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formation eines ehemaligen Schlacht- hofkomplexes in das erste CO 2 -neutrale Stadtviertel Mailands zur Förderung der städtischen, sozialen und kulturellen Biodiversität ist ein gutes Beispiel für diese Haltung. 10. Wie wohnen Sie und welche Rolle spielt Green Living in Ihrem Privatleben? Ich wohne auf einer Insel im Oslofjord, nur 5 km vom Osloer Zentrum entfernt, in einem Zweifamilienhaus aus den 1920iger Jahren. Das Haus ist in der für Norwegen typischen Holzbauweise gebaut, wir haben es behutsam saniert, wobei wir versucht haben, so viel wie möglich zu erhalten. Der Ressourcenver- brauch muss reduziert werden, Erhalt statt Neubau, ist sowohl beruflich als auch privat eine wichtige Haltung und Beitrag für einen nachhaltigen und umweltbewussten Lebensstil. <<
lingsprojekte sind die neusten. Jene, die noch in der Entwicklung und im Entste- hen sind, weil man durch die Prozesse die Relevanz eines Projektes für Gesell- schaft beeinflussen kann. Das ist ein sehr spannendes Momentum. Darüber hinaus liegen mir die Projekte besonders am Herzen, die einen Innovationsaspekt enthalten. Solche, die Grenzen des Her- kömmlichen überschreiten, Standards und etablierte „Wahrheiten“ in Frage stellen. Innovation wird erreicht, wenn man die Grenzen der konventionellen Vorstellungen überschreitet. Das bedeu- tet, dass man neue Wege der Interakti- on zwischen Menschen definiert, neue Funktionalitäten und Nutzungsformen hinzufügt und so neue architektonische Typologien schafft, die einen gesell- schaftlichen Wandel bewirken können. Unser Stadtentwicklungsprojekt Ex Macello - Aria https://www.snohetta. com/projects/ex-macello-aria, die Trans-
Umsetzung innovativer Lösungen in Gebäuden und ihrem Fokus auf soziale Nachhaltigkeit, bei denen Ortsqualität, Umwelt, soziale Nachhaltigkeit und architektonische Qualität oft selbstver- ständlich miteinander verbunden sind. Dies erfordert möglicherweise ein Umdenken bei den Bauherren und Architekten und auch größere Flexibi- lität in der Politik und der Verwaltung hinsichtlich der Rahmenbedingungen, wenn dafür die etablierten Standards der Bauindustrie geändert werden müssen. 9. Haben Sie ein Lieblings-Green- Living-Projekt? Mir ist es wichtig, nicht nur die ästhe- tischen Qualitäten eines Projekts zu beurteilen, sondern seine Gesamtaus- wirkungen auf die Gesellschaft, sozial, wirtschaftlich, ökologisch und kulturell zu verstehen. Meine persönlichen Lieb-
lichen Mehrwert bieten soll – wie ein guter Bürger, der seiner Umgebung mehr zurückgibt, als er nimmt. Sind Projekte in ihrem Angebot großzügiger, als sie sein müssten – wie etwa die von Snøhetta designte Osloer Oper mit ihren allgemein zugänglichen Räumen – fühlt sich die Öffentlichkeit als integrati- ver Bestandteil. 5. Was macht moderne Wohnimmo- bilien aus? Sie sollten auf Wohnzufriedenheit fokussieren, nachhaltig und energieef- fizient sein: Attraktive, sozial wirksame Räume mit maximaler Wohnqualität bei minimaler Umweltbelastung. Mit flexiblen Grundrissen, um den Bedürf- nissen vieler gerecht zu werden. Rah- menbedingungen wie gute öffentliche Verkehrsanbindung, autofreie Quar- tiere, qualitative Außenbereiche und Freizeitqualität durch nahe Naturräume, Kultur, Geschäfts- und Dienstleistungs- angebote sind wichtig. Ebenso, wie gute Durchmischung zukunftsfähiger Wohnformen, um sozialer Segregation vorzubeugen. Man sollte die künftigen NutzerInnen kennen. 6. Wie sieht das Wohnen und Arbei- ten der Zukunft aus? Im Jahr 2050 werden weitere drei Milliarden Menschen auf der Erde leben und zusätzlichen Wohnraum benötigen. Rund zwei Drittel der Weltbevölkerung werden sich bis 2025 in Städten kon- zentrieren. Vielleicht sogar 80 Prozent. Dies würde die völlig irrsinnige Situa- tion schaffen, dass die überwiegende Zahl der Menschheit sich auf winzigen Gebieten ballt. Das wird unsere Lebens- weise global beeinflussen. Neben den Versorgungsaspekten wer- den die etablierten Grenzen zwischen Wohnen, Arbeiten und Freizeit, öffent- lich und privat, Familie und Freunden zusehends unschärfer. Der zunehmende Bedarf und die Notwendigkeit, flexibel,
Holz und Lehm zu gesundem Wohnkli- ma bei. Beim regionalen Bauen ist die Ökobilanz von Holzbauweise besonders gut. Mitunter können aber auch neuar- tige, wiederverwertbare Materialien wie recyclebarer oder Infraleicht-Beton (ILC) zur Nachhaltigkeit beitragen. Es lohnt sich, statt nach neuen nach den jeweils besten Materialien für die Aufgabe zu forschen und den experimentellen Einsatz bauferner Materialien zu för- dern. Neu kombiniert können bekannte Baustoffe oder Technologien unkon- ventionelle Lösungen ergeben, die oft überraschend „low tech“ sind. 8. Skandinavien steht für moderne und nachhaltige Architektur. Was könnten sich die Deutschen/Schles- wig-Holsteiner abgucken? Der Gebäudesektor ist für über 40 Pro- zent des Energieverbrauchs in Europa und etwa 30 Prozent der CO 2 -Emissi- onen verantwortlich. Die nordischen Länder sind traditionell führend bei der
mobil und ständig verfügbar zu sein, werden diesen Prozess verstärken. Ebenso, wie die Möglichkeiten, die moderne Technik, das Internet und die digitale Vernetzung schaffen. Innovati- ver Wohnungsbauer werden daher auch neue Konzepte entwickeln, die eine funktionale Integration und Konvergenz verschiedener Lebensbereiche ermögli- chen: Wohnen und Arbeiten, Arbeiten und Konsumieren, Kinder- und Altenbe- treuung zu Hause und am Arbeitsplatz, Privat- und Geschäftsleben – all das wird in Zukunft (wieder) enger mitein- ander verwoben sein. 7. Wie sehen Sie das aktuelle Come- back nachhaltiger Baustoffe wie Holz oder Lehm? Das Bauen mit Materialien, die große Emissionen verursachen, muss ein Ende haben. Für die Einhaltung des Pariser Abkommens ist die Wahl natürlicher Materialien maßgeblich. Zudem tragen die hygroskopischen Eigenschaften von
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