Sprachanimation - inklusiv gedacht | Language Animation

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Praxis: Sprachanimation inklusiv denken und gestalten

Eine hilfreiche Erkenntnis dieses Prozesses ist, dass es mit wenig Aufwand möglich ist, wesentliche Inklusionspro- zesse anzustoßen und mehr Wünsche und Bedürfnisse der Teilnehmenden kennen zu lernen und zu berücksich- tigen, ohne grundsätzlich auf Dynamik zu verzichten. Die ursprüngliche Methode dient dabei vor allem als Inspira- tion; selbst wenn sie im Anschluss nicht mehr wieder zu erkennen oder gar zu einer ganz neuen geworden ist, ist dafür gesorgt, dass passende Elemente enthalten sind, um eine abwechslungsreiche Aktivität zu gestalten. Da- bei genügt es, sich auf wenige Elemente zu fokussieren, um die Methode verständlich und präzise zu machen und bestimmte gewünschte oder für den weiteren Verlauf benötigte Ergebnisse zu erzielen und andere Elemente in den folgenden Aktivitäten einzusetzen, um ein Gleichge- wicht unterschiedlicher Impulse zu erhalten. Diese Methodenvariationen durch das Zerlegen, Neu- Zusammensetzen und das Ergänzen neuer Elemente sind auch auf viele andere Bereiche der Bildungsarbeit anwendbar. Der hier dargestellte und für verschiedene Methoden bewährte Ablauf lässt sich nicht nur auf Spra- chanimationsmethoden sondern grundsätzlich für Aus- schreibungstexte, Trainingskonzepte oder Planungs- und Organisationsentwicklung im weiteren Sinn adaptieren. Von zentraler Bedeutung ist dabei jedoch der Sensibilisie- rungsprozess durch das eigenständige Erproben der Vari- ationen und der Diskussion um die Wirksamkeit der me- thodischen Elemente. Denn erst durch die Anwendung in der Praxis wird deutlich, welche Mechanismen durch das Zusammenwirken der konfigurierten Einzelschritte zum Tragen kommen.

This process delivers a valuable insight, namely that it doesn‘t require a great deal of effort to trigger effective inclusion processes. Also, it is not difficult to get to know and consider the participants‘ desires and needs without generally compromising the dynamic nature of an activ- ity. In this context, the original method serves as an inspi- ration. Even if, in the end, it has become unrecognisable or has even morphed into something completely differ- ent, the adapted method contains suitable elements that ensure the activity is enjoyable and interesting. It is enough to include just a few elements so the method becomes clear and understandable, allowing the group to achieve certain desirable results or outcomes that are needed to build on later, and to defer other elements to later activities, so the group receives well-balanced input. Adapting methods by deconstructing and reconstructing them and adding new elements to the mix is an approach that also works well in other areas of education. The pro- cess described here, which has been proven to work for various methods, is not just suitable for Language Anima- tion methods but can be applied to other areas such as calls for tenders, training concepts, or planning and or- ganisational development in the wider sense. The core is- sue, however, is to develop a sound awareness by testing the variations personally and discussing the effectiveness of the elements contained in the methods. After all, only if the new methods are tested under real-life conditions is it possible to recognise the mechanisms that emerge once the individual elements have been recombined.

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