STANDORT
ZUKUNFT DER WASSERSTRASSEN
Das fordern Verbände und IHK Was muss passieren, damit die Binnenschifffahrt trotz Klimawandel handlungsfähig bleibt?
Im Zuge erschöpfter Kapazitäten der Straßen und in An - betracht der ökologischen Vorteile des Verkehrsträgers Wasserstraße macht es Sinn, dessen Rolle zu stärken. Da sind sich die meisten Akteure aus Politik und Wirtschaft einig. Da ein Binnenschiff so viel laden kann wie rund 50 Eisenbahn-Güterwaggons oder bis zu 150 Lkw, kann die Rheinschifffahrt erheblich dazu beitragen, Straßen und Schienen zu entlasten und CO2 einzusparen. Gerade vor dem Hintergrund der bevorstehenden Generalsanierung des deutschen Schienennetzes können die Wasserstraßen auf vielen Strecken eine Alternative zum Güterverkehr auf der Schiene bieten, betont der der Deutsche Wasserstra - ßen- und Schifffahrtsverein Rhein-Main-Donau e. V. Doch dazu müssen die nötigen Rahmenbedingungen ge- schaffen werden. „Die Bekenntnisse zur Binnenschifffahrt als unerlässlichem Beitrag zu Energie- und Verkehrswende sind kaum noch zu zählen“, sagt Mannheims Hafendirektor Uwe Köhn. Doch wünscht er sich eine bessere und schnel- lere Umsetzung von Vorhaben, um die Zuverlässigkeit des Binnenschiffs als höchst nachhaltigem Verkehrsträger zu stärken. Auch der Bundesverband der Deutschen Binnen - schifffahrt fordert immer wieder unter anderem flussbauli - che Maßnahmen zum Schutz der Binnenschifffahrt vor den Auswirkungen des Klimawandels.
Dazu gehört am Rhein die schon seit vielen Jahren im vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans ver- ankerte Mittelrheinvertiefung. Die Abladeverbesserung von 20 Zentimetern würde in Phasen mittlerer und niedriger Wasserstände ein zusätzliches Transportvolumen von durchschnittlich 200 Tonnen pro Schiff ermöglichen und immerhin etwa zehn Lastkraftwagen von der Straße neh - men – „wohlgemerkt: pro Schiff“, so Hafenchef Köhn. Auch die IHK Rhein-Neckar fordert seit Jahren die Ver - tiefung des Mittelrheins und einen Ausbau der Neckar - schleusen. „Die Häfen in Mannheim und Ludwigshafen sind ein wichtiger Standortvorteil für die Metropolregion Rhein-Neckar: Sie sind für die exportstarke Industrie das Tor zur Welt und gleichzeitig zentral für die Versorgung von Unternehmen sowie der Region mit Rohstoffen und Ener - gie“, so Mario Klein. Der IHK-Experte sieht daher die Politik in der Pflicht, die nötigen finanziellen Mittel in den Erhalt und Ausbau der Bundeswasserstraßen zu investieren und die bestehenden Hafenflächen für eine uneingeschränkte wirtschaftliche Nutzung zur Verfügung zu stellen. „Dabei müssen wir den Hafen nicht als Fremdkörper, sondern als wichtigen Teil der Stadt begreifen, der dafür sorgt, dass wir landesweit CO2 einsparen, auch wenn auf den ersten Blick vor Ort Verkehr ausgelöst wird!“
ANZEIGE
PATENTRECHERCHE LEICHT GEMACHT! Praxisseminar
Lernen Sie: • Grundlagen der Patentrecherche • Erfolgreiche Recherchestrategien • Patent- und Wettbewerberüberwachung
Informationen zur Anmeldung und den einzelnen Terminen: www.pmz-bw.de/veranstaltungen
Patent- und Markenzentrum Baden-Württemberg | Willi-Bleicher-Straße 19 | 70174 Stuttgart | www.pmz-bw.de | info@pmz-bw.de | Tel. 0711 123-2558
Made with FlippingBook Learn more on our blog