JugendBarcamp: Leitfaden für offene Veranstaltungsformate

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¼ Partizipation von Anfang an Ein Barcamp ist auf Partizipation angelegt – und das nicht erst in seiner Durchführung, son- dern schon in der Konzeption, Planung und Organisation. Bei einem Jugendbarcamp bietet es sich an, aus Sicht der Jugendlichen zu denken, von Beginn an mit ihnen gemeinsam zu arbeiten und sie bereits in die Themenfindung einzubeziehen. Durch die Einbindung von Jugendlichen von Anfang an können stets ihre Ideen, Interessen und Themen im Fokus stehen. Der Austausch und die Diskussionen untereinander sowie mit Erwachsenen eröff - nen neue Wege und Einsichten, die bisher nicht entdeckt wurden. Die Freiräume, die mit diesem Format gegeben werden, müssen sich junge Menschen oft erst aneignen. Ihnen sollten deswegen Möglichkeiten gegeben werden, sich an diese Freiräume zu gewöhnen, die sie oft aus ihrem Alltag nicht kennen. Denn viele junge Menschen haben wenige bis keine Möglichkeiten, sich selbst, ihre Fragen und ihre Ideen einzubringen. Sie werden bei Entscheidungsfindungsprozessen oder auch ganz im Allgemeinen eher selten so gefragt oder eingebunden, dass ihre Meinungen im Mittelpunkt stehen und berücksichtigt bzw. gehört werden. ¼ Hilfestellungen durch feste Rahmungen Ein Barcamp kann durch seine Offenheit auch verunsichern. Die Freiräume für eigene Ideen und die eigene Ausgestaltung sind für viele ungewohnt. Viele Jugendliche müssen an diese Form der Veranstaltung erst herangeführt werden, damit ihnen deutlich wird, dass es wirklich um sie geht und sie hier mit anderen zusammen neue Möglichkeiten ha- ben, ihre Anliegen zu besprechen. Zum einen kann das Jugendbarcamp, um die Jugend- lichen auf die Offenheit des Formates einzustellen und den Raum für Ideen und Freiräume nutzen zu können, über anderthalb oder zwei Tage geplant und/oder können mehrere Sessionplanungen an einem Tag durchgeführt werden. Damit kann es sich entwickeln und sich ein Wohlfühlgefühl einstellen. Zum anderen können Hilfestellungen gegeben werden, indem zum Beispiel einige Ju- gendliche sehr stark in die Konzeption und Planung eingebunden werden. Dies unterstützt gleichzeitig eine erfolgreiche Partizipation. Hier bietet sich ein Vorbereitungsworkshop mit ein paar wenigen Jugendlichen an, die das Barcamp von Anfang an mit ausgestalten. Bei dem Vorbereitungsworkshop sollte genau geklärt werden, was ein Barcamp ist oder es soll- te schon während der Planung ein Mini-Barcamp simuliert werden, damit die Jugendlichen

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