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Niederschrift von Das Ich und das Es (Freud 1923a) warten, dem Text, in dem er die Strukturtheorie/zweite Topik einführte. Das Ich und das Es wird häufig als Freuds letzter großer theoretischer Beitrag angesehen. In der Abhandlung postuliert er zwei verschiedene Arten des Unbewussten, das latente Unbewusste und das dynamische. Das latente Unbewusste kann (durch Verbindungen mit Worten) bewusst werden und sollte konsequent in deskriptivem Sinn verstanden werden. Das dynamische Unbewusste ist derjenige Anteil, der infolge der Urverdrängung nicht bewusstseinsfähig ist. Freud fügt hinzu, dass der Begriff unbewusst dem dynamischen Unbewussten vorbehalten bleiben sollte, auch wenn es seiner Einschätzung nach unmöglich ist, die Mehrdeutigkeit zwischen dem deskriptiven und dem dynamischen Unbewussten aufzuheben. Das Ich, dessen Inhalt überwiegend vorbewusst ist, besitzt zwei Oberflächen, eine innere und eine äußere. Hatte Freud das Ich ursprünglich mit dem Bewusstsein in Verbindung gebracht, so ist gemäß dem Strukturmodell lediglich die äußere Wahrnehmungsoberfläche, von Freud (1923) auch als „zusammenhängende[s] Ich“ (S. 244) bezeichnet, bewusst. Die innere, dem Vbw zugewandte Oberfläche ist hingegen dynamisch unbewusst. Damit kommt Freud auf das Thema der unbewussten Widerstände zu sprechen, die im Zuge seiner Annäherung an das Strukturmodell zu einem der wichtigsten Faktoren wurden und für die Untersuchung der Schwierigkeit, den Primärvorgang auf das verdrängte Unbewusste zu begrenzen, zentralen Stellenwert besaßen. So heißt es: „Da aber dieser Widerstand sicherlich von seinem Ich ausgeht und diesem angehört, so stehen wir vor einer unvorhergesehenen Situation. Wir haben im Ich selbst etwas gefunden, was auch unbewusst ist, sich gerade so benimmt wie das Verdrängte, das heißt starke Wirkungen äußert, ohne selbst bewusst zu werden, und zu dessen Bewusstmachung es einer besonderen Arbeit bedarf“ (ebd., S. 244). Freud konzeptualisierte den „Gegensatz […] zwischen dem zusammenhängenden Ich und dem von ihm abgespaltenen Verdrängten“ (ebd.) und fügte hinzu, dass das Unbewusste nicht länger „mit dem Verdrängten zusammenfällt“ (ebd.). Alles Verdrängte ist unbewusst, „aber nicht alles Ubw ist auch verdrängt“ (ebd.). Darüber hinaus ist das Ich als Projektion der Körperoberfläche „vor allem ein Körper-Ich“ (ebd., S. 255). Es repräsentiert die Außenwelt (Realität), während das Über-Ich zum Repräsentanten der inneren Welt wird, das heißt zum Repräsentanten des Es. Als eine spezielle „Stufe im Ich“ (ebd., S. 256) repräsentiert das Über-Ich internalisierte moralische Verbote und gesellschaftliche Ideale, es ist der Erbe des Ödipuskomplexes. Die beiden Triebarten von 1920, Eros und Thanatos, die sich „miteinander verbinden, vermischen, legieren“ (ebd., S. 269), werden im Es lokalisiert. So schreibt Freud: „Die gefährlichen Todestriebe werden im Individuum auf verschiedene Weise behandelt, teils durch Mischung mit erotischen Komponenten unschädlich gemacht, teils als Aggression nach außen abgelenkt, zum großen Teil setzen sie gewiss unbehindert ihre innere Arbeit fort“ (ebd., S. 284). Und er fügte hinzu: „Je mehr ein Mensch seine Aggression meistert, desto mehr steigert sich die Aggressionsneigung seines Ideals gegen sein Ich“ (ebd.). Das Ich ist eine nach Synthese strebende Organisation, ein ‚Friedensstifter‘, der zwischen den gegenläufigen Strebungen des Es und des Über-Ichs vermittelt, ein ‚Botschafter‘, dem es um den
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