Wege ins Ausland - Auslandsaufenthalte für junge Leute

Die Broschüre von Eurodesk Deutschland bietet einen sehr guten Überblick über sämtliche Mobilitätschancen, die Jugendlichen offen stehen. Ob Jugendbegegnungen, und Workcamps oder Langzeitfreiwilligendienste wie weltwärts, kulturweit, EFD oder IJFD, neben den Grundinformationen zu verschiedenen Mobilitätschancen wird jedes Programm zusätzlich von Jugendlichen vorgestellt, die selbst einen Auslandsaufenthalt absolviert haben.

Wege ins Möglichkeiten für deinen Auslandsaufenthalt Ausland

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Diese Broschüre besteht zu 100 % aus Recyclingpapier. Hilf auch du mit, Ressourcen zu schonen – falls du diese Broschüre nicht mehr benötigst, frage in deinem Bekanntenkreis nach, ob jemand anderes einen Auslandsaufenthalt plant und gib die Broschüre weiter.

Diese Broschüre wurde mit Unterstützung des EU-Programms Erasmus+ und des Bundes­ ministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Broschüre trägt allein der Verfasser; die Europäische Kommission und das BMFSFJ haften nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.

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Gefördert vom:

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Inhalt Was ist Eurodesk? ................................................................ S.  6 Kurzaufenthalt im Ausland → Internationale Jugendbegegnung .................................... → Workcamp ....................................................................... → Sprachkurs ....................................................................... → Reisestipendium .............................................................. S. 8 S. 12 S. 16 S. 20 Freiwilligendienst im Ausland .............................................. → Europäisches Solidaritätskorps (ESK) ............................... → Internationaler Jugendfreiwilligendienst (IJFD) ............... → Entwicklungspolitischer Freiwilligendienst „weltwärts“... → Freiwilligendienst „kulturweit“ ........................................ S. 24 S. 26 S. 30 S. 34 S. 38 Qualität von Freiwilligendiensten ........................................ S. 42 Spät dran? ............................................................................. S. 44 Arbeiten im Ausland → Au-pair ............................................................................. → Jobben/ Work & Travel ..................................................... → WWOOF ........................................................................... S. 46 S. 50 S. 54

7 Schritte zu deinem Auslandsaufenthalt .................... S. 74 Den richtigen Anbieter finden .... S. 78 Europäisches Jugendportal ........ S. 80 Surftipps ..................................... S. 82 Auslandsaufenthalt – eine tolle Chance für alle ........................... S. 85 Impressum ................................. S. 86

(Aus-)Bildung im Ausland → Schulaufenthalt ................................................................ → Berufsbildung ................................................................... → Studium ............................................................................ → Praktikum .........................................................................

S. 58 S. 62 S. 66 S. 70

Inhalt

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Hallo!

MerhAba!

こ ん に ち は

In dieser Broschüre erfährst du kurz und knapp, welche Möglichkeiten du hast, ins Ausland zu gehen. Ob ein Freiwilligendienst, ein Work & Travel-Aufenthalt oder ein Praktikum im Ausland – hier findest du alle Infos, Voraussetzungen und Finanzierungsmöglichkeiten. Außerdem kannst du nachlesen, was andere Jugend- liche bei ihrem Auslandsaufenthalt erlebt haben.

Wir wünschen dir viel Spaß beim Lesen und eine tolle Zeit im Ausland, wenn es soweit ist.

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Wie kannst du diese Broschüre nutzen? Auf den folgenden Seiten werden dir die verschiedenen Möglichkeiten von Auslandsaufenthalten vorgestellt. Die Symbole zeigen dir, …

für welche Altersgruppe dieses Programm möglich ist.

welche Voraussetzungen du für die Teilnahme brauchst.

wie viel Zeit du im Voraus für Anmeldung, Bewerbung und Organisation einplanen musst.

wie lange du dich mit diesem Programm im Ausland aufhalten kannst.

in welche Länder du mit diesem Programm reisen kannst.

mit welchen Kosten du rechnen musst und welche Finanzierungsmöglichkeiten es gibt.

wo und wie du dich für dieses Programm anmelden oder bewerben kannst.

auf welchen Internetseiten du weitere Infos zu diesem Programm findest.

Wie kannst du diese Broschüre nutzen?

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Was ist Eurodesk?

Eurodesk ist ein Jugendinfonetzwerk mit Servicestellen in 37 europäischen Ländern. Wir vom deutschen Eurodesk-Team sammeln für dich Informationen rund um Auslandsaufenthalte und internationale Begegnungen. Da wir öffentlich gefördert sind, ist unsere persönliche Beratung kostenlos und neutral.

Übrigens gibt es uns in ganz Deutschland. Wenn du dich beraten lassen möchtest, kannst du dich an eine Eurodesk-Stelle in deiner Nähe wenden.

Weitere Infos zu allen Programmarten findest du auf www.rausvonzuhaus.de . Außerdem gibt es dort einen Last Minute Markt für Kurzentschlossene, eine Datenbank mit Organisationen und den Auslandskompass, der dir verrät, welche Programme zu dir passen könnten. Wir beraten dich gerne!

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KONTAKT ZU EURODESK Telefon: 0228 9506-250

E-Mail: rausvonzuhaus@eurodesk.eu In deiner Nähe: www.rausvonzuhaus.de/beratung

Was ist Eurodesk?

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Internationale Jugendbegegnung

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infos Programm Bei einer internationalen Jugendbegegnung treffen sich Gruppen von jungen Leuten aus verschiedenen Ländern. Ihr arbeitet zusammen an einem bestimmten Thema oder Projekt und habt ein gemeinsames Freizeitprogramm. Dabei stehen gegenseitiges Kennenlernen und der interkulturelle Austausch im Vordergrund.

Da internationale Jugendbegegnungen meist öffentlich gefördert werden, musst du nur einen geringen Teilnahmebeitrag und ggf. deine Reisekosten bezahlen. Anmelden kannst du dich bei verschiedenen Organisationen, Jugendverbänden und Vereinen.

8 bis 30 Jahre, je nach Förderprogramm

Keine Vorkenntnisse nötig

2 bis 5 Monate vorher anmelden

1 bis 3 Wochen vor Ort

www. rausvonzuhaus.de/jugendbegegnung

Weltweit, auch in Deutschland möglich

Internationale Jugendbegegnung

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Sophies Jugendbegegnung in Bulgarien & Deutschland

Sophies Tipp: „Suche dir eine gute Organisation, die dich unterstützt.

