IHK-Global Business Ausgabe 04/2023

USA Ausrüstungsbedarf der Kreislaufwirtschaft steigt stark AMERIKAS Der deutsche Maschinen-

in der Kreislaufwirtschaft, die Investitionen in der Branche weiter befeuern, gehören die weitere Automatisierung und der vermehrte Einsatz künstli- cher Intelligenz (KI) in Prozes- sen, Maschinen und Anlagen. Branche investiert in KI So arbeiten beispielsweise US-Softwareunternehmen an virtuellen Plattformen, über die Spediteure Abhol- und Trans- portvorgänge automatisieren können. Speziell die Software- firma ACMS optimiert Kreislauf- vorgänge. Dazu gehören auto- matische Wiegefunktionen für Nutzfahrzeuge, automatisierte Flotten- und Routenplanungen, aber auch die KI-gestützte Ab- holung von Abfällen. Und ACMS wächst. So hat das Unternehmen in den letzten Jahren die deut- schen Softwarehäuser Quentic und Recy System übernommen. Recycling statt Entsorgung Auch der chinesische Im- portstopp hat Investitionen in umweltkonforme Abfallver- wertung und Kreislaufwirt- schaft gefördert. China führt seit 2018 keine Plastikabfälle mehr ein. Müllexport, eine bis dahin geläufige Methode der Abfallbeseitigung in den USA, ist keine Lösung mehr. Wie das Journal of Commerce berichtet, sanken die Wertstoffexporte der USA von 2015 bis 2022 um 24,8 Prozent. Und der Ameri- can Chemistry Council verweist auf steigende Kapazitäten zum Kunststoffrecycling. Demnach seien von Juli 2017 bis Januar 2022 insgesamt 8,8 Milliarden US$ in 81 Projekte zum Kunst- stoffrecycling geflossen. GTAI/IHK

Überquellende Müllton- nen, volle Deponien, verunreinigte Gewässer und Böden führen immer mehr zum Umdenken im Verbraucherver- halten. Auch die Umweltpolitik zieht in vielen US-Bundesstaaten nach. Inzwischen sind Müll- trennung und -vermeidung sowie Wiederverwendung von Altmaterial zur Breitenbewe- gung herangewachsen. Die Nachfrage nach Konsum- gütern mit ausgewiesenen Anteilen an recycelten Aus- gangsstoffen steigt, ob bei Sportschuhen, Möbeln oder Laptops. Markenhersteller weisen mit Erfolg darauf hin, dass sie bei der Produktion nachhaltig vorgehen. Die Kreislaufwirtschaft hat sich bereits zu einem milliarden- schweren Markt entwickelt und wächst weiter kräftig. Es werden immer mehr Firmen gegründet, die Wertstoffe einsammeln und wiederver- werten. Dabei fließt viel Geld in moderne Anlagen zum Trennen und Verarbeiten von Haus- und Industrieabfällen.

und Anlagenbau profitiert von diesem Trend. Seit geraumer Zeit sind deutsche Anlagen zum Pressen, Sieben, Zerklei- nern, Sortieren und Separieren von Abfällen, vornehmlich aus Holz, Papier, Kunststoff, sowie von Elektrogeräten, Metall, Kompost und Hausmüll in den USA gefragt. Großzügig aus- gestattete Fördermaßnahmen der öffentlichen Hand stützen die Nachfrage zusätzlich. Förderprogramme als Motor Zu den wohl bedeutendsten Unterstützungspaketen der US-Regierung gehört das Solid Waste Infrastructure for Recy- cling Grant Program mit einem Fördervolumen von 275 Millio- nen US-Dollar (US$). Das Paket ist ein fester Bestandteil des im November 2021 verabschiede- ten „Infrastructure Investment and Jobs Act“. Daneben hat die Regierung die Umweltbehörde EPA damit beauftragt, bis 2026 Richtlinien für den Umgang mit Batterien zu erarbeiten. Unternehmen und Forschungseinrichtungen können sich mit Vorschlägen und Angeboten an die EPA wenden. Besonders bei der Festlegung von Standards und Normen für das Batterierecy- cling kann eine Kooperation mit der EPA für Forschung und Wirtschaft hochinteressant sein. Zu den aktuellen Trends

50 % RECYCLINGQUOTE bis 2030 hat die U.S. Environmental Protection Agency (EPA) als nationales Ziel definiert. QUELLE: GTAI

Im Kampf gegen Müllberge hat Recycling oberste Priorität. In den USA hat die Nachfrage nach intelligenten Technologien zur Wiederverwertung stark angezogen.

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