zu werden. Alle Nachkommen der Wolf-Schild- kröten erwiesen sich als „unglaublich fit und robust“, sagt Gibbs. Heute leben 600 Floreana- Hybriden im Zuchtzentrum; 300 von ihnen sind alt genug für die Wiederansiedlung. Auf einem sandigen Pfad am Ende der For- schungsstation wirft Freddy Villalba, Zucht- leiter des Nationalparks, Porotillo- Zweige in ein schattiges Gehege, in dem 141 der ältesten und größten Floreana-Jungschildkröten leben. Sie sind mehr als einen halben Meter lang und groß genug, um auf die Insel zurückzukehren. Sie laufen auf ihr Futter zu, recken ihre langen Hälse, zischen beim Gerangel um die besten Plätze und klettern wie Monstertrucks über- einander, um an die Blätter zu gelangen. Bald
ist von ihrem Frühstück nichts mehr übrig als trockene Zweige. Villalba nennt dieses Gehege corral de las locas – Pferch der Verrückten. Was als Nächstes passieren wird, bleibt ein Rätsel. Vielleicht werden sich die Hybriden mit den meisten einheimischen Genen auf Floreana durchsetzen. Aber die Insel ist jetzt ein anderer Ort, ein neuartiges Ökosystem. Heimische Organismen sind mit von Men- schen eingeführten Arten vermischt. Die locas müssen sich mit invasiven Brombeerbüschen sowie Zitronen- und Guavenbäumen aus- einandersetzen, die die ersten menschlichen Siedler mitgebracht haben. Kakteen, die sie besonders gerne fressen, sind seltener gewor- den. Das Klima verändert sich. Das Team wird
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