IHK-Magazin Ausgabe 6/2024

TITELTHEMA | ENERGIE

ENERGIEVERSORGUNG IM LAND

DIE KRAFTWERKSTRATEGIE

Das ist die Lage: • Bis 2040 wird sich laut BWIHK-Stromstudie 2024 der Energiebedarf in Baden-Württemberg mit 109 bis 161 Terawattstunden (TWh) mehr als verdoppeln. • Das maximale Stromerzeugungspotenzial aus erneuerbaren Energien beträgt in Baden-Würt- temberg über 300 TWh. • Anvisiert ist eine Aktivierung von 92 TWh. Dazu notwendig sind sehr hohe Zubauraten bei Photo- voltaik und Windkraft. • Trotzdem wird Baden-Württemberg auf Stromim- porte von bis zu 67 TWh im Jahr angewiesen sein. Daher fordert die IHK von der Politik:

Ein Stiefkind der Energiewende Laut DIHK-Umfrage vom Mai unter knapp 1.000 Unternehmen hatten 42 Prozent der Betriebe im Jahr 2023 kurze Stromaus- fälle unter drei Minuten und knapp ein Drittel Stromausfälle, die über drei Minuten andauerten. Zur Erklärung: Stromaus- fälle unter drei Minuten werden von der Bundesnetzagentur nicht erfasst, können allerdings zu Schäden an Maschinen und Produkten führen und erhebliche Kosten im fünfstelligen Be- reich verursachen. Wenngleich die Ursache mangels Auskunftspflicht der Netz - betreiber unbekannt bleibt, könnte dem zaghaften Netzausbau eine erhebliche Bedeutung zukommen. „Ein wichtiger Baustein der Netzstabilität sind Kraftwerke, die Schwankungen bei den erneuerbaren Energien abfangen. Nur so können wir grund- lastfähig werden“, erklärt IHK-Geschäftsführer Andreas Kempff. Die Prognosen bezüglich der erforderlichen Kraftwerksleistung reichen von 21 bis 40 Gigawatt (GW). Konkret geplant wurden von der Bundesregierung bislang nur 12,5 GW. Die Anforderungen an die Wirtschaftlichkeit der Kraftwerke sind außergewöhnlich: Sie werden im Jahr nur wenige Volllast - stunden laufen – Tendenz sinkend, denn mit dem zunehmen - dem Aufbau der erneuerbaren Energien in Süddeutschland und dem Ausbau der Übertragungsnetze werden die Anlagen immer weniger gefordert sein. „Ein solches Kraftwerk kann nicht rentabel arbeiten“, lautet das Fazit des IHK-Experten Kempff: „Leider fehlt jegliche Information, wie die Kraftwerke beschaffen sein sollen, damit eine Wirtschaftlichkeit darstellbar ist.“

Die Erzeugung regenerativen Stroms vor allem im Süden Deutschlands rasch ausbauen Den Netzausbau als die naheliegendste Option begreifen, um die Versorgungs- sicherheit zu gewährleisten Die Planung wasserstofffähiger Reservekraftwerke rasch konkretisieren Steuern und Zusatzkosten der Strom- versorgung dauerhaft reduzieren.

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