IHK-Global Business Ausgabe 10/2024

EUROPA

ÖSTERREICH Neues Pfandsystem ab nächstem Jahr

unterliegen auch Produzenten und Im- porteure von Einwegverpackungen, die ihre Produkte in Österreich verkaufen. Außerdem müssen die Verpackungen mit einem Pfandlogo gekennzeichnet werden, damit für die Verbraucher ein- deutig erkennbar ist, dass das Produkt am Pfand-Kreislauf teilnimmt. Die AHK Österreich bietet deutschen Versandhändlern und Unternehmen ohne Sitz in Österreich an, als Bevoll- mächtigter für Verpackungen in Öster- reich zu agieren und die Verpflich- tungen, die sich aus der Verordnung ergeben, zu übernehmen. AHK/IHK Weitere Informationen und Kontakt: oesterreich.ahk.de/de/ dienstleistungen/umweltreporting- compliance

Zum 1. Januar 2025 wird in Österreich ein neues Einweg-

pfandsystem für PET-Flaschen und Metalldosen mit einer Füllmenge von 0,1 bis 3 Liter eingeführt. Pro Verpa- ckung werden 25 Cent beim Verkauf erhoben. Ausländische Händler, die keine Niederlassung in Österreich haben und direkt an Endkunden verkaufen, müssen einen Bevollmächtigten be- stellen, der die Verpflichtungen, die mit der Einführung des Pfandsystems einhergehen, in ihrem Namen erfüllt. Dazu gehört zum Beispiel die Regis- trierung der Produkte bei der EWP Recycling Pfand Österreich GmbH, der zentralen Stelle, die das österrei- chische Pfandsystem organisiert und betreibt. Der Registrierungspflicht

Pfandpflicht kommt: Ab 2025 dürfen in Österreich nur noch Einweggetränkever- packungen verkauft werden, die registriert und gekennzeichnet sind.

EUROPÄISCHE UNION Critical Raw Materials Act: Zahlreiche Projektanträge

Bei der Europäischen Kommission in Brüssel sind 170 Bewerbungen um den Status als „strategisches Projekt“ im Rahmen der EU-Verordnung über kritische Rohstoffe (Critical Raw Materials Act, CRMA) eingegan- gen. Die erste Bewerbungsphase endete am 22. August 2024. Diese große Resonanz unterstreicht das Engagement des privaten Sektors, die europäische Versorgung mit strategischen Rohstoffen zu stärken. „Strategische Projek- te“ profitieren von beschleunigten Genehmigungsverfah- ren: maximal 27 Monate für Bergbauprojekte, 15 Monate für Verarbeitungs- und Recyclingprojekte. Die Projektanträge drehen sich um viele der im CRMA gelisteten strategischen Rohstoffe, darunter Lithium, Nickel, Kobalt und Graphit für Batterien sowie Seltenerd- elemente für Permanentmagnete. Die Bewerbungen decken alle Stufen der Wertschöpfungskette ab: Gewinnung (77), Verarbeitung (58), Recycling (30), Ersatzmaterialien (5). Während mit 121 die meisten Bewerbungen aus der EU stammen, wurden 49 von außerhalb der EU eingereicht. Alle eingegangenen Anträge werden auf Vollständigkeit geprüft und anschließend von externen, unabhängigen Experten bewertet. Auf der Grundlage dieser Bewertungen wird die EU-Kommission den Entwurf einer Liste der aus- gewählten strategischen Projekte erstellen, die vom Euro- päischen Komitee für kritische Rohstoffe (CRM Board) mit

Für mehr Resilienz: Die EU will bei kritischen Rohstof- fen unabhängiger von Drittstaaten werden und fördert den Aufbau eigener Wertschöpfungs- ketten.

den EU-Ländern erörtert werden soll. Eine erste Liste der als strategisch eingestuften Projekte will die EU-Kommis- sion im Dezember 2024 veröffentlichen. Die nächste Antragsrunde für strategische Projekte ist für das 1. Quartal 2025 vorgesehen. GTAI/IHK Weitere Informationen und Antragstellung: single-market-economy.ec.europa.eu/sectors/ raw-materials/areas-specific-interest/critical- raw-materials/strategic-projects-under-crma_en EU-Verordnung über kritische Rohstoffe: eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/ TXT/?uri=OJ:L_202401252

9

IHK Global Business 10/2024

ihk.de/rhein-neckar

Made with FlippingBook Learn more on our blog