Am besten informierst du dich im Vorfeld schon über die verschiedenen Kulturen, aus denen die Teilnehmenden kommen. Dann kannst du dich mit ihnen darüber unterhalten, und sie sehen, dass du interessiert bist. Trefft euch vorher z. B. digital und besprecht alles Wichtige. Sei offen und hab Spaß!“ Sophies Fazit: „Jugendbegegnungen lohnen sich immer, egal wie alt man ist. Man lernt viel über neue Kulturen, verbessert seine Sprachkenntnisse, schließt neue Freund- schaften und hat viel Spaß. Für mich persönlich hat es sich sehr gelohnt, die Erfahrung ist einfach unvergesslich! Ich würde es immer wieder machen und jedem empfehlen, diese Chance zu nutzen!“

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Das hat Sophie gemacht: „Wir haben uns mit Stress und Gesundheit beschäftigt, Interviews durchgeführt, Ausflüge gemacht und öffentlich zu unserem Event „Running for Health“ eingeladen.“

15 Jahre

3 Monate vorher

2 Wochen vor Ort

Kardzhali, Bulgarien und Hirschluch / Storkow, Deutschland 70 € für Reise, Unterkunft und Verpflegung „Im ersten Schritt habe ich mich an einen örtlichen Jugendclub gewandt und dort vom Projekt gehört. Da habe ich alle Details wie Kosten, Thema der Begegnung, Unterkunft usw. erfahren.“

Internationale Jugendbegegnung

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Workcamp

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Bei einem Workcamp triffst du 10 bis 30 junge Leute aus verschiedenen Ländern. Ihr arbeitet ca. 4 bis 6 Stunden am Tag in einem gemeinnützigen Projekt. Es gibt z. B. Umweltprojekte, soziale Projekte, Kunst-, Bau- oder Festivalprojekte. Daneben gibt es ein gemeinsames Freizeitprogramm. Die meisten Workcamps werden in den Ferien angeboten. infos Programm

Ab 18 Jahre (Teenage-Workcamps: ab 14 Jahre) Grundkenntnisse in der Arbeitssprache, meist Englisch Ab März /April bis wenige Wochen vorher anmelden

Geringer Teilnahmebeitrag, Reisekosten

Anmelden kannst du dich direkt bei einer deutschen Workcamp-Organisation.

www.workcamps.org

2 bis 4 Wochen vor Ort

Weltweit, auch in Deutschland möglich

Workcamp

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Svenjas Workcamp in Tschechien

Svenjas Tipp: „Nimm kleine Hindernisse zu Beginn in Kauf und lass die neue Situation auf dich zukommen. Wenn deine Erwartungen nicht mit der Realität übereinstimmen, warte erstmal ab und lass dich auf neue Abenteuer ein.“ Svenjas Fazit: „Was mich am meisten an diesem Workcamp beeindruckt hat? Die Inklusion, die gelebt wurde! Ich habe eine große zusammen- gehörende Familie kennengelernt, die hier über die Jahre hinweg entstanden ist.“

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Das hat Svenja gemacht: „Die Aufgabe der Freiwilligen war es bei der Vorbereitung und Durchführung eines Integrationscamps für Kinder zu unterstützen. Dort kamen Kinder mit verschiedenen Behinderungen und Kinder ohne Behinderungen zusammen. Das Ziel des Camps war ganz ein- fach: dass alle Kinder das Camp genießen, sich treffen und lernen, zusammen arbeiten und spielen.“

22 Jahre

2 Wochen vorher

2 Wochen vor Ort

Jizbice, Tschechien

100 € Teilnahmegebühr, ca. 50 € An- und Abreisekosten (mit Rabattcodes durch die Organisation), ca. 80 € Freizeit - aktivitäten „Ich habe im Internet nach Workcamps gesucht und bin auf eine passende Organisation gestoßen. Ich entschied mich für ein Projekt und füllte die Online-Anmeldung aus. Daraufhin meldete sich die Organisation bei mir und ich konnte mich in Ruhe auf mein Workcamp vorbereiten.“

Workcamp

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Sprachkurs

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Sprachkurse sind meist Gruppenangebote für junge Leute aus Deutschland oder eine internationale Gruppe. Du kannst deinen Sprachkurs auch mit einem Urlaub in deinem Wunschland oder mit anderen Programmarten, z. B. einem Au-pair-Aufenthalt, verbinden. infos Programm

Kosten: Je nach Angebot müssen die Kosten für Reise, Unterkunft, Verpflegung und Ver- sicherung zusätzlich zur Sprachkursgebühr bezahlt werden.

Altersvorgaben je nach Kursangebot

Kursangebote für jedes Sprachniveau

Finanzierung: teilweise Stipendien (z. B. für Studierende verfügbar)

1 bis 3 Monate vorher anmelden

Du kannst dich direkt bei einer Sprachschule, einer Universität im Ausland oder bei einem deutschen Sprachreiseveranstalter anmelden. Beachte bei der Suche die Qualitätskriterien des Fachverbands Deutscher Sprachschulen und Sprachreise-Veranstalter e. V. (FDSV). www.fdsv.de

Mindestens 1 Woche vor Ort

Weltweit, auch in Deutschland möglich

Sprachkurs

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Liams Sprachkurs auf Malta

Liams Tipp: „Eine Sprachreise kann ich allen empfehlen, die ihre Ferien effektiv nutzen möchten, um ihre Sprachkenntnisse zu verbessern. Es lohnt sich, an dem angebotenen Freizeitprogramm teilzunehmen, da man so nicht nur viel von der Region sieht und über die Kultur des Landes erfährt, sondern vor allem jede Menge andere Sprachschüler*innen aus aller Welt kennenlernt.“ Liams Fazit: „Die Sprachreise hat mir gut gefallen und im Unterricht konnte man sein Englisch sehr gut verbessern! Wenn ich alles zusammenfassend beschreiben müsste, würde ich sagen, es war ein toller und lehrreicher Urlaub. Was man vormittags im abwechslungsreichen Unterricht lernt, kann man in der Freizeit sofort umsetzen.“

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Das hat Liam gemacht: „Wir hatten morgens bei unseren Lehrer*innen, die alle sehr freund- lich und hilfsbereit waren, einige Stunden Unterricht und haben nachmittags und abends mit den Leader*innen, die uns betreut haben, Ausflüge gemacht.“

15 Jahre

5 Monate vorher

2 Wochen vor Ort

St. Pauls Bay, Malta

1.785 €

1. Erkundigungen übers Internet einholen (www.fdsv.de) 2. Preise der jeweiligen Anbieter vergleichen 3. Einige Reiseanbieter in die engere Auswahl nehmen 4. Anbieter anrufen und Fragen stellen 5. Den Anbieter heraussuchen, bei dem alles überein- stimmt (Preis-Leistungs-Verhältnis etc.).

