10 | 2025 IHK Global Business
VIETNAM Asiens neuer Hotspot: Wie der Markteintritt gelingt SEITE 4
INDIEN Häfen starten Modernisierung SEITE 14
INTERVIEW US-Zölle: Was Sie wissen müssen SEITE 20
EDITORIAL
Liebe Leserinnen und Leser, wer langfristig erfolgreich sein will, muss neue Märkte mit Weitblick identifizieren. Besonders Südostasien rückt hierbei in den Vordergrund – allen voran Vietnam. Das Land zählt zu den dynamischsten Wachs- tumsmärkten in der Region und entwickelt sich zunehmend zu einem attraktiven Aus- weichmarkt für deutsche Unternehmen. Mit einer jungen, gut ausgebildeten Bevölkerung, wachsender Industrialisierung und steigendem Konsum eröffnet das Land gerade dem Mittel- stand große Chancen. Bis 2045 will Vietnam nach Weltbankkriterien den Status eines Lan- des mit hohem Einkommen erreichen. Doch der Einstieg in diesen Zukunftsmarkt ist anspruchsvoll und verlangt ein tiefes Ver- ständnis der lokalen Rahmenbedingungen. In dieser Ausgabe zeigen wir, wie Unternehmen diese Hürden meistern können. Im Interview teilt zudem Peter Kompalla, Geschäftsführer der AHK Vietnam, seine Einschätzungen zu Chancen und möglichen Stolpersteinen. Darüber hinaus blicken wir auf weitere Märk- te, die auf Modernisierung setzen: Polen und Indien investieren Milliarden in ihre Hafen- infrastruktur, Malaysia rückt das Thema seltene Erden in den Fokus und in Brasilien expandiert die Nahrungsmittelindustrie. Weniger erfreulich bleibt die Lage in den USA: Noch immer sorgt die Frage nach end- gültig geltenden Zollsätzen für europäische Waren für Unsicherheit. Wir haben für Sie auf- bereitet, welche Regelungen jetzt gelten – und worauf Sie achten sollten. Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre und viele neue Impulse! Herzlichst Ihre
8 Polen:
Häfen werden zum Wachstumsmotor
10 USA:
Zulieferchancen in der Chipindustrie
Hee-Kyung Choi Märkte Asiens
18 Ghana:
Neustart für die Wirtschaft
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INHALT
IHK Global Business 10 | 2025
16 Malaysia Neue Pläne für die Industrie um seltene Erden 16 Japan Wa ssersektor braucht Sanierung 17 Kirgisistan Ne ues Wassergesetz verabschiedet
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International
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4 Vietnam Asiens neuer Hotspot: Wie der Markteintritt gelingt
MENA/AFRIKA
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18 Ghana Neustart für die Wirtschaft 18 Saudi-Arabien We binar: Produktzulassungen Saudi-Arabien
EUROPA
7 Großbritannien La ge der Automobilindustrie verschärft sich 8 Polen Häfen werden zum Wachstumsmotor Elektronische Rechnungsstellung ab 2026 9 Belgien Elektronische B2B-Rechnung ab 2026 9 Türkei Ve rschärfte Importvorschriften für Lebensmittel
DIE ZAHL
ZOLL & RECHT
20 Interview US-Zölle: Was Sie wissen müssen 22 IHK Ursprungszeugnisse ab sofort vollständig digitalisiert 22 EU Zo lldeal mit den USA 22 USA Update Stahl- und Aluminiumzölle Alle Paketsendungen zollpflichtig 23 Ägypten AC I-System auch für die Luftfracht ab 2026 23 Kanada Ge genseitige AEO-Anerkennung
86% DER UNTERNEHMEN IN BADEN-WÜRTTEMBERG
spüren negative Auswirkungen der US-Handelspolitik. Das sind deutlich mehr als bundesweit (72 Prozent). Er - heblich negative Auswirkungen sehen sogar 21 Prozent (im Bund 15 Prozent).
