Mein Haus & Grund - Green Living

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des Gebäudes das finanzielle Risiko möglicher Sachschäden.

für das entstehende Gebäude machen und dazu frühzeitig Kontakt zu ihrem betreuenden Versicherungsberater aufnehmen. So kann sehr genau der individuelle Versicherungsbedarf für das entstehende Gebäude im Rahmen der Wohngebäudeversicherung ermittelt werden. „Ob dann die Wände mit Naturmaterialien wie Stroh, Schafwolle oder Kork gedämmt und die Außen- fassaden begrünt werden sollen, ein komplettes Holzhaus mit einer Grünbe- dachung geplant ist oder das Gebäude mit großen Fensterflächen zur Resorp- tion der Sonnenenergie geplant wird, kann und muss genau dokumentiert und entsprechend versichert werden“, so Kuzla. Risiken und Gefahren bis zur Fertigstellung eines Gebäudes Unabhängig von den verwendeten Baumaterialien – Massivhaus oder Holzhaus – ist ein Gebäude bis zu seiner Fertigstellung einer Vielzahl von Gefah- ren ausgesetzt. Bauherren müssen ab Beginn der Bauarbeiten für Schäden aufkommen, die zum Beispiel durch höhere Gewalt wie Sturm, Diebstahl oder Vandalismus entstehen. Auch bei bereits abgenommenen Bauleistungen trägt der Bauherr bis zur Fertigstellung

Mit der Bereitschaft bewusster zu leben und zu bauen und unsere Lebensräume umweltfreundlich zu gestalten, stellt sich somit auch die Frage nach mögli- chen Versicherungsprodukten rund um die grünen Lebensstile – wie können Bauherren und Gebäudeeigentümer ihre nachhaltigen Gestaltungsentschei- dungen absichern, um die geschaffenen Werte zu erhalten?

Versicherungstipp

Über eine Bauleistungsversicherung sind alle Bauleistungen, Baustoffe und Bauteile einschließlich der Außenanla- gen mit Ausnahme von Gartenanlagen und Pflanzungen gegen Gefahren wie beispielsweise ungewöhnliche Witte- rungseinflüsse wie Regen, Sturm und Hagel, ungewöhnliches Hochwasser, Ungeschicklichkeit oder Fahrlässigkeit der Bauhandwerker, mutwillige Zerstö- rung durch Dritte (Vandalismus) und Diebstahl von mit dem Gebäude fest verbundener versicherter Bestandteile versicherbar. Welcher Versicherungsumfang genau der richtige ist, lässt sich am besten in einer individuellen Beratung klären. Die Provinzial arbeitet seit vielen Jahrzehn- ten eng mit der Eigentümer-Schutzge- meinschaft Haus & Grund zusammen. Für eine ausführliche Beratung steht ihnen das dichte Netz der Provinzial Agenturen in Schleswig-Holstein zur Verfügung.

Trend zu natürlichen Baumaterialien nimmt zu

„Unerheblich, ob ein Gebäude in öko- logischer oder herkömmlicher Bauweise errichtet worden ist – als Hauseigen- tümer oder Hauseigentümerin sollte man seinen Besitz zuverlässig schützen. Schließlich wird viel Geld und Arbeit investiert“, rät Versicherungsexperte Malte Kuzla, Stabsabteilungsleiter bei der Provinzial Nord Brandkasse. Die Wohngebäudeversicherung versichert so beispielsweise Schäden durch Feuer, Leitungswasser und Sturm. Wichtig zu wissen: Schäden durch Naturgefahren wie beispielsweise Starkregen, Über- schwemmung und Rückstau sind nicht automatisch über die Wohngebäude- versicherung enthalten. Als zusätzlicher, sinnvoller Schutz sollte deshalb eine Elementarschadenversicherung integ- riert werden. „Dass Bauherren immer häufiger natürliche Baumaterialien im Hausbau oder nachträglich bei Renovierungs- arbeiten verwenden, ist ein Trend der vergangenen Jahre und für die meisten Versicherer im Alltagsgeschäft nichts Neues“, erklärt Kuzla. Bei der Gebäu- dewertermittlung, die den Verträgen zugrunde liegt, werden diese, wie zum Beispiel auch die Wohn- und Grundflä- che, entsprechend berücksichtigt. Deshalb sind Immobilienbesitzer gut beraten, wenn sie sich vor dem Start eines Bauvorhabens – egal ob Neubau oder Umbau – Gedanken über einen ausreichenden Versicherungsschutz

Susan Sandvoß, Provinzial Nord Brandkasse

Green Living Ökologisch bauen – Versicherungsschutz für Holzhäuser, Gründächer & Co. Immer mehr Bauherren achten beim Neubau und auch bei Renovierungsmaßnahmen auf Nachhaltigkeit. Das bedeutet neben dem Einsatz einer umweltfreundli-

chen, energiesparenden und energieeffizienten Technik unter anderem auch das Bauen mit ökologischen und möglichst schadstofffreien Baumaterialien. So werden beispielweise immer häufiger Holzhäuser in Ständer- bauweise mit Gründächern errichtet, Lehm als atmungs- aktiver Wandbaustoff oder Ziegel eingesetzt, Naturstei- ne wie Schiefer und Granit als Bodenbelag ausgewählt und Stroh als günstiger, nachwachsender und recycel- fähiger Rohstoff beim Strohballenhausbau verwendet. Auch das Naturdach aus Reet, also Schilfrohr, erfreut sich wieder zunehmender Beliebtheit. Bekannt von den Häusern an Nord- und Ostsee – ist der ökologische nachwachsende Werkstoff elegant und noch viel wichti- ger: mit einer langen Lebensdauer versehen.

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