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bestimmten Bedingungen umgangen werden kann, sowie einen zweiten zwischen den Systemen Vbw und Bw. Empfindungen, Gefühle und Affekte werden vom Ubw ausgeschlossen. Von einer „unbewussten“ Affektregung spricht man, wenn ihre Vorstellung der Verdrängung unterlag und der Zusammenhang später wiederhergestellt werden kann. Im Anschluss an die Darlegung der unterschiedlichen Funktionsweisen der Systeme Bw und Ubw erläutert Freud die Vorgänge des Bewusstwerdens und des Unbewusstwerdens. Er formuliert zwei alternative Hypothesen: 1. Die These einer Niederschrift der betreffenden Vorstellung an zwei psychischen Lokalitäten und 2. die These einer funktionellen Zustandsänderung. Wenn eine Vorstellung vom System Ubw umgesetzt wird in das System Bw, sollen wir dann, so fragt er, annehmen, „dass mit dieser Umsetzung eine neuerliche Fixierung, gleichsam eine zweite Niederschrift der betreffenden Vorstellung verbunden ist […] neben welcher die ursprüngliche unbewusste Niederschrift fortbesteht? Oder sollen wir eher glauben, dass die Umsetzung in einer Zustandsänderung besteht, welche sich an dem nämlichen Material und an derselben Lokalität vollzieht?“ (Freud 1915c, S. 273). Die erste Hypothese ist die topische; das heißt, sie hängt mit der topischen Trennung zwischen den beiden Systemen Bw und Ubw zusammen und läuft darauf hinaus, dass eine Vorstellung an zwei Lokalitäten im psychischen Apparat gleichzeitig existieren und, sofern nicht vom Zensor daran gehindert, von einem System ins andere hinüberwechseln kann. Der Hypothese liegt die Annahme zugrunde, dass die psychoanalytische Deutung eine Verbindung zwischen den beiden im System Ubw bzw. Vbw lokalisierten Niederschriften herstellen wird. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass dies nicht immer der Fall ist. Der Charakter des Unbewussten unterscheidet sich ganz wesentlich von dem, was wir mit unseren Worten kommunizieren oder, wie Freud schreibt: Was wir dem Patienten über seine verdrängte Erinnerung mitteilen, bringt ihn nicht automatisch mit der unbewussten Erinnerungsspur in Verbindung: „Das Gehörthaben und das Erlebthaben sind zwei nach ihrer psychologischen Natur ganz verschiedene Dinge, auch wenn sie den nämlichen Inhalt haben“ (ebd., S. 275). Die genauere Untersuchung des Verdrängungsmechanismus, verstanden als Rückzug der Besetzung, spricht für die zweite Hypothese. Sodann wendet sich Freud der Frage zu, in welchem System der Rückzug stattfindet und zu welchem System die abgezogene Energie gehört. Ausgehend von seiner Erfahrung, dass eine verdrängte Vorstellung ihre Besetzung behält, zieht er den Schluss, dass allein die vorbewusste Besetzung von der Vorstellung abgezogen werden kann. Anders formuliert: die Verdrängung ist ein zum Vorbewussten gehörender Vorgang. Daraus folgt, dass beim Verdrängungsgeschehen psychische Besetzungsenergie von der vorbewussten Vorstellung abgezogen wird, während die Besetzung im Unbewussten bestehen bleibt. Dies stimmt mit der zweiten Hypothese überein, dass in diesem Fall der Übergang zwischen dem unbewussten System und dem vorbewussten/bewussten System keine neue Niederschrift darstellt, sondern eine Zustandsveränderung, das heißt, eine Veränderung der ihr gewidmeten psychischen Energie. Beide Hypothesen lenken die Aufmerksamkeit auf die Koexistenz zweier gegenläufiger Prozesse, die nach unterschiedlichen Erklärungen
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