AUS DEN UNTERNEHMEN
SCHUH-BERBERICH „Alles, was im Trend liegt“ Das Traditionsgeschäft Schuh-Berberich profitiert von guter Nachbarschaft – und einem Sortiment über Schuhe hinaus.
W er Schuh-Berberich in Hardheims Ortsmitte betritt, steht erstmal verdutzt vor Kleiderstän- dern: Denn mit der fünften Familiengeneration hat auch Damen-Mode im Schuhhaus Einzug gehalten. Damit will die gelernte Textilkauffrau Julia Göth frische Akzente setzen, unterstützt von ihrer Schwie- germutter, der Inhaberin Chris- tiane Göth. So ergänzen Shirts, Kleider und Hosen ausge- suchter Labels sowie Taschen und Accessoires das klassi- sche Angebot aus bequemem Schuhwerk, neuen Trends und Kinderschuhen als wichtigem Standbein. Ausgesuchtes Spiel- zeug, Brotboxen und Trink- flaschen aus Edelstahl findet man auch – „eben alles, was im Trend liegt“, sagt Julia Göth. Beim treuen Kundenstamm aus dem weiten Umland komme laut Christiane Göth nicht nur die persönliche Beratung, son- dern auch das breite Spektrum in den Regalen gut an. Denn es fülle eine Lücke, die in den
vergangenen Jahren durch Ge- schäftsaufgaben im ländlichen 8.000-Einwohner-Städtchen Hardheim entstanden ist. Um- gekehrt profitiere der Schuh- handel von der guten Nachbar- schaft: Zwei Bäckereien, Cafés, ein gut sortiertes Haushaltswa- rengeschäft und andere Läden sind gleich nebenan. „Es ist wichtig, dass es diese Fre- quenzbringer gibt. Wir profitie- ren voneinander“, ist Christiane Göth überzeugt. Die 39-jährige Julia Göth wird demnächst in die Geschäfts- führung, die seit rund 40 Jah- ren bei Christiane Göth liegt, eintreten. „Wir ergänzen uns super. Tradition und neue Ideen finden zusammen“, so Christiane Göth. Anders ausge- drückt: Die eine wächst in den Betrieb hinein, die andere kann langsam abgeben. Für Beide sind 100 Jahre Tradition mehr Lust als Last, die Frauen sagen unabhängig voneinander: „Wir gehen jeden Tag gerne zur Arbeit.“ Das liege auch am Team, betont Christiane Göth.
Fünf überwiegend langjährige Mitarbeiterinnen unterstützen im Verkauf. Bei den regelmäßi- gen Modeschauen werden sie zu Models. „Die Aktionen sind viel Aufwand, aber die gute Resonanz trägt uns danach wo- chenlang“, betont Julia Göth. Christiane Göth ist die Ur- enkelin von Schuhmacher- meister Josef Anton Berberich, der 1880 ganz in der Nähe des heutigen Ladens seine Werk- statt eröffnete. Dessen Sohn Julius Berberich, ebenfalls Schuhmachermeister, stieg 1921 in den Schuhhandel ein und legte so den Grundstein der Unternehmensgeschichte, die Sohn Otmar Berberich fort- führte. Die gelernte Einzelhan- delskauffrau Christiane Göth ist „in diesen Betrieb hineinge- boren“, so die 66-Jährige. „Für mich kam nie etwas anderes in Frage.“ Offen für Neues war sie stets. Weil zum guten Schuh ein schöner, gesunder Fuß passt, qualifizierte sie sich zur medizinischen Fußpflegerin weiter. „Das Angebot war und ist stets gut ausgelastet“, sagt Christiane Göth weiter. Das Marketing des Schuhhau- ses Berberich läuft übrigens verstärkt über Social-Media-Ka- näle. Denn keine Frage, dass das Duo auch die Herausforderung Internethandel angenommen hat. Wenn es der Laden zulässt oder auch nach Feierabend wird Ware für den Versand vorberei- tet. Auf die Uhr schaut im Fami- lienbetrieb sowieso keiner… SB
2.838 UNTERNEHMEN im Einzelhandel mit Schuhen 2022 QUELLE: STATISTA
Ziehen an einem Strang: Julia (links) und Christiane Göth verkaufen bei Schuh Berberich nicht nur Schuhe, sondern auch Mode.
schuh-berberich.de
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IHK Magazin Rhein-Neckar 06 | 2024
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