Die Zuchtprogramme des Archipels erfordern eine sorgfältige Überwachung der Jungtiere (u.). Die freiwillige Helferin Erika Kubisch und der Naturschützer Walter Chimborazo (r.) bringen Schildkröten- eier aus ihren Nestern in Brutkästen im Zuchtzentrum auf der Insel Santa Cruz.
Das Team fand „Tausende und Abertau- sende“ von Schildkröten auf dem entlegenen Vulkan, sagt Caccone, darunter auch 30 Flo- reana-Hybriden. Aber noch konnten sie sie nicht nach Floreana bringen. Zunächst muss- ten sie die Tiere zum Aufzuchtzentrum des Nationalparks auf der Insel Santa Cruz trans- portieren, in der Hoffnung, dort eine gesunde Population aufzubauen. Nachdem die Schildkröten in der For- schungsstation angekommen waren, analy- sierte Caccone ihre Gene, um ein Stammbuch zu erstellen: eine Liste der Individuen mit hohem Anteil an Floreana-Genen. Das Ziel war, die Hybriden so zu verpaaren, dass sowohl der Anteil der Floreana-Gene in ihren
Nachkommen erhöht als auch ihre geneti- sche Vielfalt geschützt würde. „Wenn wir alle identischen Individuen freilassen und ein Virus auftritt“, sagt sie, „dann könnten sie ausgelöscht werden.“ Als es an der Zeit war, sie zu verpaaren, setzte das Zuchtteam drei Weibchen zu zwei Männchen in ein Gehege. Bei einer höheren Anzahl würden die Männchen anfangen zu kämpfen. Die tennisballgroßen Eier, die aus diesen Paarungen hervorgingen – bis zu 15 pro Gelege –, reiften in Brutkästen. Die etwa hand- tellergroßen Jungtiere kamen dann, sortiert nach Alter, in eigene Gehege. Dort wuchsen sie heran, bis sie groß genug waren, um im Alter von etwa fünf Jahren in die Wildnis entlassen
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