10 –– BEST OF 2025
11 BEST OF 2025 ––
Für unseren Wein des Jahres hat Gernot seine „Lieblingsamphore“ von einer Top-Lage oberhalb von Breiten- brunn herausgesucht und gefüllt. „Durch die langsame Gärung entwickelt der Wein mehr Glyzerin, was zu einer stär- keren und finessenreicheren Fruchtsüße führt, Kalium und Eisen sorgen für eine dunkel-leuchtende Farbe und für diesen rotfleischigen, fast jodigem Ton. Das er - gibt einen Wein, der richtig nach Umami schmeckt und trotzdem in der Nase was Ätherisches und Herbales hat. Man spürt die Sonne, die im Boden gespeichert ist regelrecht, ohne das der Wein schwer wirkt.“ Wir finden auch: ein sensationeller Vertreter der burgendländischen Weine und eine Art Referenzwein für die Rebsor- te Blaufränkisch, der wir in Zukunft viel mehr Aufmerksamkeit wünschen würden. Vielleicht ist auf dem Weg dahin unsere Auszeichnung als „Wein des Jahres“ ein erster Schritt in diese Richtung. —
die Aromenbildung im Wein“. Auf unsere Frage, warum das so ist, antwortet Gernot, als sei es das selbstverständlichste von der Welt, „in den Schieferböden ist deutlich weniger Stickstoff als in anderen und der ist dann auch nicht in den Trauben und kann die Gärung eben nicht beschleuni- gen“. Die Auswirkungen von Terroir auf den Wein sind komplex. Händische Lese und anschließende zusätzliche Sortierung sind beim Bio-Weingut Heinrich selbst- verständlich. Die Heinrichs sind sogar Demeter-Zertifiziert, was einen enormen Aufwand, aber auch bestes Lesegut be- deutet. Die Reserve wird klassisch in Holzgärständern ausgebaut und dann ein Jahr in gebrauchte 500-Liter-Holzfässer gegeben, um schließlich bis zur Abfüllung in 1.000-Liter-Amphoren zu lagern. Am- phoren? Wie im Weinbau in der Römer- zeit? Gernot lächelt, „mehr oder minder, ja. Die Amphore hat gegenüber dem Edelstahl einige Vorteile. Wir beobach- ten, dass sie einerseits die Frische erhält, andererseits aber eine langsame und fei- ne Aromenentwicklung ermöglicht. Für unsere Weine ist das perfekt.“ Und für den Blaufränkisch besonders.
» DIE AMPHORE HAT GEGENÜBER DEM EDELSTAHL EINIGE VORTEILE. WIR BEOBACHTEN, DASS SIE EINERSEITS DIE FRISCHE ERHÄLT, ANDERERSEITS ABER EINE LANGSAME UND FEINE ARO- MENENTWICKLUNG ERMÖGLICHT.« GERNOT HEINRICH
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JANUAR 2025
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