Ernährung bei AATM
gemahlenen Körnern, ebenso Vollkornprodukte aus Hafer oder Gerste, im Gegensatz zu vergleichbaren Weizenvoll- kornprodukten. Der niedrige glykämische Index lässt den Blutzuckerspiegel nur langsam ansteigen. Ein Zuviel an Ballaststoffen gibt es zwar im eigentlichen Sinne nicht, doch manchmal können sie (insbesondere ganze Körner) gastrointestinale Symptome wie Blähun- gen oder Schmerzen im Magen-Darm-Trakt verursachen – vor allem, wenn man beginnt, seine Ernährung auf ballaststoffreicher umzustellen. Meist stellt sich der Kör- per nach einer Weile auf eine erhöhte Zufuhr von Ballast- stoffen ein. Wasser ist lebensnotwendig für den Körper, da es eine Vielzahl von Funktionen erfüllt. Es ist ein wesentlicher Bestandteil aller Körperzellen und Körperflüssigkeiten und dient als Transport- und Lösungsmittel für Nährstoffe, Hormone und andere wichtige Stoffe. Wasser reguliert zudem die Körpertemperatur, unterstützt Stoffwechsel- vorgänge und hilft bei der Ausscheidung von Stoffwech- selprodukten. Etwa 2–3 Liter Wasser pro Tag, abhängig von Alter, Geschlecht und Aktivitätslevel, sollten zu sich genommen werden. Bei der empfohlenen Menge können alle Flüssigkeiten und ebenso wasserreiche Lebensmittel wie Obst und Gemüse einberechnet werden. 1⁄3 der benötigten Wassermenge ist in der Regel über die feste Nahrung gedeckt und mehr als die Hälfte über Getränke. Mineralwasser und Trinkwasser sowie (ungesüßte) Kräuter- und Früchtetees sollten bevorzugt werden. Kaffee und schwarzer Tee werden nur moderat (3–4 Tassen) empfohlen.
Blutgerinnung und die Zellwandstabilität), aber ebenso notwendig ist, damit Vitamin D aus dem Magen-Darm- Trakt ins Blut aufgenommen werden kann. Allerdings kann eine Überdosierung/Überkonzentration von Kalzium zu Harnsteinen und einer gestörten Nieren- funktion führen. Spurenelemente: Spurenelemente sind lebensnotwendi- ge Mineralstoffe, die der Körper nur in sehr geringen Men- gen benötigt (meist weniger als 50 mg pro Kilogramm Körpergewicht), aber dennoch für eine Vielzahl von Stoff- wechselprozessen und Funktionen unverzichtbar sind. Sie sind oft Bestandteile von Enzymen und Hormonen und spielen eine wichtige Rolle bei der Sauerstoffversorgung, dem Energiestoffwechsel und den Immunreaktionen. Zu den wichtigsten Spurenelementen gehören unter an- derem Eisen, Jod, Zink und Selen. Eisen ist z. B. wichtig für den Transport von Sauerstoff sowie dessen Zwischenspeicherung. Eisen ist ein Be- standteil von Enzymen, deren Aufgaben ungeheuer vielfältig sind: die Energiegewinnung, die DNA-Synthese, der Stoffwechsel von Vitamin A, D, K, Aminosäuren, Fettsäuren und Cholesterol, die Entgiftung von z. B. Arzneimitteln, der Schutz vor reaktiven Sauerstoff- spezies sowie eine Rolle bei Entzündungsreaktionen. Neben einem Eisenmangel ist auch hier eine Überversor- gung mit schädigenden Effekten möglich, wie z. B. eine Anreicherung in verschiedenen Organen, Zellschädigun- gen und Funktionsstörungen. Gut zu wissen: Die Beispiele Kalzium und Eisen ver- deutlichen, wie wichtig zunächst das Gespräch mit Ihrem Arzt und ggf. Ernährungstherapeuten sowie eine Überprüfung Ihres aktuellen Status sind, bevor eine Nahrungsergänzung erfolgt. In den allermeisten Fällen reicht eine ausgewogene, dem individuellen Gesundheitsstatus angepasste Ernährung aus! Ballaststoffe: Ein weiterer Bestandteil der Nahrung sind Ballaststoffe. Ballaststoffe sind unverdauliche, faserige Substanzen, vor allem in pflanzlichen Nahrungsmitteln (z. B. Fasern in Bohnen, Zucchini, Hülsenfrüchten), die dem Magen-Darm-Trakt unverdaut passieren. Im Dick- darm saugen sie Wasser auf und quellen. Oft ist nicht bewusst, wie wichtig Ballaststoffe sind – der Name „Ballast“ mag dazu beitragen. Dabei haben Ballaststoffe einen positiven Effekt auf die Verdauung, zudem eine Sättigungswirkung sowie eine präbiotische Wirkung. Heute weiß man, dass Ballaststoffe sogar Risiken wie z. B. Adipositas, Bluthochdruck, koronare Herzkrankheit, Diabetes und auch Darmkrebs senken können. Übrigens haben Vollkornprodukte mit einem hohen Anteil an ganzen Körnern (z. B. Roggenganzkornbrote) einen niedrigeren glykämischen Index als Produkte aus
