IHK Global Business Ausgabe 4/2025

ASIEN-PAZIFIK

INDIEN Stahlkocher auf Expansionskurs

Bereits seit einigen Jahren verzeichnet die Branche in Indien hohe Wachstumszah- len, gestützt durch eine solide Inlandsnachfrage. Zuletzt betrug das Wachstum 6,9 Prozent. Zudem wird in zusätzliche Kapazitäten investiert, um ambitionierte Ausbauziele der Regierung zu erreichen. Diese Investitionen machen Indien für deutsche Zulieferer der Stahlbranche interessant. Ende 2024 kündigte AMNS beispielsweise an, in Anaka- palli ein Stahlwerk mit einer jährlichen Kapazität von 7,3 Millionen Tonnen errichten zu wollen. Die Investitionen belaufen sich auf insgesamt 16,5 Milliarden US-Dollar. Auch JSW will in Paradip eine neue Anlage bauen, mit einer Kapazität von 13,2 Millionen Tonnen jährlich und Kosten in

Im Jahr 2024 lag Indien weltweit auf Rang 2 der wich - tigsten Erzeuger - länder für Rohstahl.

Höhe von geschätzt 7,8 Mil- liarden US-Dollar. Zudem sind Überlegungen zum vermehrten Einsatz von Schrott vorhanden. Dadurch entstehen ebenfalls Chancen für deutsche Unternehmen, die entsprechende Verwer- tungsanlagen vor Ort auf- bauen. Außerdem wird Indien zum Teil auf Schrottimporte angewiesen sein. Grüner Stahl ist derzeit in In- dien noch Zukunftsmusik. Die

Nutzung von grünem Wasser- stoff in der Stahlindustrie ist für indische Unternehmen zu teuer. Gleiches gilt für Speicherlösun- gen für CO 2 . Der Branchenriese JSW gibt an, diese Technolo- gien erst ab 2030 großflächig nutzen zu wollen. Mit 10 bis 12 Prozent Anteil an den indischen CO 2 -Emissionen ist die Stahlproduktion bei der Erreichung der Klimaneutralität bis 2070 jedoch ein Schlüssel- faktor. GTAI/IHK

300 MILLIONEN TONNEN sollen die jähr- lichen Kapazitäten der Stahlproduk- tion in Indien bis 2031 betragen. QUELLE: GTAI

VIETNAM Neues Mehrwertsteuergesetz tritt in Kraft

Vietnam führt zum 1. Juli 2025 ein neues Mehrwert- steuergesetz ein. Das Gesetz zielt darauf ab, mehr Rechtssicherheit für Unternehmen in dem südostasiati- schen Land zu schaffen. Es bringt einige bedeutende Änderungen mit sich. Eine Neuerung betrifft den Zeitpunkt der Mehrwert- steuererhebung. Bisher konnte die Steuer entweder bei Leistungserbringung, Warenübergabe oder Rechnungsstel- lung erhoben werden. Dieser Zeitpunkt muss nun durch die Regierung genau geregelt werden. Zudem legt das neue Gesetz drei Basissätze für die Erhebung der Mehrwertsteuer fest: • 0-Prozent-Satz: Gilt für Exporte vietnamesischer Waren und Dienstleistungen sowie für Waren und Dienstleis- tungen, die in Freihandelszonen verkauft und verbraucht werden. • 5-Prozent-Satz: Anwendung unter anderem auf landwirt- schaftliche Maschinen und Ausrüstungen, Seefischerei-

fahrzeuge, wissenschaftliche und technologische Dienst- leistungen sowie Kanal- und Baggerdienste. • 10-Prozent-Satz: Gilt für alle anderen Waren und Dienst- leistungen, einschließlich digitaler Dienstleistungen ausländischer Anbieter ohne ständige Niederlassung in Vietnam. Des Weiteren werden neben Waren zur Bekämpfung von Naturkatastrophen und Epidemien nun auch Importe für die Verteidigungsindustrie von der Mehrwertsteuer befreit. Dies gilt für Waren, die der Kontrolle und Prävention in diesen drei Bereichen dienen. GTAI/IHK Veröffentlichung des Law on Value-Added Tax (Law No. 48/2024/QH15) im vietnamesischen Amtsblatt (in englischer Sprache):

 thuvienphapluat.vn/van-ban/EN/Thue-Phi-Le-Phi/Law-48-2024- QH15-on-Value-added-Tax/637020/tieng-anh.aspx

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