AMERIKAS
10 USA Zu lieferchancen in der Chipindustrie Se minar: USA – Recht & Steuern 11 Mercosur We binar: Was bietet das EU-Mercosur-Abkommen Unternehmen? 12 Brasilien Na hrungsmittelindustrie expandiert 13 Ecuador Be rgbau wird zum Zukunftsmotor
QUELLE: DIHK-BLITZUMFRAGE VOM 31. JULI BIS 4. AUGUST 2025
DATUM DES MONATS
22. Oktober 1925 100 Jahre ICC Germany Die Deutsche Gruppe der Internationalen Handelskammer (ICC) wurde am 22. Oktober 1925 in Berlin von den Spit - zenverbänden der deutschen Wirtschaft gegründet. Sie integrierte sich rasch in die 1919 in Paris gegründeten ICC und setzte sich von Beginn an für den Abbau von Handelshemmnissen, eine verantwor - tungsvolle Unternehmensführung und die Förderung des Freihandels ein – in der festen Überzeugung, dass diese Prinzipien zu mehr Wohlstand und Frieden führen. Im Oktober 2025 feiert das deutsche Nationalkomitee, heute ICC Germany ge- nannt, nun sein 100-jähriges Bestehen. iccgermany.de/ueber-icc-germany/ 100-jahre-icc-germany
23 Hybrid-Veranstaltung Im port – Zollabwicklung leicht gemacht
RUBRIKEN
ASIEN-PAZIFIK
19 Veranstaltungen 23 Impressum
14 Indien Häfen starten Modernisierung We binar-Reihe: Export nach Indien – Waren und Dienstleistungen 15 China Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb angepasst 15 Vietnam Ne ues KI-Gesetz verabschiedet
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VIETNAM
Ein Land gibt Gas: Vietnams Wirt- schaft boomt und hat sich zu einem der bedeutendsten Wachstumsmärkte im ASEAN entwickelt. Ein entscheidender Faktor ist seine überwiegend junge und äußerst dynamische Bevölkerung
Asiens neuer Hotspot: Wie der Markteintritt gelingt
Angesichts globaler Handelskonflikte und Unsicherheiten richtet sich der Blick vieler Unternehmen verstärkt auf Vietnam. Das Handelsvolumen zwischen Deutschland und Vietnam erreichte 2024 bereits knapp 19 Milliarden Euro. Wir beleuchten, warum es sich lohnt, Vietnam genauer unter die Lupe zu nehmen – und wie der Einstieg in diesen dynamischen Markt gelingt.
In Nordvietnam dominieren traditionell die Elektronik- fertigung, der Maschinenbau und die Textilindustrie. Darüber hinaus wird die Automobil- und Zuliefererindust- rie gefördert. Hanoi fungiert als Hauptstadt als politisches und administratives Zentrum. Im Vergleich dazu zeichnet sich die südliche Region um Ho-Chi-Minh-Stadt durch eine offenere und dynamischere Wirtschaftsstruktur aus. Dort sind unter anderem die Elektronikindustrie, Lebens- mittelverarbeitung, Logistik und verschiedene Dienstleis- tungssektoren stark vertreten. Viele der über 530 deut- schen Unternehmen sind dort bereits aktiv. Welche Potenziale bietet der vietnamesische Markt? Vietnam investiert stark in Zukunftstechnologien. Dazu zählen Halbleiter, künstliche Intelligenz und erneuerbare
Hee-Kyung Choi, IHK Rhein-Neckar
Von Hanoi und Hai Phong über Da Nang bis Ho-Chi-Minh- Stadt – Vietnam ist flächenmäßig mit Deutschland ver- gleichbar. Jedoch erstreckt sich der drittbevölkerungs- reichste ASEAN-Staat mit rund 1.700 Kilometern Länge deutlich weiter von Norden nach Süden. Diese geografische Ausdehnung führt zu regionalen Unterschieden in Kultur und Geschäftspraktiken, die Unternehmen unbedingt be- rücksichtigen sollten. „Im Norden verhandelt man anders als im Süden“ erklärt Rafael Pekmezovic, Leiter des Kompe- tenzzentrums Vietnam der IHK Pfalz. Für deutsche Firmen kann es daher sinnvoll sein, mit mehreren Partnern vor Ort zusammenzuarbeiten. So können Unternehmen verschie- dene regionale Marktbedingungen abdecken und unter- schiedliche Abnehmerbranchen besser bedienen.
