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Nachhaltigkeit und Repräsentation – (K)ein Thema für Christdemokraten? Die Betroffenheit verschiedener gesellschaftlicher Gruppen durch umweltbedingte Belastungen unterscheidet sich, ins- besondere in der globalen Perspektive. Wirtschaftlicher Status, häusliche Sorgearbeit und lokale Abhängigkeit beeinflussen die Mobilität. Dürren, Überschwemmungen und andere Naturkatas- trophen etwa treffen People of Colour und arme Menschen am stärksten; mehr Frauen als Männer werden in langfristig prekäre Verhältnisse gezwungen. Die Möglichkeit zur Flucht wird zum Privileg. Gleichzeitig bedingen dieselben Merkmale, dass die am stärksten von Klimawandel betroffenen Gruppen politisch unterrepräsentiert sind. Im Seminar entwerfen die Teilnehmen- den auf der Basis christlich-demokratischer Grundprinzipien Antworten auf diese elementaren Gerechtigkeitsfragen und entwickeln Argumente. Die Erfindung des Ostens Europe but not Europe, Bloodlands, Zwischeneuropa: Ost- europa kennt viele Namen. Ihnen gemein ist die historische Erfahrung eines kolonialen Blicks von außen, vom Zentrum dreier Imperien an ihre Peripherien. Der „Osten“ war lange Zeit auch ein zentraler Referenzraum für das nationale Selbstbild in Deutschland – oder ist er es noch immer? Wie frei ist unser Blick nach Warschau oder Kyiv von stereotypen und auch von russozentrischen Lesarten? Im Seminar legen wir Ursachen und Kontinuitäten frei, die unser Bild von den ostmittel- und osteu- ropäischen Gesellschaften prägen und Einfluss auf die bisweilen komplizierten und besonderen Beziehungen der Bundesrepub- lik mit dieser Region nehmen.
AS 04 mit Argumentations- training 11.03.–17.03.2024 Bad Honnef Leitung: Dr. Stefanie Geiselhardt Teilnahmebeitrag: 100,– Euro
AS 07 mit Exkursion 08.04.–14.04.2024 Potsdam Leitung: Dr. Piotr Franz Teilnahmebeitrag: 100,– Euro
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