Sprachkurs

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Reisestipendium

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Mit einem Reisestipendium kannst du für eine bestimmte Zeit ein Land, manchmal auch mehrere Länder, bereisen und dabei ein Thema oder Projekt bearbeiten. Dabei lernst du Land, Leute und Kultur kennen, schaust „hinter die Kulissen“ und wendest deine Fremdsprachenkenntnisse an. Die Reise machst du alleine oder in der Gruppe – je nach Stipendium. infos Programm

Kosten: Reisekosten, Unterbringung, Verpfle- gung, Taschengeld, Versicherung, ggf. Visum Finanzierung: Je nach Stipendium bekommst du ein Reiseticket (z. B. Interrail-Pass) oder einen Zuschuss in Höhe von ca. 600 €. Bewerben kannst du dich 1-2× jährlich bei den Förderstellen. Je nach Stipendium musst du Wissensfragen beantworten, deine Projektidee einreichen oder dich im Bewerbungsgespräch vorstellen. www.rausvonzuhaus.de/reisen

16 bis 27 Jahre, je nach Programm

Ggf. Empfehlungsschreiben, teilweise Ein- verständniserklärung der Eltern. Meist wird erwartet, dass du deine Reise dokumentierst und einen Abschlussbericht schreibst.

Bis zu 12 Monate vorher bewerben

Wenige Tage bis zu mehrere Wochen vor Ort

Hauptsächlich in Europa möglich

Reisestipendium

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Maikes DiscoverEU-Reise durch Osteuropa und den Balkan

Maikes Tipp: „Nicht zu viel planen, sondern spontan bleiben! Wenn man auf Empfehlungen anderer Reisender hört und auch zu verrückten Ideen einfach mal ja sagt, kann man viel mehr erleben, als wenn man Monate vorher schon alles bucht und festlegt“. Maikes Fazit: „Ich habe gelernt, dass es unglaublich toll sein kann, alleine zu reisen und verschiedene Orte für sich selbst zu entdecken. Am Anfang hat es sich zwar etwas seltsam und überfordernd angefühlt, so ganz auf sich gestellt zu sein – doch am Ende habe ich dadurch viele coole Leute kennengelernt, verrücktere Sachen ausprobiert und bin offener und entscheidungsfreudiger geworden.“

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Das hat Maike gemacht: „Ich habe beim DiscoverEU-Wettbewerb gewonnen und eine Rundreise mit dem Zug gemacht.“

19 Jahre

Alles komplett spontan

1 Monat vor Ort

Hauptstädte sowie kleinere Orte in Ungarn, Kroatien, Bosnien-Herzegowina und Slowenien Ca. 900 € z. B. für Unterkunft und Essen „Ich habe mich zweimal auf die DiscoverEU- Verlosung von Interrail-Tickets beworben. Beim zweiten Mal hatte ich dann Erfolg, habe mir einen Reisezeitraum ausgesucht und das Ticket zugeschickt bekommen.“

Reisestipendium

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Freiwilligendienst

Was ist ein Freiwilligendienst? Bei einem Freiwilligendienst engagierst du dich für eine bestimmte Zeit in einer gemein- nützigen Organisation oder in einem Projekt im Ausland. So kannst du unter anderem erste Erfahrungen in der Arbeitswelt sammeln, Land und Leute kennenlernen, neue Freundschaften schließen und deine Fremdsprachenkenntnisse verbessern. Verschiedene Freiwilligenorganisa- tionen können dir weltweit einen Einsatzplatz für 2 bis 12 Monate oder länger vermitteln. Angeboten werden Freiwilligendienste im öko- logischen, sozialen, entwicklungspolitischen und kulturellen Bereich.

Nicht-geförderter Freiwilligendienst

Bei einem nicht-geförderten Freiwilligen- dienst trägst du alle Kosten selbst. Wie hoch die Kosten sind, hängt davon ab wohin du gehst, wie lange zu bleibst usw. Um die Kosten zumindest teilweise zu decken, kannst du einen Unterstützungskreis aufbauen (Infos dazu: www.rausvonzuhaus.de/unterstuetzungskreis ). Beachte auch, dass bei einem nicht-geför­ derten Freiwilligendienst das Kindergeld nicht immer weiter gezahlt wird.

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Geförderter Freiwilligendienst

Neben einer Vielzahl an nicht-geförderten Freiwilligen- diensten gibt es geförderte Freiwilligendienste, bei denen du finanzielle Unterstützung vom Bund oder der EU erhältst. Hier gibt es, wenn ein Anspruch besteht, außerdem weiter- hin Kindergeld. Auf den folgenden Seiten stellen wir dir die geförderten Freiwilligendienste einzeln vor.

Freiwilligendienst

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Europäisches Solidaritätskorps (ESK)

EUROPEAN SOLIDARITY CORPS THE POWER OF TOGETHER.

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Europäische Freiwillige arbeiten in einem gemeinnützigen Projekt im sozialen, ökologischen, kulturellen oder sportlichen Bereich. Begleitend nimmst du an einem Seminar­ programm und einem Sprachkurs teil. Vor Ort hast du eine persönliche Ansprechperson. infos Programm

Das EU-Programm Europäisches Solidaritäts- korps (siehe S. 87) fördert unterschiedliche Möglichkeiten zum freiwilligen Engagement: Freiwilligendienst, Freiwilligenteams, Solidari- tätsprojekte oder Freiwilligentätigkeiten im Bereich der humanitären Hilfe. Unterbringung, Verpflegung, Sprachkurs, Versicherung usw. werden übernommen. Reisekosten werden bezuschusst.

18 bis 30 Jahre

Keine Vorkenntnisse nötig

6 bis 12 Monate vorher bewerben

2 bis 12 Monate vor Ort (in Ausnahmefällen auch kürzer)

Bewerben kannst du dich auf youth.europa.eu/solidarity_de

Hauptsächlich in Europa möglich

www.solidaritaetskorps.de/mitmachen

Europäisches Solidaritätskorps (ESK)

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Carolas ESK-Freiwilligendienst in Frankreich

Carolas Tipp: „Je früher du dich an die Planung machst, desto entspannter ist der Bewerbungsprozess und desto mehr kannst du dir wirklich ein Projekt suchen, das dich besonders anspricht.“ Carolas Fazit: „Ich durfte so viele spannende und lehrreiche Erfahrungen machen, der Aufenthalt hat sich auf jeden Fall gelohnt! Man wird einfach erwachsener und selbstbewusster und besonders das Zusammenleben in unserer lebenslustigen internationalen WG werde ich für immer vermissen!“

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Das hat Carola gemacht: „Ich habe in einer Schule gearbeitet, in der ich hauptsächlich die deutsche und andere europäische Kulturen im Unterricht näher- gebracht habe. Außerdem habe ich Animationen durchgeführt und den Theaterunterricht mitgeleitet.“

19 Jahre

Recht kurzfristig, ich habe ca. 3 Monate vorher mit der Recherche begonnen. 11 Monate vor Ort

