beyond - Internationale Impulse für die Jugendarbeit 01|24

Forschung

Unterstützung für Träger und Organisationen

Die Forscher*innen des ISOP nutzen für ihre Analyse drei methodische Ansätze: › Online-Befragung: Deutschlandweite Befragung von 640 Fachkräften der Kinder- und Jugendhilfe zu ihren Einstellungen und Bedürfnissen bezüglich Internatio- nalisierungsprozessen. › Gruppendiskussionen: Mit 16 an der Initiative betei- ligten Projekten wurden Diskussionen geführt, um tiefere Einblicke in ihre Erfahrungen und Herausfor- derungen zu erhalten. › Interviews: Mit Fachkräften aus 8 Projekten wurden Interviews durchgeführt, um spezielles Wissen und Erfahrungen zur Internationalisierung zu sammeln. Erkenntnisse zur Internationalisierung in der Kinder- und Jugendhilfe Die Ergebnisse dieser drei Ansätze zeigen ein umfas- sendes Bild der Internationalisierung in der Kinder- und Jugendhilfe. Eine wichtige Erkenntnis ist, dass Interna- tionalisierung in der Kinder- und Jugendhilfe von Fach- kräften weitgehend positiv anerkannt und als wichtig erachtet wird, jedoch fehlt es an einer tiefgreifenden organisatorischen Verankerung. Obwohl internationa- le Themen und Projekte geschätzt werden, spiegeln sie sich nicht systematisch in den Strukturen der Organisa- tionen und Träger wider. Ein wesentlicher Grund hierfür ist der Mangel an Ressourcen und Rahmenbedingungen, sowohl finanzieller als auch personeller Art. Dieser Res - sourcenmangel führt dazu, dass Internationalisierung oft als zusätzliche Aufgabe wahrgenommen wird, die über die regulären Verpflichtungen hinausgeht, stark vom Engagement einzelner Fachkräfte abhängt, aber nicht als zentrale Aufgabe der Kinder- und Jugendhilfe betrachtet wird.

Ab 2021 wurden 26 Träger und Organisationen dabei unterstützt, Projekte umzusetzen, die auf unterschied- lichen Wegen bedarfsorientierte Qualifizierungs- und Mobilitätsangebote für Fachkräfte entwickelten. Diese Projekte arbeiteten mit mindestens einer internatio- nalen Partnerorganisation zusammen, um gemeinsam neue Methoden für grenzüberschreitenden Austausch und Begegnungen zu schaffen und den Zugang zur inter - nationalen Fachkräfte- und Jugendmobilität zu erleich- tern. Ein zentrales Ziel war es, erfolgreiche Formate und Methoden als Best-Practice-Beispiele zu etablieren und diese auf die gesamte Kinder- und Jugendhilfe zu über- tragen, um die Internationalisierung in allen Bereichen zu fördern. Untersuchung unterschiedlicher Sichtweisen auf Internationalisierung Vor diesem Hintergrund hat das Institut für Sozial- und Organisationspädagogik der Universität Hildesheim (ISOP) untersucht, wie Internationalisierung in der Kin- der- und Jugendhilfe verstanden und umgesetzt wird. Dabei ging es darum, die Sichtweisen der Fachkräfte auf Internationalität und die Unterstützung in ihren Orga- nisationen zu erfassen. Ein besonderer Schwerpunkt lag auf den Hindernissen und Chancen sowie auf dem gegenseitigen Lernen der verschiedenen Bereiche der Kinder- und Jugendhilfe voneinander. Die Ergebnisse und Erkenntnisse dieser Untersuchung wurden nun in einer Handreichung für die Fachpraxis, Fachpolitik sowie junge Menschen und die Ausbildung zusammengefasst und veröffentlicht.

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