Am Kabelende kürzt der Techniker die Glasfasern passend und „verspleißt“ sie mit Endsteckern
In großen Haus- anlagen wird die Glasfaser auch im Haus stockwerkweise verkabelt
Technikglossar FTTC: Steht für „Fibre to the Curb“ – „Glasfaser bis zum Bordstein“. Die Glasfaser endet hier im Ver- teilerkasten am Straßenende. Dort werden die Lichtsignale für das Kupferkabel „übersetzt“ – mehr als 250 Mbit/s sind für die Haus- halte hierbei allerdings nicht möglich. FTTB: Steht für „Fibre to the Buil- ding“ – „Glasfaser bis ins Gebäu- de“. Am Hausübergabepunkt („HÜP“) endet die Glasfaser und wird dort gewöhnlich fürs Telefon- netz (Kupferkabel) umgewandelt oder an einen Glasfaser-Router angeschlossen. FTTH: Steht für „Fibre to the Home“ – „Glasfaser bis in die Wohnung“. Bei Einfamilienhäusern sind FTTH und FTTB quasi identisch, nur bei großen Wohnungsanlagen wird die Glasfaser auch im Haus in jedem Geschoss weitergelegt. G.fast: Eine Übertragungstechnik, um vom HÜP die Daten per Kupferkabel im Haus mit bis zu 1 GBit/s zu übertragen – aber nicht weiter als 250 Meter. Der Router muss die Technik zudem unterstützen, etwa die Fritzbox 7583.
(www.deutsche-glasfaser.de), 1&1 oder M-net haben zudem noch eine eigene Verfügbarkeitsabfrage. WIE TEUER WIRD ES, WENN ICH GLASFASER SELBST BEANTRAGE? Wenn Sie in keinem aktiven Ausbaugebiet wohnen, können Sie sich etwa bei der Tele- kom unter https://tinyurl.com/ycy7v2kv über einen Antrag informieren, auch eine persönliche Gratisberatung gibt es. Die Kosten für den Anschluss sind allerdings nicht ganz ohne: Die Telekom spricht von durchschnittlich 15.000 Euro. SIND FÜR DAS VERLEGEN BAUMASSNAHMEN NÖTIG? Ja. Ein Gebäudestich zum Durchführen des Kabels zum Hausübergabepunkt ist auf jeden Fall nötig. Hinzu kommen Tief- bauarbeiten. Bei der „klassischen“ Verlege- methode werden neue Rohre samt Kabel mindestens 60 cm unter der Erde verlegt. Auf kurzen Strecken kann man günstiger „Erdraketen“ ungesteuert durch den Unter- boden treiben. Auch bereits vorhandene Leerrohre können helfen, den Aufwand und die Kosten zu senken. KANN ICH ALS MIETER EINEN GLASFASER- ANSCHLUSS BEANTRAGEN? Eigentlich nicht. Sie können aber Ihren Ver- mieter überzeugen – vor allem, wenn der selbst im Haus wohnt. Dieser kann dann
jedoch ein „Glasfaserbereitstellungsentgelt“ in Höhe von 5 Euro monatlich im Rahmen der Mietnebenkosten erheben, begrenzt auf neun Jahre. GIBT ES ALTERNATIVEN ZUR GLASFASER? Nur eine: den TV-Kabelanschluss, zumal er oft schon im Haus liegt. Hier vermarktet insbesondere Vodafone sein ausgebautes TV-Kabelnetz, das ebenfalls weitgehend auf Glasfaser beruht, mit bis zu 1 Gbit/s – bei moderaten Kosten von etwa 40 Euro im Monat. Nachteil: Der Übertragungs- weg ins Internet („Upstream“) ist deutlich geringer als bei der Glasfaser, oft auch die Gesamtbandbreite. MUSS ICH MEINE HAUSVERKABELUNG EBENFALLS UMSTELLEN? In der Regel nicht. Sie können am Übergabe- punkt im Keller mittels Konverter und G.fast-Übertragungstechnik das vorhan- dene Kupferkabel nutzen – aber der Router muss das ebenfalls beherrschen, etwa die Fritzbox 7583 oder der Speedport-Router Smart 4 Plus der Telekom. Nur bei großen Gebäuden kann es sinnvoll sein, die Glas- faser stockwerkweise zu ziehen. WELCHE GERÄTE BRAUCHE ICH FÜR WLAN UND CO? Wenn die Glasfaser im Keller endet und dort für das hausinterne Kupferkabel- (Telefon)Netz konvertiert wird, brauchen
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