Le Mans, Frankreich

Keine Kosten

„Ich habe mich über das ESK-Portal bei verschiedenen Projekten in ganz Frankreich beworben. Während der Bewerbungsphase habe ich dann erst verstanden, dass ich mir eine Entsendeorganisation suchen muss und war froh, schnell eine passende Organisation gefunden zu haben. Nach meiner Zusage für Le Mans ging es dann schon recht bald los.“

Europäisches Solidaritätskorps (ESK)

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Internationaler Jugendfreiwilligendienst (IJFD)



IJFD   

Internationaler Jugendfreiwilligendienst





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Beim Internationalen Jugendfreiwilligendienst arbeitest du in einem gemeinnützigen Projekt im sozialen, ökologischen, kulturellen, sportlichen oder im Bildungsbereich, in der Friedens- und Versöhnungsarbeit sowie Demokratieförderung. Begleitend nimmst du an einem Seminarprogramm teil. Vor Ort hast du eine persönliche Ansprechperson. infos Programm

ab Vollendung der Vollzeitschulpflicht bis 26 Jahre möglich; meist ab 18 Jahre Keine Vorkenntnisse nötig, Kenntnisse der Landessprache sind hilfreich

Ein Teil der anfallenden Kosten (z. B. Unterbrin- gung, Verpflegung, Taschengeld, Versicherung, Reisekosten) wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Zur Deckung der restlichen Kosten bitten Ent- sendeorganisationen häufig, einen Unterstüt- zungskreis (siehe S. 24) aufzubauen. Bewerben kannst du dich bei einer anerkann- ten Entsendeorganisation. Adressen findest du unter www.ijfd-info.de . www.rausvonzuhaus.de/freiwilligendienst/ijfd

6 bis 12 Monate vorher bewerben

6 bis 18 Monate vor Ort

Weltweit möglich

Internationaler Jugendfreiwilligendienst (IJFD)

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Sveas IJFD in Malaysia

Sveas Tipp: „Offenheit. Diese ist sowohl innerhalb des Bewerbungsprozesses als auch während des Auslandsaufenthalts hilfreich, denn letztendlich geht es immer um das Miteinander.“ Sveas Fazit: „Allgemein blicke ich gerne auf meinen IJFD zurück: Ich lernte die Bedeut­ samkeit von Ruhe, Eigeninitiative und Kommunikation kennen. Dieses Gelernte und die mir entgegengebrachte Offenheit nutzte ich (und ich versuche dies bis heute zu nutzen), um mich mit den verschiedensten Menschen auszutauschen. Außerdem werde ich die Einblicke, die ich während meines Freiwilligendienstes erhielt und die mich immer wieder zum Lächeln und Nachdenken bringen, so schnell nicht vergessen.“

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Das hat Svea gemacht: „Ich habe in einem Tageszentrum für Menschen mit Demenz / Alzheimer gearbeitet. Ich habe die Mitarbeitenden bei ihrer Arbeit mit den Patient*innen unterstützt. Es gab über den Tag und die Woche verteilt verschiedene Aktivitäten, bei deren Organisation und Ausführung ich mithalf.“

18 Jahre

6 Monate vorher

11 Monate vor Ort

Ipoh, Malaysia

„Die Kosten von ca. 3.900 € habe ich durch den Aufbau eines Unterstützungskreises abgedeckt.“ „Am Anfang stand bei mir die eigenständige Recherche an. Nach der Einreichung von mehreren Bewerbungen durfte ich u. a. an einem Auswahl-Wochenende von einer Entsendeorga- nisation teilnehmen. Nach der Zusage folgten zwei fünftägige Vorbereitungsseminare, welche mich sehr gut auf meinen kommenden Freiwilligendienst vorbereiteten.“

Internationaler Jugendfreiwilligendienst (IJFD)

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Entwicklungspolitischer Freiwilligendienst „weltwärts“

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Beim Freiwilligendienst „weltwärts“ engagierst du dich in einem Projekt der Entwicklungs­ zusammenarbeit. Als Arbeitsfelder kommen z. B. Bildung, Gesundheit, Landwirtschaft, Umweltschutz, Menschenrechte oder Sport in Frage. Begleitend nimmst du an einem Seminarprogramm teil. Vor Ort hast du eine persönliche Ansprechperson. infos Programm

Reisekosten, Unterbringung, Verpflegung, Taschengeld, Versicherung usw. werden vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusam- menarbeit und Entwicklung und der deutschen Entsendeorganisation übernommen. Zur Deckung der restlichen Kosten ist es sinnvoll und häufig gewünscht, einen Unterstützungs- kreis (siehe S. 24) aufzubauen. Bewerben kannst du dich direkt bei einer anerkannten Entsendeorganisation.

18 bis 28 Jahre

Grundkenntnisse in der Sprache des Gastlandes sowie einen Schul- oder Berufsabschluss oder eine anderweitige Eignung

6 bis 12 Monate vorher bewerben

6 bis 24 Monate vor Ort

In vielen Ländern in Afrika, Asien, Latein­ amerika, Osteuropa und Ozeanien möglich

www.weltwaerts.de

Entwicklungspolitischer Freiwilligendienst „weltwärts“

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Pauls „weltwärts“-Dienst in Uganda

Pauls Tipp: „Wenn du mit offenen Armen neue Situationen und Menschen kennenlernst und dich auf diese einlässt, wirst du Erinnerungen für dein Leben sammeln.“ Pauls Fazit: „Die Zeit in Uganda wird mich für mein Leben prägen. Ich habe mich weiterentwickelt und mich besser kennengelernt. Die Zeit in Uganda war die schönste Zeit meines Lebens und ich würde die Entscheidung ins Ausland zu gehen, jederzeit wieder treffen!“

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Das hat Paul gemacht: „Ich habe im Lubaga-Hospital gearbeitet. Hauptsächlich habe ich bei den täglichen Aufgaben im Krankenhaus mitgeholfen und zusätzlich viel in der Community-Arbeit mitgewirkt.“

18 Jahre

Ca. 12 Monate vorher

7 Monate vor Ort

Kampala, Uganda

„Ich habe ausschließlich Kosten für private Reisen tragen müssen. Die Kosten haben sich auf maximal 300 € belaufen. Die restlichen Kosten habe ich über einen Unterstützungskreis finanziert. Mit einem eigens erstellten Video mit Spendenaufruf und der Mithilfe meiner Freunde, Familie und Verwandten, konnte ich eine Summe von 2.400 € sammeln. Zum Dank habe ich mich regelmäßig schriftlich bei den Unterstützer*innen gemeldet.“ „Ich habe mich nach Alternativen zu einem Studium oder einer Aus - bildung umgeschaut und bin auf „weltwärts“ gestoßen. Kurz darauf habe ich mich bereits auf das passende Projekt beworben.“

Entwicklungspolitischer Freiwilligendienst „weltwärts“

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Freiwilligendienst „kulturweit“

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Beim Freiwilligendienst „kulturweit“ unterstützt du eine Partnerinstitution der auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik (z. B. Goethe-Institute, deutsche Auslandsschulen) oder sammelst Erfahrungen in Natur-Einsatzstellen wie z. B. in UNESCO-Naturerbestätten. Inklusive sind Seminare und ein Sprach - kurs. Vor Ort hast du eine persönliche Ansprechperson. infos Programm

Die anfallenden Kosten (Reisekosten, Unter- bringung, Verpflegung, Sprachkurs, Taschen- geld, Versicherung usw.) werden vom Aus- wärtigen Amt gefördert. Anfallende zusätzliche Kosten (z. B. für Visum) müssen selbst getragen werden. Bewerben kannst du dich bis Dezember für eine Ausreise im September im Folgejahr.

