KWiK - Kontinuität und Wandel der Schule in Krisenzeiten

Kontinuität und Wandel der Schule in Krisenzeiten

Die Nutzung der Wege der Materialübermittlung ist in Abbildung 7 dargestellt. In den Schulen wurden offensichtlich unterschiedlichste Kommunikationskanäle genutzt, um so Schülerinnen und Schüler bestmöglich mit Unterrichtsmaterialien zu versorgen. Über 80 Prozent der Primarschulen haben dabei sogar darauf zurückgegriffen, Lehrmaterialien bei ihren Schülerinnen und Schülern vorbeizubringen.

Insgesamt wurden in der Primarstufe vergleichsweise häufiger analoge Wege gewählt, während in der Sekundarstufe stärker auf digitale Wege, vor allem über E-Mail und Datenaustauschplattformen, gesetzt wurde. Die Ergebnisse für die Sekundarstufe passen somit sehr gut zu den Befunden aus NEPS, die in Abbildung 2 präsentiert wurden.

ABBILDUNG 7: Wege der Materialübermittlung nach Schulstufe

54,8*

Primarstufe Sekundarstufe

Telefon

32,9

64,5*

Post

40,5

80,7*

nach Hause gebracht

44,5

89,2*

aus der Schule geholt

53,9

26,6

soziale Medien

24,5

53,3

Videokonferenzen

73,7*

45,9

Datenaustauschplattform

90,3*

84,2

E-Mail

83,4

0%

20%

40%

60%

80%

100%

Anmerkung: * Schulstufen unterscheiden sich statistisch signifikant

In einer weiteren Frage sollten die Schulleitungen einschätzen, wie hoch der Anteil der Schülerinnen und Schüler war, die in der Zeit des Lockdowns erreicht werden konnten. Hier gaben 39 Prozent an, dass alle Schülerinnen und Schüler erreicht werden konnten; 48,3 Prozent gaben an, dass 90 Prozent erreicht werden konnten, 9,1 Prozent, dass 80 Prozent erreicht werden konnten, und 3,6 Prozent, dass weniger als 80 Prozent der Schülerinnen und Schüler erreicht werden konnten. Demnach kann davon ausgegangen

werden, dass die Schülerinnen und Schüler im Lockdown insgesamt gut versorgt wurden. Leider ergeben sich hier aber auch wieder Zusammenhänge mit den Herkunftsmerkmalen der Schülerinnen und Schüler; je mehr sozial benachteiligte Schülerinnen und Schüler in einer Schule sind, desto größer auch der Anteil derer, die nicht erreicht werden konnten (Korrelation: r = .26). Bezüglich des Anteils der Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund finden sich vergleichbare Zusammenhänge (r = .20).

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