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Terms, concepts and approaches
zu Verhaltensunsicherheiten und zu einer Interaktions- spannung. Da diese im Gegensatz zu sozial erwünschten Verhaltensregeln stehen, können sie Schuldgefühle und Schuldängste auslösen. Als Folge davon wird der Kontakt vermieden, werden behinderte Menschen abgelehnt und bleiben isoliert (vgl. Cloerkes 2014). Trotz dieser ernüchternden Bilanz sind Veränderungen möglich. Cloerkes (2014) schlägt vor, dass gezielt Einfluss genommen wird auf Einstellungen und Verhaltensweisen gegenüber behinderten Menschen. Weiter regt er eine Verbesserung der Interaktionsqualität zwischen Men- schen mit und ohne Beeinträchtigungen 8 an und plädiert für eine Verschiebung der gesellschaftlichen Wertestruk- tur (ebd.). Im Hinblick auf das Bild von behinderten Men- schen in den Medien kann mit einem neuen Bewusstsein von Sprache begonnen werden, dass die Lebensrealitäten behinderter Menschen, jenseits von Medizin, Therapie, Drama, Sensation und Leistungssport abbildet (vgl. Mas- kos 2015). Eben auf diese Ebene der Bewusstseinsbildung bezieht sich auch die UN-BRK in Art. 8. Ein Instrument zur Bewusstseinsbildung im Hinblick auf behinderte Menschen kann die Menschenrechtsbildung sein. Diese muss im konkreten mit Kenntnis über die Rechte von behinderten Menschen und über die Aner- kennung von Behinderung als Bestandteil der mensch- lichen Vielfalt arbeiten. Dadurch können die eigenen Einstellungen, Verhaltensweisen und Barrieren in den Köpfen bewusst gemacht werden. Dies kann ein erster Schritt sein, um Barrieren in Form von Vorstellungen und Vorurteilen abzubauen. Die Menschenrechtsbildung er- möglicht es, dass sich Einstellungen und Verhaltenswei- sen entwickeln, die zum Aufbau und zur Förderung einer universellen Kultur der Menschenrechte beitragen kön- nen (Empowerment) (vgl. Feige 2013).
In interaction, the existence of a disability or different dis- abilities frequently triggers insecurities and tension. Con- flicting with socially desired codes of behaviour, they can provoke feelings of guilt and fear. As a result, contact is avoided; persons with disabilities are rejected and remain isolated (cf. Cloerkes 2014). Despite this sobering conclusion, changes are possible. Cloerkes (2014) proposes actively influencing attitudes and behaviour towards disabled persons. Moreover, he suggests improving the quality of interaction between people with and without impairments 8 and calls for a shift in social values (ibid.). With regard to the represen- tation of people with disabilities in the media, we can start with a new awareness of language that reflects the realities of disabled people that goes beyond medicine, therapy, drama, sensation and competitive sport (cf. Maskos 2015). It is this level of awareness-raising that is referred to in Article 8 of the Convention on the Rights of Persons with Disabilities. One tool for raising awareness of people with disabilities is human rights education. This should occur with a spe- cific knowledge of the rights of people with disabilities and the recognition of disability as part of human diver- sity. It can make us aware of our own attitudes, behaviour and mental barriers and may be an initial step towards eliminating barriers that take the form of perceptions and prejudices. Human rights education fosters attitudes and behavioural patterns that can help establish and promote a universal culture of human rights (empowerment) (cf. Feige 2013).
8 Wir schlagen an dieser Stelle vor, die Perspektive auch auf die Interak- tion zwischen Menschen unterschiedlicher Beeinträchtigungen zu erwei- tern.
8 At this point, we also propose considering interaction between per- sons with different impairments.
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