Körpergewicht Grundsätzlich sollte das Körpergewicht bei einem AATM im Blick behalten werden. Sowohl ein Über- als auch ein Untergewicht sollten vermieden werden. Das Kör- pergewicht orientiert sich am sogenannten BMI, d. h. Body-Mass-Index, der das Verhältnis von Körpergewicht zur Körpergröße angibt. Berechnet wird der BMI, indem das Gewicht in Kilogramm durch das Quadrat der Körper- größe in Metern (kg/m 2 ) geteilt wird. Bei einem AATM sollte der BMI-Wert nicht unter 18,5/19 liegen und ebenso der Wert von 25 nicht überschritten werden. Übergewicht ist insbesondere schlecht für Lebererkran- kungen, belastet aber ebenso die Atmung und somit die Lungenfunktion zusätzlich. Untergewicht und eine Mangelernährung schwächen das Immunsystem und begünstigen akute Verschlechterun- gen (Exazerbation). Doch Achtung: Auch bei Übergewicht kann eine Mangelernährung von wichtigen Nährstoffen vorhanden sein! Zusammensetzung Eine optimale Zusammensetzung der Ernährung bei AATM beinhaltet:
Hilfreiche Tipps rund ums Essen
Meal-Prep oder auf Deutsch: Bereiten Sie Ihre Mahlzeiten für mehrere Tage vor, portionieren Sie diese und frieren Sie ggf. einen Teil davon ein. Dies spart Zeit und Kraft.
Hygiene in der Küche
• Küchenschwämme alle 5-7 Tage austauschen – reduziert die Keimbelastung • auf aggressive, die Atemwege reizende Reinigungsmittel verzichten • Abzug einschalten oder ggf. lüften
5–6 kleinere Mahlzeiten pro Tag sind empfehlenswert.
Der Paschasitz erleichtert beim Essen die Nahrungsaufnahme.
Essen und Leber Um die Leber möglichst nicht zusätzlich zu belasten, sind folgende Maßnahmen hilfreich:
• kein Alkohol • ein gesundes Maß an Obst verzehren, da in manchen Obstsorten (z. B. Äpfel, Birnen, Weintrauben, Kirschen, Feigen, Mangos) viel Fruktose enthalten ist • keine mit Fruktose gesüßten Speisen verwenden • ausreichende Eiweißzufuhr Nicht ausreichende Abdeckung der notwendigen Nährstoffe Falls durch die tägliche Ernährung die erforderlichen Nährstoffe nicht abgedeckt werden können, sollten Sie unbedingt mit Ihrem behandelnden Arzt/Ärztin darüber sprechen.
20 % Eiweiß
• Milch und Milchprodukte täglich • Fisch 1-2x pro Woche • Fleisch/Wurstwaren (45 g pro Woche) sowie Eier (3 pro Woche) in Maßen
30 % Kohlenhydrate
• Vielfalt der Ernährungsbestandteile gemäß Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für
Ernährung – siehe www.dge.de • Obst und Gemüse 5x pro Tag • Zucker und Salz in Maßen
Folgende mögliche Maßnahmen können dann in Betracht gezogen werden:
• Ernährungsberatung/Ernährungstherapie (kann ggf. durch den Arzt verordnet werden) • ggf. Zufuhr von hochkalorischer Zusatznahrung, insbesondere bei Untergewicht • Substitution von Vitaminen und Mineralstoffen – nur in Abstimmung mit dem Arzt und mittels entsprechender Labordiagnostik feststellen lassen, ob tatsächlich ein Mangel besteht.
40 % Fette
• Raps-, Soja-, Lein-, Hanf- und Walnussöl sind geeignet, da sie reichlich Omega-3-Säure enthalten • ebenso Nüsse wie Walnüsse, Macadamianüsse und Cashewkerne
Die Zufuhr von Eiweiß wie auch von Fetten ist gegenüber Lungengesunden etwas erhöht.
Referat Frau Hilal Ersöz, Zusammenfassung durch Sabine Habicht
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