JugendBarcamp: Leitfaden für offene Veranstaltungsformate

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Eine weitere Variante ist, die Sessions zu ähnlichen Themen schon während der Pla- nung zusammenzulegen. Dies setzt allerdings ein gutes Gespür der Moderation und des Planungsteams voraus, da sich Vorschläge mitunter ähnlich anhören, aber vielleicht ein anderes Ziel verfolgen. Es ist wichtig, beide Sessiongeber*innen zu fragen, ob sie damit einverstanden sind. Oft passiert es auch, dass sich Teilnehmende, die ihre Idee noch nicht vorgestellt, aber einen ähnlichen Vorschlag von anderen schon gehört haben, die- sen Sessions anschließen.

Was ist zu tun, wenn in den Sessions etwas gemacht wird, das nichts mit dem Thema zu tun hat?

Grundsätzlich ist es nicht schlimm, wenn vom ursprünglichen Thema der Session abgewi- chen wird. Im Grunde ist alles, was die Jugendlichen besprechen, Teil ihres Barcamps und ihrer Session. Sie bestimmen, wie die Zeit ausgestaltet wird. Dadurch, dass die Anregung gegeben wird, jede Session zu dokumentieren, wird den Sessions eine gewisse Struktur und Orientierung gegeben, etwas zu machen. Zusätzlich können immer auch Betreuer*innen Unterstützung sowie Anregungen geben, die zum Thema zurückführen. Wenn eine Session keinen Gesprächsstoff mehr bietet, wird sie beendet und die Teilnehmenden setzen sich in andere Sessions oder halten sich im Plenum auf und warten auf den nächsten Slot. Gibt es auch Dinge, die bei einem Jugendbarcamp gar nicht gehen? Eigentlich nicht. Es gibt zwar Regeln, die befolgt werden sollten, damit das Barcamp rei- bungslos abläuft, ansonsten spiegelt sich die Offenheit des Formates auch in der Frei - heit der Regeln wider. Trotzdem können in der Einführung zu Beginn der Veranstaltung gemeinsam Dos and Don‘ts für das Barcamp besprochen werden, zum Beispiel dass die Session-Themen im weitesten Sinn etwas mit dem Oberthema des Jugendbarcamps zu tun haben sollten, dass die Sessions pünktlich nach 45 Minuten enden oder dass Sessions auch vor Ende verlassen werden dürfen, wenn sie nicht mehr interessant sind. Es gibt keinen Zwang zu bleiben. Außerdem sollte deutlich gemacht werden, dass es okay ist, wenn man nur eine Frage und keinen Input hat. Der respektvolle Umgang miteinander und die Be- gegnung auf Augenhöhe sind das Wichtigste.

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