IHK-Magazin Ausgabe 6/2024

TITELTHEMA | ENERGIE

HGK LOGISTICS AND INTERMODAL „Teilautonomie der Energieversorgung“ Verstromung wird immer wichtiger. Bei HGK Logistics and Intermodal in Ladenburg setzt man massiv auf Photovoltaik.

sind heute mit einer PV-An- lage mit 3,75 Megawatt Peak Kapazität ausgerüstet. Davon nutzt HGK 750 Kilowatt Peak für den Eigenverbrauch, der Rest wird durch die Schwes- tergesellschaft betrieben und ins öffentliche Netz einge- speist. „Weder die Nutzung der gesamten Fläche, noch die Einspeisung der gesam- ten Strommenge hätten sich aufgrund der regulatorischen Bestimmungen und insbeson- dere der Vergütung gelohnt“, sagt Petrusic. Weiter war zu bedenken, dass die PV-Anlage zwar die beste Leistung liefert, wenn im für die Kühlung auch der höchste Bedarf besteht – im Hochsommer. Dennoch muss insbesondere nachts, wenn die PV-Anlage keinen Strom liefert, weiterhin Strom aus dem öffentlichen Netz bezogen werden. „Weil der Zukauf von Strom mehr kostet, als wir durch die Einspeisevergütung der gleichen Menge ins öffent- liche Netz erlösen können, haben wir auch Speicherlö- sungen überprüft. Diese waren jedoch kommerziell nicht darstellbar. Noch sind die Bat- terien zu teuer und es fehlen die Erfahrungswerte, wie lange sie eingesetzt werden können“, erläutert Petrusic. Die man- gelnden Speichermöglichkei- ten halten HGK auch davon ab, die verbliebenen 25 Prozent Dachfläche mit PV-Modulen zu bestücken. Gelohnt hat sich

Alen Petrusic, Regional Operati - ons Manager South bei HGK Logistics and Intermodal, in mitten des Photo- voltaik-Feldes am Standort in Laden- burg

D as Hallendach gleicht Ladenburg Strom geerntet. Bei HGK Logistics and Intermo- dal (ehemals Neska), das zur HGK Häfen und Güterverkehr Köln AG gehört, kommt mit insgesamt 50.000 Quadrat- metern einiges an Dachfläche zusammen. Der Vorteil: Das Hallendach war bereits so geplant, dass es eine Photovol- taik (PV)-Anlage aufnehmen konnte, statische Überprüfun- gen waren somit nicht nötig. Das Logistikunternehmen hat einen kontinuierlichen Ener- giebedarf, da fünf Hallenab- schnitte gekühlt und sonstige betriebliche Abläufe mit Strom einem weiten Feld. Doch statt Getreide wird bei in versorgt werden müssen. So lag der Gedanke einer eigenen PV-Anlage nicht weit. „Wir wollten nachhaltig wirtschaf-

ten und eine Teilautonomie der Energieversorgung errei- chen“, erklärt Alen Petrusic, als Regional Operations Manager South bei der HGK für den Standort Ladenburg zuständig. Die Planung war jedoch nicht einfach. „Bei einer Anlage in dieser Größenordnung muss man sich intensiv mit kom- plexen Sachfragen wie der EEG-Umlage und der Ein- speisevergütung auseinander- setzen. Das wäre für mich und meine Kollegen allein schwie- rig geworden, unsere Expertise liegt in der Logistik“, berichtet Petrusic. Als Teil des Stadt- werke-Köln-Konzerns konnten die HGK-Verantwortlichen jedoch auf die Expertise eines eigenen Energieversorgers, der RheinEnergie, zurückgreifen. Drei Viertel der Dachfläche

Neben den klas - sischen Paneelen kommen in der Photovoltaik verstärkt Solar- Ziegel, Solar-Fas - sadenelemente und Solar-Zäune zum Einsatz.

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IHK Magazin Rhein-Neckar 06 | 2024

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