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INTERVIEW „Geschäftspartnerschaften in Vietnam bauen auf Vertrauen“
Im Gespräch mit Peter Kompalla, Geschäftsführer der AHK Vietnam, wollten wir wissen, welche Kriterien bei der Partnerwahl in Vietnam entscheidend sind und welche Risiken Unternehmen kennen sollten. Herr Kompalla, mit welchen Herausforderungen müssen deutsche Firmen beim Markteintritt rechnen? Peter Kompalla: Deutsche Unternehmen haben oft Schwierigkeiten, Geschäftspartner in Vietnam zu finden, da viele Firmen keine englischsprachigen Websites oder leicht zugänglichen Informationen bieten. Kaltakquise oder E-Mails bleiben häufig unbeantwortet – ein Ausdruck der vietnamesischen Geschäftskultur, die stark auf persön- liche Netzwerke setzt. Worauf sollten Unternehmen achten, um nachhaltige Be- ziehungen zu Geschäftspartnern in Vietnam aufzubauen? Kompalla: Erfolgreiche Geschäftspartnerschaften in Vietnam entstehen nicht über Nacht, sondern bauen auf Vertrauen, persönlichen Austausch und eine langfristigen Perspektive. Wer kulturelle Besonderheiten respektiert, Geduld mitbringt und regelmäßig vor Ort Präsenz zeigt, schafft die Basis für eine nachhaltige Zusammenarbeit. Welche konkreten Schritte empfehlen Sie einem mittelständischen Unternehmen für den Einstieg in den vietnamesischen Markt? Kompalla: Für mittelständische Unternehmen beginnt der Einstieg in Vietnam am besten mit einer soliden Markt- analyse – um Potenziale, Wettbewerb und Besonderheiten vor Ort wirklich zu verstehen. Ein wichtiger erster Schritt sind unsere Informationsangebote in Kooperation mit der IHK, die Unternehmen einen fundierten Markteinstieg ermöglichen. Der nächste Schritt ist die gezielte Geschäftsanbahnung: Delegationsreisen, Messeauftritte oder Partnervermitt- lungen über die AHK bieten hervorragende Möglichkeiten,
erste Kontakte aufzubauen. Vor Ort begleiten wir sie dann gemeinsam mit unserem deutsch- vietnamesischen Team individuell beim Aufbau von Netzwerken, beim Finden der richtigen Partner und bei den ersten Schritten im Markt. So entsteht aus guter Vorbereitung und lokaler Expertise eine echte Partner- schaft.
Peter Kompalla, Geschäftsführer der AHK Vietnam mit Stand - orten in Ho-Chi-Minh- Stadt und Hanoi
Welche Vorteile bietet das EU-Vietnam-Freihandels- abkommen konkret für deutsche Unternehmen? Kompalla: Das EU-Vietnam-Freihandelsabkommen (EVFTA), das seit 2020 in Kraft ist, hat den bilateralen Handel bereits spürbar belebt. Für deutsche Unter- nehmen bedeutet es: Zölle auf fast alle Waren werden schrittweise abgebaut, geistiges Eigentum besser geschützt und der Zugang zu wichtigen Sektoren wie Dienstleistungen erleichtert. Gerade der deutsche Mittelstand profitiert von mehr Planbarkeit, vereinfach- ten Verfahren und einem dynamischen Markt mit über 100 Millionen Menschen. Die bisherigen Jahre zeigen: Das Abkommen macht Vietnam zu einem noch attrak- tiveren Standort für Exporte, Investitionen und Koope- rationen – und eröffnet deutschen Firmen langfristige Wachstumschancen. UNSER TIPP: Über das Portal „Access2Markets“ der EU-Kommission erhalten Sie mit Ihrer Warentarifnummer (6-stelliges HS-Code) aktuelle Informationen zu EU-Prä- ferenzzollsätzen im Rahmen des Freihandelsabkommens, Registrierungsanforderungen und weiter bestehenden Handelshemmnissen.
