schlimmer war. Kinder und Jugendliche brauchen Aktionen, damit ihr Leben nor- mal weitergeht. Saliha Biçer: Wir haben versucht, unseren Partner*innen Mut zu machen, haben im- mer wieder nachgefragt, welche Hilfe sie brauchen und wenn es nur jemand ist, mit dem sie reden können. Murat Sözeyatarlar: Die materielle Unter- stützung war natürlich wichtig, Lebensmittel und Decken zum Beispiel. Aber es war für uns auch wichtig, dass ihr da seid, dass ihr an uns denkt und wir nicht vergessen sind. Die Situation normalisiert sich
IJAB: Wie wird es jetzt weitergehen?
Murat Sözeyatarlar: Die Gebäude werden weiter wie- derhergestellt und wir haben jetzt auch strengere Bau- vorschriften. Die Wohnheime auf dem Campus werden im Juni an die Universität zurückgegeben. Ich denke, dass sich im September die Situation normalisiert hat. Dann ist auch Jugendaustausch wieder vorstellbar. Saliha Biçer: Die Jugendlichen aus dem Jugendhäu- sern Nordstraße und Dransdorf, die 2022 am Aus - tausch teilgenommen haben, haben nach dem Beben sofort Kontakt zu ihren Freundinnen und Freunden in Kahramanmaraş aufgenommen. Sie haben Informatio - nen weitergegeben und ausgetauscht. Viele Jugendliche und auch die Eltern haben gespendet. Das Erdbeben in Kahramanmaraş ist nach wie vor ein Thema in den Häusern, damit auch verbunden der Austausch in den
Herbstferien. Die Jugendlichen fragen mich, wann wie- der ein Austausch stattfindet.
Murat Sözeyatarlar: Wir können das Erdbeben natür- lich nicht vergessen, aber es darf auch nicht unser Le- ben bestimmen. Vielleicht können wir ja einen Jugend- austausch zum Erdbeben und seinen Folgen machen. Das könnte helfen, das Erlebte zu verarbeiten.
Kontakt Saliha Biçer Jugendhaus Nordstraße
Mail: jugendamt@bonn.de
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