„Wenn Gartenpflanzen kränkeln, kann eine App zur Erkennung von Pflanzenkrankheiten hilfreich sein!“
Inge Blümlein, Redakteurin bei selber machen
DAS HANDY ALS PFLANZENDOKTOR Früher ging der erste Griff zur Lupe, um sich kränkelnde Gartenpflanzen genauer anzusehen. Heute wird immer häufiger das Handy gezückt , denn das hat sich mittlerweile zum Pflanzendoktor entwickelt und diagnostiziert nun mit Hilfe von Fotos. RATGEBER GARTENKRANKHEITEN-APPS
A pps zur Erkennung von Garten- pflanzenkrankheiten scannen Blät- ter, Blüten oder Stängel, verglei- chen die Aufnahmen mit Millionen von Bildern und liefern in Sekunden eine erste Einschätzung. Diesen Komfort gab es früher nicht. Damals basierte die Diagnose von Pflanzenkrankheiten auf einer Mischung aus Wissen, Beobachtung und Erfahrung. Analoge Pflanzenmedizin war oft ziemlich zeitaufwendig, aber für Gärtner und Land- wirte von essenzieller Bedeutung.
Die meisten dieser Apps nutzen Künst- liche Intelligenz (KI), die das Foto einer erkrankten Pflanze mit bereits analysier- ten Bildern und eindeutigen Diagnosen vergleicht. Das Erfolgsprinzip ist einfach: Durch die zunehmende Zahl an Beispiel- bildern kann die KI Muster immer präziser bestimmen – wie die typischen braunen Fle- cken bei Krautfäule, die Teerfleckenkrank- heit bei Ahornbäumen (Rhytisma acerinum) oder den charakteristischen Mehltaubelag, der sich z.B. auf Erdbeerblättern bildet. Die
Millionen echter Bilder, mit denen die KI arbeitet, stammen häufig von Landwirten, Botanischen Gärten oder Nutzern selbst, die ihre Aufnahmen einsenden. Einige Apps, zum Beispiel Plantix, ergänzen diese Daten mit wissenschaftlichen Klassifikati- onen und Expertenwissen. Aber: KI-Apps arbeiten keineswegs fehlerfrei. Unterschied- liche Lichtverhältnisse, beschädigte Blät- ter oder gleichzeitig auftretende Krankhei- ten bei einer einzelnen Pflanze können die Diagnose verfälschen.
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