Das Portal finden Sie unter: trade.ec.europa.eu/access-to-markets/de
Stadt, Hai Phong und Ca Mep – als besonders wichtig eingestuft. Sie profitieren insbesondere von der Ver- lagerung globaler Lieferketten und von regionalen Handelsabkommen. Zu den neuen Großprojekten zählen der Bau einer 1.540 Kilometer langen Hochgeschwindigkeitsstrecke mit bis zu 350 Kilometer pro Stunde zwi- schen Hanoi und Ho-Chi-Minh-Stadt, der neue Long-Thanh-International-
Energien. Diese Branchen werden durch steuerliche Anreize und Förder- programme unterstützt. Parallel treibt die Regierung den Ausbau der Infrastruktur in großem Stil voran. Derzeit verfügt Vietnam über zehn internationale Flughäfen und mehrere bedeutende Seehäfen. Laut der jährlichen Rangliste „One Hundreds Ports“ von „Lloyd’s List“ werden drei davon – in Ho-Chi-Minh-
Airport, eine zusätzliche Zugver- bindung nach China sowie rund 3.000 Kilometer neuer Autobahnen. Darüber hinaus baut Ho-Chi-Minh- Stadt ihr Stadtbahnnetz massiv aus: In diesem Jahr beginnt der Bau der Linie 2. Bis 2035 soll das Netz auf 355 Kilometer anwachsen, bis 2045 auf 510 Kilometer. „Für deutsche Unternehmen erge- ben sich dadurch vielfältige Chancen
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VIETNAM
und kennen die Rahmenbedingungen vor Ort. Aller- dings bedeutet dies für deutsche Unternehmen oft eine gewisse Abhängigkeit. Zum Beispiel erhalten sie nur eingeschränkt Informationen über die Kunden. Unter- nehmen sollten sich daher fragen: Habe ich mein Ge- schäftspotenzial in meiner Branche bereits voll genutzt? Wie entwickeln sich die Umsätze meines Produkts im nächsten Jahr in einer bestimmten Region, zum Beispiel im Großraum Ho-Chi-Minh-Stadt? Hierfür ist eine enge und regelmäßige Kommunikation mit dem Partner un- erlässlich. Zudem ist beispielsweise für den Verkauf bestimmter Produkte in Vietnam, etwa Chemikalien, eine Registrie- rung nötig. Alle importierten Chemikalien müssen beim Ministerium für Industrie und Handel (MOIT) gemeldet und erfasst werden. Doch was geschieht, wenn weitere Partner hinzukommen oder sogar der Vertriebspartner wechselt? Behält der erste Partner dann weiterhin die Verkaufslizenz für mein Produkt vor Ort? Unternehmen sollten sich diese Fragen unbedingt stellen, bevor sie einen Vertrag mit einem Partner abschließen. Alternativ können Unternehmen eine eigene Vertriebs- gesellschaft ohne Partner vor Ort gründen. Damit lassen sich Kundenkontakte direkt aufbauen. Allerdings ist eine solche Vertriebsgesellschaft relativ teuer und mit recht- lichen Anforderungen und administrativem Aufwand verbunden. Welche weiteren Rahmenbedingungen sollte ich kennen? Unternehmen spüren starken Preisdruck durch günstige Wettbewerber, vor allem aus China. Deutsche Produkte sind oft deutlich teurer. Wichtig ist daher, die Angebote auf die lokalen Bedürfnisse abzustimmen. Höhere Preise lassen sich durch Qualität und überzeugende Referenzen rechtfertigen. „Unsere Maschinen kosten in Vietnam 20 Prozent mehr, sind aber deutlich energieeffizienter. Zu- friedene Kunden geben ihre positiven Erfahrungen weiter – das stärkt die Marke im Markt.“ so ein Unternehmens- vertreter aus der Region Rhein-Neckar. Außerdem verfolgt die vietnamesische Regierung eine klare Strategie gegen Korruption. Im „Corruption Per- ceptions Index 2024“ von Transparency International liegt das Land auf Rang 88, was auf eine mittlere Korrup- tionsbelastung hinweist. Mit Gesetzesreformen und der Digitalisierung von Verwaltungsprozessen soll Korrup- tion eingedämmt und zugleich mehr Transparenz sowie Effizienz geschaffen werden. Zudem hat die Regierung in diesem Jahr die Zahl der Verwaltungseinheiten von 63 auf 34 reduziert, um Kosten zu senken und die Effizienz im Verwaltungsapparat zu erhöhen.