18 bis 26 Jahre

Muttersprachliche oder sehr gute Deutsch- kenntnisse; Kenntnisse der Landessprache sind hilfreich

10 bis 11 Monate vorher bewerben

6 oder 12 Monate vor Ort

www.kulturweit.de

In bestimmten Ländern in Afrika, Asien, Lateinamerika, Mittel-, Südost- und Osteuropa, im Nahen Osten sowie in den GUS-Staaten möglich

Freiwilligendienst „kulturweit“

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Julias „kulturweit“-Dienst in Peru

Julias Tipp: „Geh so offen wie möglich auf neue Leute und Situationen zu! Vielleicht hast du dir einiges im Vorfeld ganz anders vorgestellt, aber genau das macht den Auslandsaufenthalt so spannend. Falls du vorher schon die Möglichkeit hast, die Sprache deines Gastlandes zu lernen, hilft dir das später sehr, neue Freunde kennenzulernen und Kontakte vor Ort zu knüpfen!“ Julias Fazit: „Für mich waren die sechs Monate in Lima unglaublich bereichernd: Ich habe nicht nur ein ganz neues Land und eine fremde Kultur kennengelernt, sondern mich auch persönlich weiterentwickelt; bin unabhängiger, selbstbewusster und spontaner geworden. Vor allem der Kontrast zwischen einer deutschen Kleinstadt und der Megacity Lima hat mich geprägt, und meine Perspektive verändert!“

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Das hat Julia gemacht: „Ich habe die Betreuung von Partnerschulen des Goethe-Institutes, an denen Deutsch unterrichtet wird, unterstützt. Auch bei Projekten an den Schulen und in der Öffentlichkeitsarbeit habe ich mitgeholfen.“

18 Jahre

11 Monate vorher

6 Monate vor Ort

Lima, Peru

Ca. 300 €, die nicht von den „kulturweit“-Zuschüssen gedeckt waren, für Reisen im Gastland „Zuerst über die beteiligten Organisationen und ihre Projekte informieren, dann über kulturweit.de bewerben. Nach der Zusage wird man durch die Seminare und den Austausch mit den anderen Freiwilligen gut auf seinen Einsatz vorbereitet. Trotzdem schadet es natürlich nicht, sich auf die fremde Sprache vorzubereiten und selbst zum Gastland zu recherchieren!“

Freiwilligendienst „kulturweit“

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Qualität von Freiwilligendiensten

Wer einen Freiwilligendienst im Ausland plant, sollte sich an eine erfahrene Entsendeorganisation wenden. Eine gute Entsendesorganisation kann dir bei Fragen und Problemen während deines Aus - landsaufenthaltes behilflich sein und unterstützt dich vor, während und nach deinem Aufenthalt.

Viele Entsendeorganisationen verpflichten sich, bestimmte Qualitätskriterien einzuhalten:

Geförderte Freiwilligendienste Die Entsendeorganisationen der geförderten Freiwilligendienste müssen sich an die gesetz- lichen Vorgaben und jeweiligen Qualitäts­ vereinbarungen halten.

Das „Quifd“-Qualitätssiegel Die Agentur für Qualität in Freiwilligendiensten hat Qualitätsstandards entwickelt und vergibt ein Qualitätssiegel an Entsendeorganisationen, die diese Standards einhalten. www.quifd.de

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Sei vorsichtig bei ...

… kurzfristig buchbaren Freiwilligen­ projekten von kommerziellen Anbietern. Diese Angebote sind oft unverhältnis- mäßig teuer. Die Freiwilligen werden meist nicht auf ihren Auslandsaufenthalt vorbereitet, im Zielland nicht ausreichend begleitet und mit zweifelhaften Aufgaben betraut. Zudem werden die Erwartungen der Freiwilligen bei diesen kurzen Aufent- halten häufig nicht erfüllt. Weitere Infos: www.rausvonzuhaus.de/voluntourismus

RAL-Gütezeichen Internationaler Freiwilligendienst

Die Gütegemeinschaft Internationaler Frei­ willigendienst e. V. prüft die Qualität in inter- nationalen Freiwilligendiensten und vergibt das RAL-Gütezeichen. www.ral-freiwilligendienst.de

Qualität von Freiwilligendiensten

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Du hast in dieser Broschüre schon gesehen, dass die geförderten Programme längere Vorlaufzeiten haben, um geeignete Teilnehmende für Einsatzstellen auszuwählen und sie auf ihren Auslandsaufenthalt vorzubereiten. Vielleicht bist du für das reguläre Bewerbungsverfahren zu spät dran, möchtest deinen Auslandsaufenthalt aber am liebsten schon in den nächsten Wochen oder Monaten starten. Spät dran?

Für Kurzentschlossene gibt’s unseren Last Minute Markt: rausvonzuhaus.de/lastminute . In dieser Datenbank findest du geförderte Plätze für Freiwilligendienste (ESK, IJFD, weltwärts), Workcamps, Jugendbegegnungen, Praktika etc.

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Wichtig: Je flexibler du in der Wahl deines Ziellandes und des Projekts bist, desto größer sind deine Chancen, kurzfristig einen geförderten Auslandsaufenthalt zu realisieren. Denke zum Beispiel darüber nach, einen Freiwilligendienst in Bulgarien, Griechenland oder Finnland zu absolvieren, auch wenn du die jeweilige Landessprache noch nicht kannst. In einem Jahr lässt sich eine neue Sprache durch- aus in Grundzügen lernen und dies kann später ein echter Bewerbungsvorteil sein.

Spät dran?

