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Zu den verschiedenen Objektbeziehungstypen, die im klinischen Austausch zutage treten können, zählen unter anderem die folgenden drei: Jene, die einen „Einheitslink“ mit dem Objekt/dem Analytiker herzustellen versuchen; jene, die einen „Dualitätslink“ herzustellen bestrebt sind, und jene, in denen die trianguläre Beziehung (zu Partial- oder zu ganzen Objekten) vorherrscht. Der Einheitslink : Manche Patienten regredieren auf die Stufe einer sehr primitiven Unintegriertheit. Sie fühlen sich fragmentiert und sind darauf angewiesen, dass der Analytiker ihre multiplen Anteile und Fragmente zusammenhält. Das Bedürfnis, einen Container zu finden, veranlasst sie zu einer verzweifelten Objektsuche, da sie die Containerfunktion noch nicht haben verinnerlichen können. Solange ihnen dies nicht gelingt, besitzen sie nur einen sehr rudimentären inneren Raum mit all der Konfusion nicht nur bezüglich ihrer eigenen Identität, aber auch der Identität des Objekts. Wenn der Patient in der analytischen Situation auf den Zustand der Undifferenziertheit regrediert, in dem er zwischen Selbst und Objekt nicht zu unterscheiden vermag, versucht er, eine Beziehung zum Analytiker aufzubauen, die ganz im Zeichen magischer und omnipotenter Phantasien steht. Die Autoren unterscheiden zwischen zwei Modalitäten dieser Einheitsbeziehung: erstens einer pathologischen, die zumeist in Momenten der Trennung vorherrscht, in denen sich der Patient absolut sicher ist, dass der Analytiker alles über ihn, seine Phantasien und seine Gefühle weiß, ohne dass er selbst sie in Worte fassen muss; und zweitens einer kreativen Einheitsbeziehung, die aus einer gutartigen Regression hervorgeht, die einem Zustand der Verschmelzung mit dem Objekt zuträglich ist, einem Zustand illusorischer Einheit, der mit Vertrauen und Zuversicht hinsichtlich der Entwicklung eines kreativen Prozesses einhergeht. Wenn der Analytiker fähig ist, zwischen den beiden Beziehungstypen zu unterscheiden und eine optimale Distanz einzuhalten – weil allzu große Nähe zur Konfusion führt und allzu große Distanz es ihm unmöglich macht, für den Patienten zu einem Container zu werden -, findet der Patient Gelegenheit, sich in Richtung einer Beziehung der Dualität weiterzuentwickeln. Der Dualitätslink entsteht in der primitiven dyadischen Beziehung des Babys zu seiner Mutter, Container-Contained. Die Autoren beschreiben mehrere Varianten des Dualitätslinks: * Personen, die in einer zweidimensionalen Welt leben, haben das Gefühl, an der Oberfläche des Objekts zu kleben und auf diese Weise selbst zu diesem Objekt zu werden, dessen äußere Erscheinung und dessen Verhalten sie imitieren. * Ein anderer Typ wird als erdrückend oder symbotisch beschrieben; in diesem Fall kommt es zu einer wechselseitigen Unterordnung beider Beziehungspartner. * Ein dritter Typ ist gekennzeichnet durch abwechselnde Projektionen psychotischer Ängste. * Wenn ein reiferer und besser integrierter Persönlichkeitsanteil an einer Dualitätsbeziehung beteiligt ist, kann sich die emotionale Verbindung zwischen den Partnern stabilisieren; die Autonomie beider Beteiligter bleibt erhalten. Der Triangularitätslink : Die Autoren unterscheiden zwischen einer triangulären Beziehung, die auf einer gleichzeitigen Beziehung zu zwei Partialobjekten
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