Persönliche Präsenz und direkte Kontakte ermöglichen erfolgreiche Kooperationen in Vietnam.
– insbesondere in Energie, Infrastruktur, Logistik, Digi- talisierung und nachhaltiger Stadtentwicklung“ so Peter Kompalla, Geschäftsführer der AHK Vietnam. Welche Markeintrittsstrategien gibt es? Ein häufig gewählter Weg ist die Zusammenarbeit mit lokalen Vertriebspartnern oder Handelsvertretungen. Sie schaffen einen schnelleren Zugang zum Markt. Partner in Vietnam verfügen über wichtige Marktkenntnisse
FAZIT
Ihr Fahrplan für einen erfolgreichen Markteinstieg in Vietnam
Markteintritt sorgfältig planen: Durch fundierte
Kulturelle Unter- schiede berück- sichtigen: Die vietnamesische Geschäfts- kultur setzt stärker auf Netzwerke und persönliche Empfehlungen. Kaltakquise oder formelle Anfragen sind dagegen oft wirkungslos. EVFTA als Türöffner nutzen: Das Freihandelsabkom - men schafft Zollvorteile, besseren Rechtsschutz und erleichterten Zugang zu wichtigen Branchen.
Markanalysen, Identifizie - rung geeigneter Kunden- branchen sowie der Wettbewerbssituation die Basis für erfolgreiche Vertriebsaktivitäten schaffen.
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EUROPA
GROSSBRITANNIEN Lage der Automobilindustrie verschärft sich
In der britischen Automobil- branche wächst die Unruhe. Die Labour-Regierung will das bisher ab 2035 geplante Verkaufsverbot für Autos mit Verbrennungsmotor bereits 2030 in Kraft setzen. Das Zero Emission Vehicle (ZEV)-Mandat sieht vor, dass ab 2035 keine neuen Pkw und Transporter mit Verbrennungs- motor verkauft werden dürfen. Bereits ab 2024 müssen Hersteller steigende Quoten emissionsfreier Fahrzeuge erfüllen – für 2024 liegt die Quote bei 22 Prozent. Elektromobiler Wandel stockt Doch der Wandel zur Elektro- mobilität verläuft schleppend. Seit Mitte 2022 gibt es keine staatlichen Kaufprämien für E-Autos mehr, und wichtige Projekte wie Batteriefabriken (Gigafactories) kommen kaum voran. Bisher bauen nur Nissan und Jaguar Land Rover lokale Batteriewerke; BMW importiert Batterien für die Mini-Produktion. Toyota produziert im Werk Burnaston ausschließlich Hybrid-Pkw – Fahrzeuge, die ab 2030 im Vereinigten Königreich nicht mehr neu verkauft werden dürfen. Damit steht für Toyota der Wegfall von rund 20 Prozent des Inlandsabsatzes im Raum (denn 80 Prozent der britischen Produktion gehen ohnehin in den Ex- port). Zusätzlich drohen Jobverluste: Stellantis hat im April sein Werk in Luton geschlossen (1.100 Stellen), auch Ford möchte 800 Arbeitsplätze in Großbritannien streichen. Branchenverband warnt vor Kosteneskalation Der Branchenverband SMMT warnt vor den Folgen des verschärften ZEV- Mandats. Die für 2024 geforderte Elektro-Quote von 22 Prozent wird voraussichtlich verfehlt (Prognose:
Stopp nach 120 Jahren: Im Vauxhall-Werk in Luton (im Bild) laufen seit April keine Fahrzeuge mehr vom Band. Der Mutterkonzern Stellantis möchte die Produktion seiner Elektrotransporter am Standort Ellesmere Port bündeln.
