dich zum ersten Mal im Leben mit dem Thema Legat befasst?
Im Detail tatsächlich erst im Alter von etwa 30 Jahren und zwar von Berufes wegen. Je- doch erlebte ich schon in meiner Kindheit, wie im Bekanntenkreis unnötige Streiterei- en ausbrachen, weil ein Erbfall nicht klar geregelt war. Auch wenn ich mich damals
für das Thema noch nicht so genau interessierte, ist mir bis heute in Erinnerung geblieben, welcher Ärger damit verbun- den war, wobei ich als Kind sicher nur die Spitze des Eisbergs wahrgenommen habe. Was ist der grösste Fehler, den man beim Thema Tes- tament machen kann? Einer der grössten Fehler ist sicherlich, das Thema immer aufzuschieben und sich überhaupt nicht damit zu befassen. Besonders ärgerlich sind auch Formfehler aller Art oder ver- meidbare Streitereien in der Verwandtschaft. Die Mehrheit der Schweizerinnen und Schweizer stirbt, ohne den Nachlass geregelt zu haben. Denkst du, es hat mit falschen Tabuisierungen zu tun? Das ist wahrscheinlich eine Generationenfrage: Bei einigen älteren Leuten könnte es noch ein Tabuthema sein, bei vie- len jüngeren liegt es meines Erachtens aber eher daran, dass es zu kompliziert erscheint, sich mit dem Thema zu beschäf- tigen und dass das Thema vielen noch weit weg erscheint. Welchen Weg kann ich wählen, wenn ich mit meinem Nachlass etwas Gutes tun möchte? Ich empfehle Interessierten, dass sie sich auf DeinAdieu.ch informieren und auf wenige Werke beschränken, damit nicht zu viele Gebühren für administrative Fragen anfallen. Bei komplizierten Familienverhältnissen sollte man einen Notar
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