Sprachanimation - inklusiv gedacht | Language Animation

43

Terms, concepts and approaches

Unless the method is adapted, wheelchair users are ex- cluded from “energizing” activities where participants run or jump in a circle. They, too, are currently underrep- resented as a target group, so programme organisers are insufficiently aware of them. As suggested above, the list could be extended infinitely. Overall, then, the idea is not to offer universal solutions, but to become aware of the fact that all young people have highly individual needs. It helps to have a sense of curiosity about the participants, an attitude that disregards deficits and rather seeks to awaken participants‘ potential, and an awareness of each individual person‘s special skills and strengths. Language Animation is an approach that already takes account of these factors. Unlike classroom-based foreign language classes, where – in the worst case – grammar, irrelevant vocabulary and non-situated communication are taught, Language Animation is all about real-life situ- ations. The dividing line between teacher and learner dis- appears. In Language Animation, everyone‘s an expert in his or her mother tongue. This approach operates with- out any pressure, relieving the burden on participants to perform. Activities can be easily integrated into everyday life and build on each other. Relevant information is re- peated. Since the very early days of Language Animation the method has been based on the use of a variety of senses and has respected learner diversity. Later itera- tions of the method (cf. Bund Deutscher PfadfinderInnen et al. (2009) or ConAct (2010)) have revealed its special potential for “cultural” learning – the identification and recognition of individuals‘ biographies and backgrounds – as well as its dialogic potential. This specific situation should be used to identify and deconstruct further barri- ers to communication and participation.

und bereits vor der Teilnahme Selbstwirksamkeitserfah- rungen gemacht haben.

Menschen, die im Rollstuhl sitzen, können an den übli- chen Energizern, bei denen in einer Kreissituation gehüpft oder gerannt wird, nicht ohne Veränderung der Methode teilhaben – auch sie sind bisher als Teilnehmende und damit in der Wahrnehmung von Programmgestaltenden unterrepräsentiert. Die Liste lässt sich, wie oben ange- deutet, unendlich verlängern. Zielführend ist also nicht, universelle Lösungen anzubieten, sondern zu sensibili- sieren und ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, dass alle Jugendlichen individuelle Bedürfnisse haben. Hilfreich ist eine Haltung, die neugierig ist auf die Teilnehmenden, die nicht nach Defiziten fragt, sondern Potenziale weckt und die besonderen Fähigkeiten und Stärken der Einzelnen sieht. Sprachanimation ist bereits in sich ein Ansatz, der diese Kriterien unterstützt. Entgegen einem „Schulunterricht“ in einer Fremdsprache, in dem im ungünstigsten Falle Grammatik, Vokabular ohne Relevanz oder Kommunika- tion ohne situativen Bezug Gegenstand der Übung sind, geht es hier um lebenspraktische Themen. Die Trennung zwischen Lehrenden und Lernenden wird aufgehoben – alle sind Expert(inn)en ihrer Muttersprache. Dieser An- satz nimmt den Lerndruck und entlastet damit. Übungen können nahtlos an relevanten Stellen in den Tagesablauf integriert werden und bauen aufeinander auf, Relevantes wird wiederholt. Schon seit den Anfängen berücksichtigt die Sprachanimation den Einsatz unterschiedlicher Sinne und die Bedienung unterschiedlicher Lerntypen. Weiter- entwicklungen der Methode (vgl. Bund Deutscher Pfad- finderInnen u.a. (2009) oder ConAct (2010)) haben die besonderen Potenziale für das „kulturelle“ Lernen, also der Sichtbarmachung und Anerkennung individueller Biografien und Hintergründe, sowie das dialogische Po- tenzial aufgezeigt. Diese besondere Ausgangssituation soll im Folgenden genutzt werden, um weitere Barrieren, sei es der Kommunikation wie der Teilhabe, zu identifizie- ren und zu entschärfen.

Made with FlippingBook - Online catalogs