gehen etwa 79 Prozent der britischen Autos in den Export, 60 Prozent davon in die EU. Ende 2026 läuft im Brexit- Handelsabkommen eine Übergangs- frist aus. Ab 2027 gelten strengere Ur- sprungsvorschriften für E-Autos und Batterien. Erfüllt die britische Indus- trie bis dahin nicht genügend lokale Wertschöpfung, könnten Exporte in die EU mit 10 Prozent Zoll belegt wer- den. Diese Regelung sollte ursprüng- lich schon 2024 greifen und wurde Ende 2023 kurzfristig verschoben. SMMT-Präsident Mick Flanagan mahnte Ende November 2024 ange- sichts stagnierender Verkaufszahlen, Kaufprämien wieder einzuführen und das ZEV-Mandat nachzubessern. Wirtschaftsminister Jonathan Rey- nolds betonte zwar die Bedeutung der Branche und erkannte die Probleme an, blieb jedoch vage in Bezug auf konkrete Lösungen. GTAI/IHK
18,7 Prozent), was Strafzahlungen von rund 2,2 Milliarden Euro nach sich ziehen könnte. Zugleich mussten Her- steller bereits hohe Rabatte (rund 4,8 Milliarden Euro) gewähren, um den Absatz anzukurbeln. Insgesamt drohen der Branche 2024 damit Mehr- kosten von etwa 7 Milliarden Euro. Auch Markt und Produktion stehen unter Druck. Seit dem Rekord von 2,7 Millionen Neuzulassungen im Jahr 2016 schrumpft der britische Neu- wagenmarkt: von Januar bis Oktober 2024 wurden nur etwa 1,7 Millionen Fahrzeuge verkauft. Das ist zwar ein Plus von 3,3 Prozent zum Vorjahr. Eine nachhaltige Erholung bleibt jedoch aus. Die Jahresproduktion sank von 1,7 Millionen (2016) auf 905.000 (2023) und lag in den ersten neun Monaten 2024 nochmals 10 Prozent unter dem Vorjahr – teils bedingt durch Modellumstellungen. Dabei
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EUROPA
POLEN Häfen werden zum Wachstumsmotor
im Jahr 2015 nur 27,1 Prozent aller umgeschlagenen Güter aus. Bis zum Jahr 2024 stieg der Anteil auf 44,4 Prozent. Auch deutsche Unternehmen sind an den Projekten beteiligt und nutzen die Chancen, die der Ausbau bietet. Ob beim Bau von LNG-Terminals, der Lieferung von Hafenkränen oder beim Betrieb eigener Terminals – deutsche Firmen sind Teil dieser Dy- namik und können ihre Expertise in den Bereichen Anlagenbau, Logistik und Infrastruktur einbringen. Polen will dank der Investitionen in seine Häfen zum Logistikzentrum für Mittelosteuropa aufsteigen und investiert parallel dazu in die Hinter- landanbindung. Um in Zukunft noch mehr Waren von und zu den Hä- fen bringen zu können, baut Polen Bahnstrecken entlang der Nord- Süd-Achse aus. Hierzu gehören die Schienenverbindung 273 zwischen Wrocław und dem Hafen Szczecin sowie die Linie 201 vom zentral- polnischen Bydgoszcz in Richtung Gdynia. Auf der Höhe von Gdańsk will der Schienennetzbetreiber PKP PLK außerdem eine vierte Gleisspur verlegen. Eine Ausschreibung steht bevor. GTAI/IHK
Der Hafen von Gdańsk: Der Ausbau des Containerterminals und neue Seeverbindungen steigern die Kapazitäten und stärken Polen als internationales Logistikdrehkreuz
Polen baut seine Häfen massiv aus und will bis 2030 zum führenden Logistikdrehkreuz an der Ostsee werden. Schon heute verzeich- nen die Standorte Gdańsk, Gdynia und Świnoujście deutliche Zuwächse im Warenumschlag. Für deutsche Unternehmen entstehen dadurch wachsende Absatz- und Koopera- tionsmöglichkeiten. Der Hafen Gdańsk, größter Um- schlagplatz Polens, hat sein Fracht- aufkommen zwischen 2015 und 2024 mehr als verdoppelt. Mit dem neuen Containerterminal Baltic Hub steigert er seine Kapazität um 1,5 Millionen Standardcontainerein- heiten (TEU) auf insgesamt 4,5 Mil- lionen TEU. Neue Routen nach China, Südkorea, Vietnam und in die USA machen den Standort zu einem zentralen Knotenpunkt für interkontinentale Lieferketten. Auch die Häfen Gdynia und Świnoujście treiben milliardenschwere Projekte voran, darunter neue Containerter- minals und künstliche Halbinseln, die Polens Rolle im Ostseeraum zu- sätzlich stärken sollen.