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Au-Pair

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Als Au-pair betreust du die Kinder deiner Gastfamilie und hilfst bei der täglichen Hausarbeit mit (ca. 30 Stunden pro Woche). Dafür bekommst du Unterkunft, Verpflegung und ein monatliches Taschengeld. Das Au-pair-Programm steht auch jungen Männern offen. infos Programm

18 bis 30 Jahre (je nach Gastland unterschiedlich)

Vermittlungsgebühr für die Au-pair-Agentur, ggf. Kosten für Visum, Reisekosten und Sprach- kurs Bewirb dich direkt bei einer deutschen Au-pair- Agentur, die dich vor und während deines Auf- enthalts unterstützt. Beachte bei der Suche die Qualitätskriterien für die Au-pair-Vermittlung:

Grundkenntnisse in der Landessprache, Erfah- rung in der Kinderbetreuung, ggf. Führerschein

3 bis 6 Monate vorher bewerben

www.guetegemeinschaft-aupair.de www.rausvonzuhaus.de/au-pair

3 bis 12 Monate vor Ort

Vor allem in Europa, Nordamerika, Australien, Neuseeland, China möglich

Au-Pair

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Lenas Au-pair-Aufenthalt in Australien

Lenas Tipp: „Meine Organisation hat mich sehr gut unterstützt, mir bei allen Fragen geholfen und mir mein Visum organisiert. Außerdem wäre sie auch vor Ort in Australien immer eine gute Anlaufstelle bei eventuellen Problemen gewesen, was ich aber glücklicherweise nicht in Anspruch nehmen musste – es lief einfach perfekt mit meiner Familie.“ Lenas Fazit: „Rückblickend würde ich mein Au-pair-Jahr für nichts auf der Welt missen wollen. Es hat mich sehr bereichert, unglaubliche Erfahrungen geschenkt und ich habe Freund*innen fürs Leben gefunden. Meine Gastamilie ist wie eine zweite Familie für mich geworden.“

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Das hat Lena gemacht: „Ich habe die Kinder einer australischen Familie versorgt und auf sie aufgepasst, während die Eltern gearbeitet haben. Von meinen Gasteltern habe ich einen genauen (Stunden-)Plan bekommen, wann ich die Kinder z. B. zur Schule fahren musste. An den Wochenenden hatte ich in der Regel frei.“

18 Jahre

6 Monate vorher

12 Monate vor Ort

Sydney, Australien

640 € Vermittlungsgebühr (inklusive Visum) plus Reisekosten und Versicherung „1. Um auf Nummer sicher zu gehen, habe ich mir eine Agentur mit RAL-Gütezeichen gesucht und meine Unterlagen zugesendet. 2. Schon bald habe ich erste Vorschläge mit Unterlagen von Au-pair- Familien per E-Mail zugesendet bekommen, die Interesse hatten, mich kennenzulernen. 3. So habe ich mir ein Bild von den Familien und meiner zukünftigen Arbeit machen können und anschließend per E-Mail Kontakt aufge­ nommen und mit meiner potenziellen Familie geskypt.“

Au-Pair

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Jobben / Work & Travel

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Unter Jobben versteht man Ferien- oder Aushilfstätigkeiten. Vielfältige Angebote gibt es in den Bereichen Tourismus, Hotellerie und Gastronomie, Landwirtschaft, Veranstaltungen und Events. Work & Travel ist eine Mischform von Jobben und Reisen, bei der du ein bisschen Geld verdienen und gleichzeitig Land und Leute kennenlernen kannst. infos Programm

Reisekosten, Unterbringung, Verpflegung, Taschengeld, Versicherung, ggf. Kosten für Visum und Vermittlungsgebühr Entweder du suchst dir deinen Job selbst, z. B. mithilfe von Jobdatenbanken oder du lässt dich von einer Organisation vermitteln.

Ab 18 Jahren

Gute Kenntnisse der Landessprache, ggf. weitere Voraussetzungen je nach Tätigkeit

3 bis 6 Monate vorher organisieren

www.rausvonzuhaus.de/jobben

Wenige Wochen bis mehrere Monate vor Ort

Weltweit möglich

Jobben / Work & Travel

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Agnes’ Work & Travel in Kanada

Agnes’ Tipp: „Man sollte sich zuerst klar machen, was und vielleicht auch warum man etwas machen möchte. Danach kann man sich ganz bewusst entscheiden, denn nur so kann man einschätzen, was auf einen zukommt und sich darauf freuen.“ Agnes’ Fazit: „Den Mut und ggf. auch das Geld für einen Arbeitsaufenthalt im Ausland aufzubringen, lohnt sich in jedem Fall. Da kann man so viel (kennen)lernen: Menschen, von denen viele zu Freund*innen werden, fremde Länder und Kulturen, Sprachen, gute und schlechte Erfahrungen, die aber beide bereichern, und nicht zuletzt auch sich selbst und wie man mit unterschiedlichen Situationen zurechtkommt.“

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Das hat Agnes gemacht: „Ich habe auf verschiedenen Farmen mitgearbeitet und in Cafés im Service gejobbt. Darin hatte ich in Deutschland schon Erfahrung gesammelt.“

20 Jahre

3 bis 4 Monate vorher

2 Monate vor Ort

Alberta, Kanada

Für Flug, Unterkunft, Verpflegung und Programmgebühren insgesamt ca. 2.000 € „Zunächst eine Internetrecherche bezüglich Organisatio - nen und deren Angebote durchführen, danach Auswahl anhand eigener Vorstellungen (zeitlich, inhaltlich und finanziell) eingrenzen und schließlich durch telefonische Kontaktaufnahme noch offene Fragen klären.“

Jobben / Work & Travel

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WWOOF – World Wide Opportunities on Organic Farms

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WWOOF steht für „World Wide Opportunities on Organic Farms“ und bedeutet die Mitarbeit auf Biohöfen (ca. 6 Stunden pro Tag). Dafür bekommst du freie Unterkunft und Verpflegung. WWOOF ist eine gute Möglichkeit, für wenig Geld andere Länder und Kulturen zu erkunden und sich dabei auch recht kurzfristig für einen Aufenthaltsort zu entscheiden. infos Programm

Geringer Mitgliedsbeitrag, Reisekosten, Taschengeld, Versicherung, ggf. Visum

In der Regel ab 18 Jahren

Englischkenntnisse, ggf. Kenntnisse der Landessprache Wenige Wochen vorher, für die Sommer­ monate 3 bis 4 Monate vorher organisieren Nach Vereinbarung, wenige Tage bis mehrere Monate vor Ort In über 100 Ländern weltweit möglich, auch in Deutschland

Werde Mitglied bei der WWOOF-Organisation deines Wunschlandes. So erhältst du Kurz- beschreibungen und Kontaktdaten der teilneh- menden Biohöfe. Nimm Kontakt auf, vereinbare deinen Aufenthalt und los geht’s!

www.wwoof.net

WWOOF – World Wide Opportunities on Organic Farms

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Nadjas WWOOF-Erfahrung in Neuseeland

Nadjas Tipp: „Bring Flexibilität und Neugier mit, denn WWOOFen ist ein Geben und Nehmen. Bewege dich aus deiner Komfortzone und probiere bewusst Projekte aus, mit denen du vorher nichts am Hut hattest.“ Nadjas Fazit: „Ich habe tolle Erfahrungen gesammelt, die ich nicht ver­ gessen werde – sowohl in der ökologischen Farmarbeit als auch menschlich durch das Zusammenleben mit interessan- ten, lebenserfahrenen Menschen.“

