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einem Enactment beide Mitglieder der Dyade beteiligt, ohne sich des Geschehens hinreichend bewusst zu sein. Der Analytiker wird durch die Beziehung zu bestimmten Verhaltensweisen veranlasst und hat seine eigenen inneren Schwierigkeiten und blinden Flecken. Beim acting out hingegen kann das agierende Verhalten des Patienten vom Analytiker, der sich selbst nicht verwickeln lässt, beobachtet werden. Viele Analytiker haben Situationen beschrieben, die denjenigen, die wir als Enactment bezeichnen, ähneln, ohne sie jedoch so zu nennen. Das Konzept ermöglichte es, ähnliche Phänomene zusammenzuführen, die man mit Freud in Verbindung brachte und die von Psychoanalytikern unterschiedlicher theoretischer Orientierungen als Wiederholung, Wiedererleben, Externalisierung, Acting-out usw. beschrieben wurden. Im Laufe der Zeit wurde der Begriff zu einem Teil der gemeinsamen Grundlage der Psychoanalyse. Aktuelle Diskussionen und Untersuchungen finden sich bei Paz (2007), Ivey (2008), Mann und Cunningham (2009), Borensztejn (2009), Stern (2010), Waska (2011), Cassorla (2012), Sapisochin (2013), Bohleber et al. (2013) und Katz (2014). Enactments variieren in Qualität und Intensität, und zwar je nach Grad der Defizite oder der Beeinträchtigung der Symbolisierungsfähigkeit. Die mildeste Form sind vielleicht „Aktualisierungen“ (Sandler 1976), welche die auf den Analytiker gerichteten Übertragungswünsche gratifizieren. Hochmaligne Enactments sind auf eine beeinträchtigte Fähigkeit des Analytikers zurückzuführen, die zu einem Missbrauch seiner Autorität führt, der weit über die Grenzen dessen, was als analytische Behandlung gilt, hinausgeht (Bateman 1998). In der psychoanalytischen Literatur wird die Frage diskutiert, ob Enactments schädlich sind oder aber notwendig und hilfreich. Die Tendenz geht dahin, sie als natürliche Entwicklungen zu betrachten, mit denen zu rechnen ist, wenn der Analytiker mit traumatischen, psychotischen oder Borderline-Konfigurationen konfrontiert ist, aber auch wenn neurotische Aspekte vorherrschen. Als hilfreich erweisen sie sich zweifellos, nachdem sie verstanden wurden; dieses Verständnis setzt voraus, dass sie im Nachhinein, nachträglich, als solche erkannt werden. Enactments , die unerkannt bleiben, blockieren den analytischen Prozess und können ihn zerstören.
III. A. Nordamerikanische Entwicklung des Konzepts: Einflüsse seitens der britischen Objektbeziehungstheorien
Die projektive Identifizierung ist ein wichtiger Aspekt des Enactments. Sie wurde erstmals von Klein (1946) beschrieben und als eine unbewusste Phantasie definiert, welche die Abspaltung guter und böser Ich-Anteile und ihre Projektion in das Objekt betrifft. Auch Winnicott arbeitete mit dem Konzept. Bion (1962) erweiterte es, um auch die präverbale und/oder präsymbolische Kommunikation zwischen Mutter und Kind einzubeziehen. Joseph (1992) wiederum ergänzte Bions Konzept um aktive, aber subtile Verhaltensweisen des Subjekts (in Verbindung mit seinen intrapsychischen Manövern), die eine bestimmte Atmosphäre im Raum erzeugen und im Analytiker
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