Der Warenumschlag in den Häfen wächst noch aus einem anderen Grund: Um beim Energiebezug von Russland unabhängig zu sein, im- portiert Polen energetische Rohstoffe heute über den Seeweg. Sogenannte flüssige Massengüter, wie Rohöl oder Flüssigerdgas (LNG), machten
Gdan´sk zählt mittlerweile zu den fünf größten Häfen der EU Bruttogewicht der umgeschlagenen Güter in Millionen Tonnen, 2023*
Rotterdam
401,6
Antwerpen-Brügge
242,2
Hamburg
99,6
Amsterdam
80,8
Gdan´sk
79,9
0
50 100 150 200 250 300 350 400 450
QUELLE: EUROSTAT 2025 / GTAI *GEMÄSS JÜNGSTEN VERFÜGBAREN DATEN VON EUROSTAT
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EUROPA
POLEN Elektronische Rechnungsstellung ab 2026
In Polen tritt am 1. Februar 2026 das obligatorische nationale E-Rechnungssystem (KSeF) in Kraft. Das bedeutet, dass alle Unternehmer elektronische Rechnungen über die KSeF-Plattform ausstellen und em- pfangen müssen. Für Unternehmen mit einem Jahresumsatz von über 200 Millionen Złoty gilt diese Verpflich- tung ab dem 1. Februar 2026, für alle anderen Unternehmer ab dem 1. April 2026. Diese Verpflichtung ergibt sich aus dem Gesetz vom 9. Mai 2024. Rechnungen werden im XML-For- mat gemäß dem vom Finanzministe-
rium festgelegten Schema ausgestellt und versandt. Da es ein großes Unterfangen ist, wird man ab dem 30. September 2025 die Programmierschnittstelle (API) von KSeF 2.0 (die ab dem 1. Februar 2026 zur Verfügung steht) testen können. Diese wird für alle Unternehmen zur Verfügung stehen. Ab November 2025 soll hingegen eine Testversion der Steuerzahler- App KSeF 2.0 zur Verfügung gestellt werden, damit alle Unternehmer die Funktionen des Systems kennenler- nen können. GTAI/IHK
Polen schreitet bei der Digitalisierung voran: Ab nächstem Jahr wird die elektro- nische Rechnungsstellung schrittweise für alle Unternehmen verpflichtend.
BELGIEN Elektronische B2B-Rechnungen ab 2026
Ab dem 1. Januar 2026 wird die elektronische Rechnungsstellung (e-Invoicing) in Belgien für nahezu alle B2B-Transaktionen verpflichtend. Die Regelung betrifft alle in Belgien ansässigen umsatz- steuerpflichtigen Unternehmen, einschließlich der Tochter- unternehmen ausländischer Firmen. Ebenfalls betroffen sind Zweigniederlassungen ausländischer Unternehmen oder sol- che mit belgischer Umsatzsteuerregistrierung. Dies ergibt sich aus einem königlichen Erlass, der das Gesetz vom 6. Februar 2024 zur Änderung des Umsatzsteuergesetzes konkretisiert. Sowohl der Versand als auch der Empfang von E-Rech- nungen wird obligatorisch. E-Rechnungen müssen
demnach in einem strukturierten elektronischen Format ausgetauscht werden. Der Erlass favorisiert PEPPOL BIS 3.0 (Pan-European Public Procurement Online) allerdings können die Vertragsparteien auch ein anderes System ver- wenden, vorausgesetzt es erfüllt den europäischen Stan- dard. Ein Versand per PDF oder E-Mail genügt nicht mehr. Die Übermittlung erfolgt nach dem 4-Corner-Modell und involviert den Rechnungssteller, den Empfänger sowie Dienstleister des Lieferanten und des Kunden. Perspektivisch soll aber bis 2028 das 5-Corner-Modell eingeführt werden, das die Steuerbehörde direkt involvie- ren wird. GTAI/IHK
TÜRKEI Verschärfte Importvorschriften für Lebensmittel