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Das hat Nadja gemacht: „Ich habe auf einer Gemüseplantage beim Verkaufen des Gemüses auf einem Wochenmarkt geholfen. Auf einer andren Farm habe ich Tiere versorgt und kleine Umbaumaßnahmen auf dem Hof vorgenommen. Der letzte Hof gehörte einem Künstler, den ich bei handwerklichen Arbeiten im Haus, im Haushalt sowie bei der Pflege des Grundstücks unterstützt habe.“

18 Jahre

„2 bis 4 Wochen vorher, allerdings war ich schon in Neuseeland und musste mich nicht noch um ein Visum oder einen Flug kümmern“

Jeweils 2 bis 3 Wochen auf 3 verschiedenen WWOOF-Höfen

Coromandel sowie Christchurch und Umgebung, Neuseeland

Anreise und Freizeitgestaltung – die Unterkunft und Verpflegung wurden gestellt „Ich habe über wwoof.nz Höfe recherchiert, die interessante Aufgaben bieten und zum entsprechenden Zeitpunkt Unterstützung suchten. Anschließend nahm ich über das Portal oder via Telefon persönlich Kontakt auf und stellte mich vor.“

WWOOF – World Wide Opportunities on Organic Farms

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Schulaufenthalt

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Bei einem Schulaufenthalt im Ausland lebst du entweder bei einer Gastfamilie oder in einem Internat. Du lernst dabei den Alltag und den Schulunterricht in einem anderen Land kennen und hast die Chance, deine Sprachkenntnisse zu verbessern. infos Programm

Kosten: Vermittlungsgebühr, Schulgeld, Taschengeld, Reisekosten, Versicherung, ggf. Visum Finanzierung: Stipendien oder Schüler- Auslands-BAföG Vergleiche verschiedene Vermittlungs­ organisationen und ihre Leistungen vor und während deines Aufenthalts. Organisationen findest du bei den Dach- und Fachverbänden unter aja-org.de und dfh.org .

Mittel- und Oberstufe

Schüler*in oder Schulabgänger*in

Ca. 1 Jahr vorher bewerben

3 bis 12 Monate vor Ort

Weltweit möglich

www.rausvonzuhaus.de/schulaufenthalt

Schulaufenthalt

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Rafaelas Schulaufenthalt in den USA

Rafaelas Tipp: „Für mich war es unheimlich wichtig, diese Möglichkeit, für ein ganzes Schuljahr in den USA zu sein, jeden Tag aufs Neue wertzuschätzen, immer positiv gestimmt neuen Menschen und Kulturen zu begegnen und offen für alles zu sein. Denn jede erlebte Erfahrung – ob positiv oder negativ – hat mich stärker, selbstbewuss- ter und eigenständiger gemacht.“ Rafaelas Fazit: „Ich habe gelernt, die Menschen um mich herum sowie die Kleinigkeiten im Leben wertzuschätzen. Einfach aus meiner Komfortzone herauszukommen und spontan zu sein, hat mich und meine Sicht aufs Leben verändert.“

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Das hat Rafaela gemacht: „Ich habe für ein Schuljahr eine amerikanische High School besucht und in einer Gastfamilie gelebt.“

15 Jahre

12 Monate vorher

10 Monate vor Ort

Peru (Indiana), USA

„Der Programmpreis lag bei 10.000 €. Davon wurde die Hälfte als Stipendium von einem gemeinnützigem Verein aus meiner Heimat- stadt übernommen. Monatlich brauchte ich etwa 150 - 250 € Taschengeld.“ „Ich habe mich für ein Stipendium bei einem Verein aus meiner Heimatstadt beworben, das in Kooperation mit einer gemeinnützigen Organisation vergeben wird. Dann musste ich den normalen Bewerbungsprozess für das USA- Programm durchgehen, wobei ich die ganze Zeit unterstützt wurde.“

Schulaufenthalt

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Berufsbildung

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Du kannst deine gesamte Berufsausbildung oder einen Teil deiner Ausbildung (nach Absprache mit dem Ausbildungsbetrieb) im Ausland absolvieren. Der Auslandsaufenthalt wird dann als Bestand- teil der Ausbildung anerkannt. Nach deiner Ausbildung kannst du an verschiedenen Praktika- und Weiterbildungsangeboten im Ausland teilnehmen. infos Programm

Kosten: Reisekosten, Unterbringung, Verpfle- gung, Taschengeld, Versicherung, ggf. Visum. Finanzierung: z. B. Förderprogramme wie Eras- mus+ Berufsbildung (siehe S. 87) oder „Aus- bildungWeltweit“, Auslands-BAföG, Stipendien, ggf. Ausbildungsvergütung. Wende dich an deinen Ausbildungsbetrieb oder deine Berufsschule. Infos und Beratung: www.meinauslandspraktikum.de und www.berufsbildung-ohne-grenzen.de .

In der Regel ab 18 Jahren

In Ausbildung oder mit abgeschlossener Berufsausbildung, Fremdsprachenkenntnisse

6 Monate vorher organisieren

Ab 2 Wochen vor Ort

Weltweit möglich

www.rausvonzuhaus.de/berufsbildung

Berufsbildung

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Tims Praktikum mit Erasmus+ in Finnland

Tims Tipp: „Du solltest offen, unvoreingenommen und motiviert in das Zielland starten und Interesse an anderen Ländern und Kulturen haben. Gut vorbereitet bist du, wenn du vor Antritt des Praktikums schon ein paar Informationen über den Zielort (Kultur, Freizeitmöglichkeiten, …) gesammelt hast.“ Tims Fazit: „Das Auslandspraktikum ist eine spannende Erfahrung, bei der man nicht nur viele nette Leute, sondern auch ein anderes Arbeitsumfeld und eine andere kulturelle Umgebung kennenlernen kann. Dabei verbessert sich vor allem die Kommunikation in einer Fremdsprache und der Wortschatz erweitert sich „wie von allein“ um einige Fachwörter. Es geht besonders darum, sich in einer ungewohnten Umgebung zurecht- zufinden und sich in die (fremde) Gesellschaft aktiv einzubringen. Daher empfehle ich allen Auszubildenden, sich mit der Möglichkeit eines Auslandspraktikums zu beschäftigen.“

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Das hat Tim gemacht: „Ich habe im Zentrallager eines Großhändlers für Elektro- und Sanitärbedarf, Klimaanlagen etc. gearbeitet. In den von mir besuchten Abteilungen wurden Waren zur Einlagerung und zum Versand vorbereitet.“

