Inhalt AUS DER IHK
STEUERSYSTEM Experten fordern Vereinfachung
Die IHK-Organisation war an zwei Expertenkommissionen beteiligt, die Vorschläge zur Reform des Steuersystems erarbeitet haben.
mensteuer“ empfehlen, die Grenze, bis zu der „gering- wertige Wirtschaftsgüter“ (GWG) sofort abgeschrieben werden können, von derzeit 800 auf 2.500 Euro anzuhe- ben. Für sogenannte Sam- melposten – die in einer Liste aufgeführten Güter, die als Summe über mehrere Jahre abgeschrieben werden – soll die Grenze von 1.000 auf 10.000 Euro steigen. In der „Wachstumsinitiative“ der Bundesregierung ist immer- hin schon eine Anhebung auf 5.000 Euro vorgesehen. Die Sammelposten sollten laut Kommission zukünftig in drei statt bislang fünf Jahren abgeschrieben werden kön- nen. Noch weiter geht der Vor- schlag in Bezug auf teurere Wirtschaftsgüter: Die Sätze für deren „Abschreibung für Abnutzung“ (AfA) hat das Bundesfinanzministerium in derzeit mehr als 100 Tabel- len festgelegt. Die Kommis- sion empfiehlt, diese Listen komplett abzuschaffen und stattdessen Anschaffungen ab einem Wert von 10.000 Euro (also für alle Güter, die nicht in den Sammelposten kommen) in drei oder vier Gruppen einzuordnen. Ent- scheidend für die Zuordnung zu einer Gruppe ist die erwar- tete Nutzungszeit eines Gutes, etwa in den Zeitspannen bis zehn Jahre, elf bis 20 Jahre und über 20 Jahre. Für jede Gruppe wird nur ein einheit- lich anzuwendender Abschrei- bungssatz festgelegt.
D ie Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) hat sich bei einem wichtigen Thema für die Interessen der Unter- nehmen stark gemacht: die deutliche Vereinfachung der Besteuerung. Rainer Kam- beck, der bei der DIHK den Bereich „Wirtschafts- und Finanzpolitik, Mittelstand“ leitet, gehörte der Kommissi- on „Bürgernahe Einkommen- steuer“ an, die unter anderem Maßnahmen für eine wesent- liche Vereinfachung bei der Besteuerung von Freiberuf- lern, Selbstständigen und Ge- werbetreibenden eingebracht hat. Diese Kommission setzt sich unter anderem dafür ein, die bestehenden, komplexen Abschreibungsregelungen zu entschlacken, mit denen Mil- lionen steuerpflichtige Unter- nehmen zu kämpfen haben.
In der Kommission „Verein- fachte Unternehmensteuer“ waren mit Kirsten Birnbaum (SAP SE), Thomas Dierichs (Diehl Stiftung & Co. KG) und Werner Thumbs (Profunda Verwaltungs-GmbH) drei Mit- glieder des DIHK-Finanz- und Steuerausschusses vertreten. SAP-Vertreterin Birnbaum ist auch Vorsitzende des Steuer- ausschusses der IHK Rhein- Neckar. Die Vorschläge dieser Kommission zielen auf die Be- reinigung eines historisch ge- wachsenen, aber zunehmend als ineffizient und bürokratisch erkannten Regelungsgeflechts. Dieses hindert Unternehmer auf breiter Front daran, ihre verfügbaren Ressourcen nach Maßgabe betriebswirtschaftli- cher Chancen einzusetzen. Die Experten der Kommis- sion „Bürgernahe Einkom-
Die Experten - kommissionen um Kirsten Birnbaum, Vorsitzende des Steuerausschusses der IHK Rhein- Neckar (4. von rechts), übergaben Mitte Juli ihre Forderun- gen an Bundes- finanzminister Christian Lindner (7. von links).
Alle Forderungen auf einem Blick: www.bundesfinanz - ministerium.de (Stichwort: Expertenkommis- sionen)
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IHK Magazin Rhein-Neckar 06 | 2024
ihk.de/rhein-neckar
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