Enzyklopädisches Psychoanalytisches Wörterbuch der IPV

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Der Bereich des unrepräsentierten, unsymbolisierten Unbewussten: Die Schicksale des entwicklungsbedingten bzw. auf Krankheit und Trauma zurückzuführenden Körpererlebens werden als entscheidender Impetus, aber auch als Einschränkung der psychischen Verstoffwechselung und Weiterentwicklung betrachtet. Das Interesse am nicht-verdrängten Unbewussten ist dank jener Analytiker beträchtlich erstarkt, die wesentliche interdisziplinäre Konvergenzen mit der neueren Erforschung nicht-bewusster Verarbeitungsprozesse in der Neurobiologie, den Neurowissenschaften der Entwicklung und der Affekte und in der Neuropsychoanalyse erkennen. Weiterhin kontrovers diskutiert wird der dynamische Charakter der ersten nicht-verdrängten impliziten Eindrücke. Der Unterschied zwischen den dynamischen und den nicht-dynamischen Interpretationen neurowissenschaftlicher Erkenntnisse hängt offenbar damit zusammen, ob man die dynamische Wechselwirkung in der inneren repräsentationalen Welt, ein charakteristisches Merkmal der psychoanalytischen Sichtweise, ausschließt oder miteinbezieht. Die ursprünglich von Freud selbst gestellte Frage, weshalb Deutungen bei manchen Patienten Einsicht und Veränderung herbeiführen, bei anderen jedoch nicht, und weshalb diese qualitativ unterschiedliche Reaktion auf die klassische Situation weder mit den traditionellen diagnostischen Unterscheidungen noch mit denen der modernen Psychiatrie korrespondiert, gibt in allen Regionen Anlass zu theoretischen Forschungen. An die erste Formulierung, die auf ein „Defizit“ in der frühen Befriedigung der Grundbedürfnisse abhob, knüpfte ein Interesse an der intensiven Erforschung der Entwicklungsschritte an, die zum Erwerb der Fähigkeit führen, zu repräsentieren und zu symbolisieren, das unbewusste symbolische Geschehen zu stärken und zu erweitern und den Reichtum des intimen, idiosynkratischen unbewussten Materials ohne ungebührliche Angst ins Bewusstsein zu heben. Reversibilität-Durchlässigkeit: Viele der heutigen Denkschulen betonen die kreative Bereicherung des menschlichen Lebens infolge der wechselseitigen Durchlässigkeit zwischen den verschiedenen Anteilen der Psyche. Psychische Gesundheit hängt offenbar mit der Fähigkeit zusammen, flexibel auf die vielfältigen Ebenen der unbewussten psychischen Organisation und Verarbeitung zugreifen zu können. Man hat eine ganze Reihe von Modellen formuliert, um die psychische Fluidität und Regressionsfähigkeit des Analytikers zu beleuchten, die als Instrumente der psychoanalytischen Arbeit unverzichtbar sind. Feldperspektiven : Die grundlegende Intersubjektivität und Interdependenz der menschlichen Entwicklung hat viele Analytiker veranlasst, sich dem zwischen Analytiker und Patient entstehenden „dynamischen bipersonalen“ Feld zuzuwenden, einer Begegnung, in der neue Bearbeitungen/Erweiterungen statt lediglich Wiederholungen der unbewussten Schwierigkeiten beider Partner der Dyade auftauchen können und zu der die Präsenz und die Psyche des Analytikers einen maßgeblichen Beitrag leisten. Dieses Denken ist mit den klinischen Erfahrungen und der Überzeugung zahlreicher Autoren vereinbar, dass der Mensch Zeit seines Lebens über das Potential verfügt, für psychische Inhalte, die zuvor vom Bewusstsein

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