beyond - Internationale Impulse für die Jugendarbeit 01|24

beyond 1|2024

Partizipation: Die aktive Einbindung junger Menschen in die Gestaltung und Durchführung von Programmen ist entscheidend. Partizipation erfordert Engagement und Ressourcen, ist jedoch der Schlüssel für eine erfolgrei- che Internationalisierung. Plädoyer für eine internationale Öffnung der Kinder- und Jugendhilfe Internationalisierung sollte als fortlaufender Prozess betrachtet werden, der über einzelne Projekte hinaus- geht, empfehlen die Forscher*innen des ISOP. Es ist wichtig, die gewonnenen Erkenntnisse und Methoden in die alltägliche Praxis zu integrieren und kontinuierlich weiterzuentwickeln. Dies erfordert das Engagement aller Beteiligten – von Fachkräften über Organisationen bis hin zu politischen Entscheidungsträger*innen. Nur so kann eine nachhaltige und umfassende Internationali- sierung der Kinder- und Jugendhilfe erreicht werden, die junge Menschen optimal auf eine global vernetzte Welt vorbereitet. Die Forscher*innen plädieren daher ein- dringlich für eine konsequente internationale Öffnung der Kinder- und Jugendhilfe, die über einzelne Projekte hinausgeht. Die detaillierten Ergebnisse und Erkenntnisse können in der Handreichung „Internationale Kinder- und Jugendhil- fe: Eine postmobile Perspektive. Eine Handreichung für die Fachpraxis, Fachpolitik sowie junge Menschen und die Ausbildung“ 2 nachgelesen werden, die vom Institut für Sozial- und Organisationspädagogik der Universität Hildesheim veröffentlicht wurde.

Eine weitere Hürde wird von den Forscher*innen als „doppelte Verinselung“ definiert: Zum einen gibt es nur wenige Fachkräfte, die sich explizit mit internationa- len Themen befassen, und diese sind hauptsächlich im Bereich der Jugendarbeit angesiedelt. Zum anderen wird Internationalisierung oft nur als grenzüberschreitende Reisemobilität verstanden, was die Breite der internati- onalen Perspektiven weiter einschränkt. Diese doppel- te Verinselung verhindert eine umfassende Integration internationaler Ansätze in die verschiedenen Handlungs- felder der Kinder- und Jugendhilfe. Strategien für die Zukunft Auf Basis dieser Ergebnisse konnten die Forscher*innen der Universität Hildesheim vier Hauptaspekte ableiten, um Internationalisierung als Querschnittsaufgabe in der Kinder- und Jugendhilfe zu etablieren: Lokale und internationale Initiativen: Internationali- sierung kann durch lokale Initiativen ebenso wie durch Auslandsaufenthalte erreicht werden. Der Austausch von Perspektiven und Begegnungen ist zentral, und es wird betont, dass internationale Erfahrungen auch ohne physische Mobilität möglich sind. Förderung sozialer Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit: Fachkräfte sollten soziale Gerechtigkeit, ökologische Nachhaltigkeit und den Abbau von Barrieren fördern. Eine wertschätzende Haltung und die Anerkennung von Diversität sind essenziell, um Internationalisierung nach- haltig in den Strukturen der Organisationen und Träger zu verankern. Effektive Methoden: Gruppenarbeit, Peer-to-Peer- Ansätze und Mentoring sind effektive Methoden zur Förderung der Internationalisierung. Organisationsent- wicklung und Netzwerkarbeit spielen eine wichtige Rolle bei der Etablierung nachhaltiger internationaler Koope- rationen.

Kontakt Christoph Bruners Koordinator Qualifizierung und Weiterentwicklung der Internationalen Jugendarbeit, IJAB

Mail: bruners@ijab.de

2 https://hilpub.uni-hildesheim.de/entities/publication/ 2ad5345b-4b76-4dc5-8d30-c694f1265d90/details

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