Die Ausstellung am 1. und 2. März 2021 widmete sich den Arbeiten von Mariella Lehner, einer befreundeten Künstlerin. Sie ist wie ich Studentin am der Akademie der bildenden Künste Wien, in der Klasse Zeichnen bei Veronika Dirnhofer. Neben der Zeichnung gilt ihr Interesse der street art , in welcher sie sich als weibliche Vertreterin dieses männlich dominierten Genres bereits einen Namen gemacht hat. Wir hatten bereits 2019 gemeinsam ausgestellt und ich dachte bei einem Projekt, welches Kunst und den öffentlichen Raum thematisiert, sofort an sie. Feminismus, Überwachung und Straßenkultur sind wichtige Themen in ihren künstlerischen Arbeiten, wobei sie diese nicht nur im Medium der Zeichnung umsetzt. Für den VAN fertigte Mariella Lehner neue Skulpturen an, welche sich an zuvor entstanden Skulpturen orientierten. Diese kleinen Gebilde aus Fimo, welche sie aufgrund der geschlossenen Keramikwerkstätten im Co- rona-Lockdown unabhängig zu Hause in ihrem Backrohr „brennen“ konnte, konvergierten sehr gut mit dem Autarkiegedanken von VAN Art Space. Da- bei gefiel mir die Idee des Backrohrs, welches automatisch auch das For- mat der Skulpturen beschränkte, sich aber sehr gut in den kleinen Ausstel- lungsraum im Kofferraum einfügte. Für mich persönlich ergab sich auch eine schöne Assoziation von einem „frisch gebackenen“ Kunstwerk, welches man als Dankeschön zu einer Einladung in den VAN Art Space mitbringt. Der Titel „stones I found in the woods near my home“ (2021) soll die kleinen, fein marmorierten Skulpturen als seltene Steine darstellen. Wie Mariella Leh- ner es beschrieb, seien sie „ […] in einer urbanen Umgebung wie dieser, in einer zukünftigen Welt, zu entdecken“. In dieser Welt könnte sich Lebloses zu lebendiger Materie wandeln und existierten neue Wesen, die zwischen organischem und anorganischem Zustand changieren.
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VAN – Ausstellungsprojekt
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