Sprachanimation - inklusiv gedacht | Language Animation

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Begriffe, Konzepte und Ansatzpunkte

Die Untersuchungen des „Projekt Bielefeld“ haben ge- zeigt, welche „natürlichen“ Kommunikationsstrategien deutsche und französische Gesprächspartner anwen- den, wenn sie versuchen, sich gegenseitig Botschaften zu übermitteln und wenn dabei Hilfsmittel wie Wieder- holungen, Gesten, Wechsel in eine andere Sprache oder Aufschreiben des Gesagten verwandt werden. Und zwar dann, wenn das, was man übermitteln will, ein selbst ge- wählter Inhalt ist, der einem wichtig ist. (Dies im Unter- schied zu vielen schulischen Situationen, Anfang der 90er Jahre, in denen Rollen simuliert werden: in der Familie, auf dem Bauernhof usw.)

The Bielefeld studies have shown which “natural” com- munication strategies German and French speakers adopt when trying to convey messages to each other and if they use other aids, such as repetitions, gestures, an- other language, or notes. These are situations where the individuals want to communicate information they have chosen themselves and which is of importance to them personally (in contrast to many classroom situations in the early 90s, when roles were simulated: in the family, on a farm, etc.)

Das Konzept der Sprachanimation in interkulturellen Begegnungen

Sprachanimation bietet dank ihrer kreativen und spielpä- dagogischen Ansätze die Möglichkeit, ganzheitlich und somit inklusiv zu wirken. Durch eine Reihe von nonverbalen Aktivitäten wird es zunächst möglich, sich über die eigenen Kommunikati- onsstrategien bewusst zu werden und diese dementspre- chend gezielt einzusetzen. Die Teilnehmenden machen die positive Erfahrung, dass sie mittels Körpersprache, Bewegung, Mimik und Interaktion zu einem Ergebnis kommen, sich erfolgreich verständigen können. Sie ge- winnen zunehmend Selbstvertrauen in das eigene Kom- munikationspotential und erleben eine erste Öffnung innerhalb des Begegnungsprozesses. Verständigung, Begegnung und Miteinander werden möglich und positiv erfahrbar, auch ohne die Sprachkompetenzen der jeweils anderen zu teilen. Vor diesem Hintergrund wurden drei komplementäre Bausteine entwickelt: • der Abbau von Hemmungen • der Spracherwerb • die Systematisierung

The concept of Language Animation in intercultural exchanges

Thanks to its creative and playful approach to education, Language Animation makes it possible to work holisti- cally and therefore inclusively. Through a series of non-verbal activities, participants initially become aware of their own communication strategies, which they can then use in an appropriately targeted way. They realise they can achieve a result and make themselves understood through body language, facial expressions and interaction. They gain confidence in their own communicative potential and gradually open up to others during the contact process. Communica- tion, contact and interaction become possible and are perceived in a positive way even though the participants are unable to speak each other‘s language. In this context, three complementary stages were devel- oped: • elimination of inhibitions • language learning • systematisation

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