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Auffassung fest, die das Zuhören, das Erfassen gemeinsam geteilter unbewusster Phänomene und insbesondere die Notwendigkeit betont, dass der Analytiker die Entstehung von Bastionen im Feld erkennt. Korrekt verstanden, können diese wichtigen Hindernisse zu einer Antriebskraft werden, die dem analytischen Prozess zugutekommen: „Die entscheidende Triebfeder des analytischen Prozesses ist somit die Herstellung von Widerständen und Bastionen sowie ihre jeweilige Auflösung durch Deutungen, das Erzeugen von ‚Einsicht‘“ (Baranger, Baranger und Mom 1982). 1992 warnte Madeleine Baranger vor den trügerischen Pfaden, zu denen die Konstruktion „einer mit dem Patienten gemeinsam geteilten Sprache“ führen kann. Unter Verweis auf Piera Aulagniers (1979) Überlegungen wies sie darauf hin, dass die Deutung um ihrer Darstellbarkeit willen im Patienten Dingvorstellungen und konkrete Affekte aktivieren müsse. Gleichzeitig hob sie das Phänomen der emotionalen Integration und der Einsicht als wichtigste Indikatoren der dialektischen Transformationen des analytischen Feldes hervor. II. Cb. Weitere, auch zeitgenössische Entwicklungen des Konzepts in Lateinamerika Mit den Theorien der Barangers arbeiten die meisten Spanisch sprechenden lateinamerikanischen Analytiker. In Brasilien wurde ihr Einfluss auch durch die Übersetzung der Bücher Antonino Ferros verbreitet. Luis Kancyper gab das Buch Volviendo a pensar com Willy and Madeleine Baranger ", (“Zurück zum Denken mit Willy und Madeleine Baranger”) heraus, das 1999 in Buenos Aires erschien. 2005 veröffentlichte Madeleine Baranger eine Rückschau auf ihre Überlegungen und brachte sie mit denen von André Green, Thomas Ogden, César und Sára Botella, Christopher Bollas und anderen in Verbindung. 2012 veröffentlichte die Revista de Psicoanálisis , die Zeitschrift der Argentinischen Psychoanalytischen Vereinigung, ein Sonderheft (vol LXIX, number 1- 2) mit dem Titel "El campo psicoanalítico de nosotros a los Barangers – 1962 <-> 2012" (“Das analytische Feld von uns zu den Barangers 1962 <-> 2012”). In dieser Ausgabe stellte Claudia Borensztejn lateinamerikanische Autoren vor, die das Feldkonzept in unterschiedlichen Kontexten weiterentwickelt hatten. Zu ihnen zählen u.a.: Susana Ada Diringer mit ihrer Betonung der Energie n des Feldes und der Auffassung der analytischen Situation als Traum ; Rafael Paz erörterte die Notwendigkeit, Subregionen des Feldes abzustecken, und erläuterte, dass es die Grundphantasie des Feldes nicht immer gibt; Leticia Glocer Fiorini untersuchte das Thema der Komplexität und die Anwesenheit eines symbolischen Dritten; Luis Kancyper verwies auf die Bedeutsamkeit der Affekte (siehe unten); Beatriz de Leon de Bernardi betonte die Wichtigkeit des zweiten Blicks und den Zusammenhang mit Pichon Rivières Überlegungen; Claudio Eizirik untersuchte das imaginierte Bild vom Analytiker und dessen reale Person; Carlos Sopena verband die Überlegungen der Barangers mit Green und Winnicott; Volmer Filho und Antonio Carlos Pires erweiterten das
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