IHK-Global Business Ausgabe 04/2023

EUROPA/ZENTRALASIEN

Tempo auf der Schiene: In Serbien soll mit EU-Geldern eine Schnellzugtrasse als Teil des EU-Bahnnetzes gebaut werden. Im Bild: Hochgeschwindigkeits- zug „Falke“ (serbisch Coko) im Bahnhof Belgrad

SERBIEN EU finanziert Schnellbahntrasse

Die EU-Kommission hat Serbien Anfang März ein Investitionspaket von insgesamt 2,2 Milliarden Euro für den Ausbau und die Modernisierung einer Schnellzugstrecke zugesagt. Die Investitionszuschüsse der EU belaufen sich auf knapp 600 Millionen Euro. Von der Europäischen Investitions- bank EIB gibt es Investitionszusagen von 1,1 Milliarden Euro, weitere 550 Million sollen von der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung EBRD zugesteuert werden. Von den Mitteln sollen der Ausbau und die Modernisie- rung der 230 km langen Bahnstrecke zwischen der Haupt- TÜRKEI Günstige Konsumgüter-Importe Mindestens bis Mitte Mai dürften türkische Konsu- menten viel Freude am Kauf ausländischer Konsum- güter haben. Davon können Hersteller profitieren. Grund ist die außergewöhnliche Konstellation aus relativ hartem Außenwert der türkischen Lira und gleichzeitig anhaltend hoher Inflation im Inland von zuletzt immer noch 55 Prozent. Die Inflation wird durch regelmäßige Lohnsteigerungen immer wieder zumindest in Teilen ausgeglichen. Impor- tierte Konsumgüter werden dadurch für türkische Konsu- menten günstiger. Schon seit Monaten bewegt sich der Wechselkurs zwi- schen türkischer Lira und dem Euro bei 20 Lira zu 1 Euro. Grund für den stabilen Kurs sind Stützungskäufe der türki- schen Zentralbank. Zumindest bis zu den am 14. Mai 2023 angesetzten Wahlen zum Türkischen Parlament dürften diese Stützungskäufe anhalten und damit auch die relativ hohe Kaufkraft türkischer Kunden bei Importwaren. Ganz anders gestaltet sich die Situation für türkische Exporteure. Je höher ihr Lohnanteil in türkischer Lira an ihren Produkten, desto stärker verschlechtert sich bislang ihre Wettbewerbsfähigkeit. Wer also aus der Türkei Waren bezieht, könnte sich höheren Preisforderungen seiner Lieferanten gegenübersehen. IHK

stadt Belgrad und der zweitgrößten Stadt Nis im Süden Serbiens finanziert werden. Der Baubeginn ist für 2024 geplant und soll in drei Abschnitten erfolgen. Bis 2029 soll die Hochgeschwindigkeitsstrecke samt Neubau und Brücken und Tunneln ertüchtigt sein. Die Geschwindigkeit soll bis zu 200 Stundenkilometer erreichen und die Fahrt- zeit um zwei Stunden verkürzen. Die Bahnstrecke ist Teil des gesamteuropäischen Korri- dors X, der Mitteleuropa mit Thessaloniki in Griechenland verbindet. IHK

RUSSLAND Handelsbilanz 2022 veröffentlicht

Der russische Zoll hat eine Statistik zu Importen und Exporten für das gesamte vergangene Jahr veröffent- licht. Zugleich kündigte die Behörde an, die Publikation der Daten im Monatsrhythmus wiederaufzunehmen, die sie im vergangenen März gestoppt hatte. Die Zahlen für 2022 zeigen unter anderem, dass der Wert der russischen Exporte gegenüber dem Vorjahr um 19,9 Pro- zent auf 591 Milliarden (Mrd.) US-Dollar (US$) stieg. Das markiert einen neuen russischen Rekord. Bei den Impor- ten registrierte der Zoll einen Rückgang um 11,7 Prozent auf 259 Mrd. US$. Ihr Wert blieb damit über dem der Jahre 2015 bis 2020. Der Handelsbilanzüber- schuss betrug 332 Mrd. US$, was ebenfalls ein neuer Rekord ist. Der russische Außenhandel insgesamt legte um 8,1 Prozent auf 850 Mrd. US$ zu. AHK/IHK

hat Deutschland im Januar 2023 aus Russland bezogen. Ein Jahr zuvor waren es noch 2,8 Tonnen (Rückgang von 99,9 %). QUELLE: STATISTISCHES BUNDESAMT

3.500 TONNEN ERDÖL

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