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Praxis: Sprachanimation inklusiv denken und gestalten
Querschnittsaufgabe
Mainstreaming Language Animation
Idee: Sprachanimation ist keine Methode mehr, die zusätz- lich angeboten wird, sondern die tief ins Programm integriert werden kann. Die Programminhalte werden dabei mit Sprachanimationselementen zusammen- gehalten, die zur Aktivität passen, sei es gruppendy- namisch, informativ oder kommunikativ. Sie können vorhergehende Aktivitäten nachbereiten und verste- tigen oder nachfolgende vorbereiten und mit einem roten Faden integrieren. Transfer: Inklusive Ansätze sollen auch nicht „extra“ hinzuge- fügt werden. Es ist sogar in der Regel kontraproduktiv, explizite „Inklusions-Gruppen“ zu bilden oder „Inklu- sive Freizeiten“ anzubieten. Inklusion muss zur Quer- schnittsaufgabe werden und bei allen Programmen und Aktivitäten mitgedacht werden. Dabei kann und muss nicht jedes Vorhaben für alle passend gemacht werden. Leitfragen: Was macht Projekte zu „nicht inklusiven“? Welche Barrieren gibt es? Wen betreffen sie? Was fehlt oder kann sich nicht entwickeln, wenn bestimmte Gruppen nicht erreicht werden, welche Lebensrealitäten bleiben dadurch ausgeblendet? Welche Signale kann ich aus- senden, die mich dabei unterstützen, meine Routinen zu hinterfragen? Wie kann ich mir meiner eigenen Aus- geschlossenheit und meiner eigenen Behinderungen und Benachteiligungen bewusst werden? Kriterien: Inklusive Sprachanimation geht davon aus, dass wir alle individuell gefördert werden müssen und dass alle auf unterschiedliche Art ihre Bedürfnisse äußern können müssen. Daraus lassen sich Routinen entwickeln, etwa Varianten in leichter Sprache, mit verschiedenen Bewe- gungsformen oder dem Einbezug verschiedener Sinne parat zu haben, die nicht nur auf Anfrage sondern auch regulär angewandt und verstetigt werden und somit vom Sonderfall zur Normalität werden.
Idea: Language Animation is no longer a method that is of fered as one of many, but rather one that can be deeply integrated into a programme. The programme‘s parts are linked by means of Language Animation elements that are suitable for the activity at hand, be they informative, communicative, or suitable for creating a group dynamic. They can build on prior activities and consolidate these, or serve as preparation for what comes next, and provide a logical framework that holds the programme together. Transfer: Inclusive approaches shouldn‘t be added as an “extra”. In fact it is usually counterproductive to form dedicated “inclusion groups” or to offer “inclusive youth camps”. Inclusion has to be mainstreamed in all programmes and activities. In this context, it is not necessary to ensure that each and every activity is made to suit everyone. Key questions: What makes projects “non-inclusive”? What obstacles are there? Who is affected by them? What‘s missing, or what can‘t happen if certain groups are left out? Which realities of life remain unconsidered? What signals can I send out that help me to question my routines? How can I develop an awareness of my own “exclusion” and my own impairments and shortcomings? Criteria: Inclusive Language Animation assumes that all of us need individualised support, and that everyone needs to be given a chance to voice their needs in the manner that suits them best. This can lead to the development of routines, such as variations in plan language, differ- ent kinds of physical movement or the use of a variety of senses that are not applied in special cases but as a rule – in other words, they become the norm.
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