IHK-Magazin Ausgabe 6/2024

Dachflächen-Anlagen auf dem Betriebsgelände sitzt. Neben konkreten Ideen erhalten Unternehmen beim KEFF+-Check außerdem Informationen zu aktuellen Fördermöglichkeiten und den gesetzlichen Rahmenbedin- gungen. IHK-Experte Bernhard Röhberg, der bei Leica Bio- systems im Einsatz war, sieht in diesem Gesamtpaket den größten Vorteil von KEFF+: „Wir bieten den Unternehmen einen niederschwelligen Einstieg in das Thema und geben ihnen eine neutrale Übersicht über ihre individuellen Ein- sparpotenziale. Manches davon ist vielleicht nur eine erste Anregung, sich mal unverbindlich mit einem neuen Thema vertraut zu machen. An anderer Stelle können wir hin- gegen ganz konkret Hilfe bei der Umsetzung geben, wenn der Bereich bereits weiter fortgeschritten ist.“ Dabei zeige sich mitunter auch, welche Veränderungen aus energetischer oder wirtschaftlicher Sicht weniger sinnvoll sind und somit guten Gewissens zunächst zurückgestellt werden können. Bei Leica Biosystems in Nußloch werden beispielsweise die Heizungen weiterhin mit Öl und Gas be- trieben. Eine kompletter Systemwechsel im an sechs Tagen die Woche 24 Stunden laufenden Betrieb wäre hier enorm aufwendig, gleichzeitig ist der Anteil am Gesamtenergie- verbrauch recht gering. „Deshalb haben wir zunächst technische Optimierungen und neue Steuerungen emp- fohlen, was im Verhältnis hohe Einsparungen bei geringem Aufwand bewirkt hat“, erläutert Röhberg. Benjamin Jungbluth

nur teuer, sondern hat im Nachgang auch sehr viel Energie beim komplexen Recycling verbraucht“, erklärt Bader. Die KEFF+-Effizienzmoderatoren regten an, mit der Gewer- beaufsicht zu besprechen, ob dieser Aufwand in diesem speziellen Fall überhaupt notwendig sei. Die Aufsicht kam zum Ergebnis, dass das Wasser von Leica Biosystems bereits derart rein ist, dass es ohne diesen zusätzlichen Aufwand entsorgt werden kann. „Eine kleine Stellschrau- be, an der wir ganz einfach drehen konnten, an die aber im Alltagsgeschäft niemand bei uns gedacht hat. Da war erst der fachliche Input von außen nötig“, so Bader. In anderen Bereichen konnte das KEFF+-Team auf die Vorüberlegungen der Belegschaft aufbauen und mit kon- kreten Tipps die Umsetzung unterstützen. So ist die schon lange geplante, aber bis dahin nicht realisierte Photovol- taik-Anlage auf weiten Teilen der Hallendächer in Betrieb gegangen. Mit einer Spitzenleistung von 302 Kilowatt Peak versorgt nun selbst erzeugter Sonnenstrom die energie- intensive Produktion in Nußloch. „Wir verbrauchen den Photovoltaikstrom komplett selbst, da unsere Maschinen allesamt strombetrieben sind. Mit allein fünf Schleifstatio- nen und einem Härteofen kommt da doch einiges zu- sammen, was wir nun in Teilen klimafreundlich betreiben können. Gleichzeitig sparen wir im Jahr rund 65.000 Euro an Stromkosten, bei einer Amortisierung der Investition in nur wenigen Jahren“, erzählt Bader. Kein Wunder also, dass sein Team bereits an den Planungen für weitere

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