IHK-Magazin Ausgabe 6/2024

TITELTHEMA | ENERGIE

SCHIMSCHA „Uns belastet die mangelnde Planungssicherheit“ Bei der Schimscha GmbH werden Metall- und Sonderkonstruktionen gefertigt. Katrin Schimscha erklärt, wie sie ihr energieintensives Unternehmen für die Zukunft rüstet.

überwachen und optimieren. Neben der Isolierung unserer Gebäude warten wir unsere Maschinen regelmäßig und er- setzen die vorhandenen durch energieeffizientere Modelle. Außerdem können wir die Abwärme unseres Pulver- einbrennofen als thermische Energie in erheblichem Maße in den Produktionskreislauf zurückführen. Planen Sie mit erneuerbaren Energien? Schimscha: Wir denken, dass es Sinn macht, die regional verfügbaren Energieträger wie Wasserkraft, Windkraft und Solarenergie optimal zu nut-

zen. Selbst planen wir, künftig das Biogas eines nahegelegen Bauernhofes zu nutzen. Das setzt jedoch umfangreiche chemische Untersuchung dazu voraus, ob dieses Gas für unse- re Zwecke geeignet ist. Vor welchen sonstigen Heraus - forderungen stehen Sie? Schimscha: Uns belastet die mangelnde Planungssicher- heit. Die gesetzlichen Rege- lungen und die Energiekosten sind unvorhersehbar. Das macht es für uns schwierig, fundierte Entscheidungen zu treffen und zugleich unsere Wettbewerbsfähigkeit auf- rechtzuerhalten.

Katrin Schimscha ist Besonders be- stellte der Schim- scha GmbH.

1,5 MILLIONEN

Frau Schimscha, wie sparen Sie Energie ein? Katrin Schimscha: Wir kön- nen dank eines strukturierten Energiemanagementsystems nach ISO 50001 unseren Energieverbrauch systematisch

Kilowattstunden Strom: jährlicher Energieverbrauch der Schimscha GmbH QUELLE: SCHIMSCHA GMBH

ENERGIEBAUSTELLEN

Wo Bagger rollen müss(t)en

deutschland zu den energieintensiven Unternehmen in Süddeutschland bringen und so die Entschädigungs- leistung für die Abregelung der Erzeu- gungsanlagen enorm reduzieren. Ausbau der Verteilnetze ZIEL Die regionalen Stromnetze für steigende Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien und steigende Nachfrage (durch Industrie, E-Mobili- tät und Wärmepumpen) auslegen. Aufbau von Wasserstoff-Erzeugungs- anlagen, -Hubs und -speichern;

Ausbau von Windkraftanlagen und PV-Flächen an geeigneten Stellen ZIEL Erzeugungskapazitäten der erneuerbaren Energien weiter erhöhen. Planung und Bau von Back-up-Kraftwerken ZIEL Netzstabilität auch bei Schwan- kungen der Energieerzeugung aus Wind und Sonne gewährleisten. Nord-Süd-Stromtrassen ausbauen ZIEL Insbesondere überschüssigen Strom aus Windkraftanlagen in Nord-

Umrüstung der Gasnetze auf Wasserstoff ZIEL Die Kapazitäten für den umfangreichen Import, den Weitertransport und die Nutzung

von Wasserstoff schaffen. Ausbau und Verdichtung der Fernwärmenetze

ZIEL Wo möglich die Verwendung fossiler Energien für Heizzwecke bzw. industrielle Prozesse durch Fernwärme aus erneuerbaren Energien ersetzen.

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IHK Magazin Rhein-Neckar 06 | 2024

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