20 Jahre

7 Monate vorher

4 Wochen vor Ort

Vantaa, Finnland

„Tankkosten und Freizeitaktivitäten vor Ort musste ich selbst tragen; Förderung durch Erasmus+, ca. 1.100 €“ „Durch den Austausch mit früheren Praktikant*innen und Gespräche mit der zuständigen Lehrkraft an der Berufsschule, war es für mich leicht, den Einstieg in mein Auslandspraktikum zu finden.“

Berufsbildung

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Studium

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Du kannst entweder dein ganzes Studium im Ausland absolvieren oder während deines Studiums in Deutschland für einen Studienabschnitt ins Ausland gehen. Vor dem Aufenthalt solltest du unbedingt klären, ob der ausländische Abschluss und / oder die Studienleistungen anerkannt werden. infos Programm

Kosten: Reisekosten, Unterbringung, Verpflegung, Taschengeld, Versicherung, ggf. Studiengebühren und Visum Finanzierung: Auslands-BAföG, Stipendien

In der Regel ab 18 Jahren

(Fach-)Hochschulreife, Fremdsprachenkenntnisse

oder das EU-Programm Erasmus+ Hochschulbildung (siehe S. 87)

9 bis 12 Monate vorher organisieren

Infos zur Organisation bekommst du beim Akademischen Auslandsamt / International Office deiner Hochschule oder beim Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD).

Mindestens 3 Monate vor Ort

Weltweit möglich

www.daad.de

Studium

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Jans Auslandssemester in Ungarn

Jans Tipp: „Man sollte sich nicht zu sehr auf ein Land fokussieren, sondern die generelle Möglichkeit nutzen, im Rahmen des Studiums eine Zeit im Ausland zu verbringen. Es gibt überall auf der Welt interessante Persönlichkeiten und diese kennen­ zulernen, trägt enorm zur eigenen Bildung bei.“ Jans Fazit: „Für mich war das Auslandssemester in Ungarn eine der bisher besten Erfah- rungen meines Lebens. Zuvor hatte ich noch nie für einen längeren Zeitraum im Ausland gelebt und so viele verschiedene Menschen kennengelernt. Der inter­ kulturelle Austausch hat mich in meiner Persönlichkeitsentwicklung sehr weit nach vorne gebracht und zusätzlich habe ich nun Freund*innen in ganz Europa. Meine Lust, die Welt zu entdecken, ist nun noch mehr gewachsen!“

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Das hat Jan gemacht: „Mit Eramsus+ war ich während meines Bachelorstudiums für ein Semester an einer Universität in Ungarn.“

23 Jahre

1 Jahr vorher

4 Monate vor Ort

Szeged, Ungarn

„600 - 700 € monatliche Kosten für Miete, Verpflegung, Versicherung. 100 - 150 € pro Monat für Reisen durch Ungarn. Die Förderung durch Erasmus+ (495 €/Monat) war eine große Hilfe bei der Finanzierung.“ „Zuerst habe ich für mich interessante Länder und Universitäten herausgesucht. Danach habe ich im Bewerbungszeitraum ein Motivations - schreiben und einen Lebenslauf auf Englisch verfasst und diese Formulare an das Internatio - nal Office meiner Universität gesendet.“

Studium

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Praktikum

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Bei einem Praktikum lernst du den Arbeitsalltag im Gastland kennen und wendest fachspezifische Kenntnisse praktisch an. Praktika eignen sich daher nicht unbedingt für Schulabgänger*innen, sondern eher für Auszubildende oder Studierende. infos Programm

Kosten: Reisekosten, Unterbringung, Verpflegung, Taschengeld, Versicherung, ggf. Vermittlungsgebühr und Visum Finanzierung: Auslands-BAföG, Stipendien oder das EU-Programm Erasmus+ Berufsbildung bzw. Hochschulbildung (siehe S. 87) Entweder du suchst dir dein Praktikum selbst, z. B. über Praktikadatenbanken oder du lässt dich von einer Organisation vermitteln. Weitere Infos, ein QualitätsCheck fürs Auslandspraktikum und eine Broschüre: www.wege-ins-ausland.org

Ab 18 Jahren

Fremdsprachen- und berufsbezogene Kenntnisse

4 bis 6 Monate vorher organisieren

2 bis 12 Monate vor Ort

Weltweit möglich

Praktikum

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Julians Auslandspraktikum in Spanien

Julians Tipp: „Beginne frühzeitig mit der Suche und Kontaktaufnahme mit möglichen Praktikumsstellen im Ausland und informiere dich über Fördermöglichkeiten z. B. durch Stipendien. Oftmals gibt es bereits durch deine Bildungseinrichtung Kontakte zu interessanten Praktikumsstellen im Ausland. Du wolltest schon immer mal direkt am Meer wohnen /arbeiten? Überlege nicht lange, sondern probiere es einfach aus – es lohnt sich!“ Julians Fazit: „Mein Praxissemester in Spanien war ein voller Erfolg! Ich durfte nicht nur großartige Menschen kennenlernen, sondern konnte mir auch gezielt neues Fachwissen aneignen und weitere Praxiserfahrung sammeln. Es war eine geniale Erfahrung und Bereicherung, die ich jedem nur empfehlen kann und selbst immer wieder machen würde.“

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Das hat Julian gemacht: „Ich habe ein Praktikum in einem Verarbeitungsunter - nehmen von Agrarerzeugnissen gemacht. Eine meiner Hauptaufgaben war die Beratung von Landwirt*innen im Bereich der Obst- und Gemüseproduktion.“

25 Jahre

1 Jahr vorher

6 Monate vor Ort

Motril, Spanien

350 € Flug, 360 € Gesamtmiete / Monat, 400 - 500 €/Monat Lebenshaltungskosten und Reisen, unvergütetes Praktikum Förderung durch Erasmus+ mit 460 €/Monat „Der Kontakt zu meiner Praktikumsstelle erfolgte über eine Empfehlung aus einem früheren Praktikum. Ich habe mich dann am International Office meiner Hochschule über Erasmus+ informiert und um eine Förderung beworben.“ Praktikum 73

7 Schritte zu deinem Auslandsaufenthalt 1. 2. 3. Beraten lassen Lass dich von Eurodesk beraten – besprich deine Wünsche, lass dir Tipps geben z. B. zu Förderprogrammen, Anbietern, für die Bewerbung: → Sprich persönlich mit Eurodesk- Expert*innen in deiner Nähe: www.rausvonzuhaus.de/beratung → Ruf an oder schreib eine WhatsApp: 0228 9506-250 → Schick uns eine Mail an: rausvonzuhaus@eurodesk.eu

Eltern einbeziehen Sprich mit deinen Eltern – auch wir von Eurodesk können deine Eltern beraten. Infos gibt es auf www.rausvonzuhaus.de/eltern oder telefonisch unter 0228 9506-250 . Entscheidung treffen Entscheide dich für ein Auslands­ programm. Informiere dich umfassend und starte mit der Bewerbung und Vorbereitung.

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