WEB_SAM focus 2_22

TSCHAD Bakan Assalam*

Ungefähr die Hälfte der frühgebore- nen Babys, die auf unserer Geburten- station landen, sterben leider. Viele prekäre Fälle werden vom staatlichen Spital an uns überwiesen. Wir haben ein Projekt zur Verbesserung der Pfle- ge ausgearbeitet. Wir hoffen, dass die nötigen Finanzen zusammenkommen und das Projekt nächstes Jahr umge- setzt werden kann, damit mehr Kin- der überleben.

Die Bibliothek und Kinderklubs bie- ten den Kindern und Jugendlichen eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung, wo sie auch Antworten auf ihre Glaubensfra- gen erhalten. Wegen Personalmangels konnten diese Aktivitäten leider nicht durchgehend stattfinden. Das Team braucht für diese Arbeitszweige unbe- dingt Verstärkung.

Malaika – «Engel» «Zara gebar in der kalten Jahreszeit im 7. Schwangerschaftsmonat. Als ich ins Spital kam, war das 1000 Gramm leichte Baby violett und ganz kalt. Das Personal wusste nicht, wie man ein Frühge- borenes pflegt. Mit intensiver Pflege überlebte es auch den kritischen dritten Tag. Nach drei Wo- chen wollte die Mutter, welche inzwischen die Pflege übernommen hatte, nach Hause. Ich liess sie schweren Herzens gehen. Einige Tage später hiess es, das Baby trinke gut an der Brust, ohne Magensonde. Ich hatte Zweifel. Doch zehn Tage später wog Malaika, so heisst die Kleine, be- reits 1500 Gramm und am eigentlichen Geburtstermin dann sogar drei Kilogramm. Welche Freu- de nach den zuerst bangen Tagen!»

ProRADJA’* Mit vier neuen lokalen Mitarbeitenden startete das ProRADJA-Team ins Jahr 2021. Nicht erstaunlich, dass sich vieles darum drehte, die neuen Mitarbeiten- den einzuarbeiten, sie weiterzubilden und ihnen Verantwortung zu übertra- gen. Die regelmässigen Teamsitzungen und Gebetszeiten halfen, dass sich das Team immer besser verstand. Neu konnte der Gesundheitsposten zwei Mal wöchentlich geöffnet werden. Die Verantwortlichen des Netzwerks der christlichen Schulen (CNEET) konn- ten dank einem Süd-Süd 1 -Austausch mit Burkina Faso und einem Gegen- besuch des Verantwortlichen des dor- tigen Netzwerks eine Fünfjahresstrate- gie entwickeln. Leider haben sich die Studierendenzahlen am Lehrer:innen- seminar der Partnerkirche EET nicht wie erwünscht entwickelt. Dies wird vor allem damit erklärt, dass die Be- triebsbewilligung seit Monaten auf dem Bildungsministerium blockiert ist und somit die Diplome (noch) nicht offizi- ell anerkannt werden. 1 Einsatz einer Fachperson des globalen Sü- dens, die in ein/e andere/s Land/Region geht, um einen Einsatz zu leisten.

Bildung fürs Leben «Die von SAM global unterstützte Lehrer:innenfortbildung zieht immer mehr Lehrpersonen aus unseren 700 christlichen Schu- len an. Das zweite Modul fand vom 26. Dezember bis 31. Dezember statt. An drei Orten wird zudem der Kurs «Bildung fürs Leben» durchgeführt werden. Im Bestreben, dass alle Schulen profitieren können, laden wir pro Schule 2 bis 3 Lehrkräfte ein. Die Teilnehmerzahl ist im Prin- zip auf 25 bis 30 Lehrpersonen beschränkt. Aber wir haben oft erlebt, dass die Anzahl doch bis auf 40 gestiegen ist, weil so viele Lehrpersonen an den neuen Methoden interessiert sind.»

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*Teile dieses Länderprogramms werden von der DEZA (EDA), im Rahmen des institutionellen Programms von Unité 2021-2024, mit total CHF 79 096.– unterstützt.

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