Da die Umsetzungsfrist näher rückt, ist es für Import- und Exportunter- nehmen von großer Bedeutung, die genannten Anforderungen zeitnah zu prüfen und die notwendigen Unter- lagen einzureichen. DIHK/IHK Weitere Informationen auf der Seite des türkischen Handelsministeriums (Englisch/Türkisch): trade.gov.tr
Ab dem 1. Januar 2026 ist die Einfuhr von Milch- und Milch- produkten, Fischerei- und Aquakul- turprodukten sowie Gelatine- und Kollagenprodukten für den mensch- lichen Verzehr aus nicht zugelasse- nen Ländern und Betrieben in die Türkei nicht mehr gestattet. Die Türkei gleicht sich somit euro- päischen Richtlinien und Standards weiter an. Unternehmen, die Produk-
te in die Türkei exportieren möchten, müssen darauf achten, dass die Pro- dukte von Herstellern und Herkunfts- länder stammen, welche im TRACES NT-System der EU gelistet sind. Bei Milcherzeugnissen ist die Einfuhr damit beispielsweise nur noch neben den Ländern der EU aus Australien, Bosnien und Herzegowina, Kanada, Schweiz, Japan, Montenegro, Neuseeland und den USA möglich.
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USA Zulieferchancen in der Chipindustrie
ASML und TEL produzieren im Land Laut dem Branchenverband SEMI sollen sich 2025 die Ausgaben für Halbleiterausrüs- tungen auf 14 Mrd. US$ und im Folgejahr sogar auf 20 Mrd. US$ summieren. Einen Teil der benötigten Technologie kön- nen die USA selbst herstellen. Mit Applied Materials verfügt der Standort über einen welt- weit bedeutenden Anbieter. US-Hersteller werden 2025 vo- raussichtlich einen Inlandsum- satz von 26 Mrd. US$ erzielen und diesen bis 2031 auf mehr als 34 Mrd. US$ steigern. Der Hersteller ASML kommt 2025 mit einem US-Umsatz von 3,7 Mrd. US$ auf einen Marktanteil von 14 Prozent. Der niederländische Konzern besitzt bei DUV-Lithografie- Maschinen zur Herstellung stark miniaturisierter Hoch- leistungschips eine weltweite Monopolstellung. Applied Ma- terials sowie Tokyo Electron (TEL) erreichen mit einem Umsatz von 3 Mrd. bezie- hungsweise 2,5 Mrd. US$
Bis heute wirkt die Investitionswelle, die das unter Joe Biden 2022 aufge- legte Förderprogramm für die US-Halbleiterindustrie („Chips and Science Act“) in den Vereinigten Staaten ausgelöst hatte. Laut Angaben der Semiconductor Industry Association (SIA) wurden bis zum Frühjahr 2024 Projekte für Chipfabriken im Umfang von knapp 450 Milliarden (Mrd.) US-Dollar (US$) angekündigt. Mit dem im Juli 2025 verabschiedeten Haus- haltsgesetz („One Big Beautiful Bill Act“) hat Donald Trump credits“) für Halbleiterfabriken von 25 auf 35 Prozent erhöht. Davon können sowohl Neu- bau- als auch Erweiterungspro- jekte profitieren. Der Baustart muss allerdings spätestens bis Ende 2026 erfolgt sein. Sorgen in der Branche, Trump werde den unter seinem Vorgänger verabschiedeten „Chips and Science Act“ beschneiden, haben sich damit nicht bestätigt. nun nachgelegt und die Steuergutschriften („tax
einen Marktanteil von 11 res- pektive 9 Prozent. Der Rest von zwei Dritteln entfällt auf kleinere Spezialanbieter. ASML verfügt über eine eige- ne Forschung und Fertigung in den USA, die nach Konzern- angaben 3.000 Angestellte beschäftigt. TEL verfügt über eine kleinere US-Fertigung. Importe aus Deutschland bleiben hoch Die entsprechenden Einfuh- ren summierten sich 2024 auf mehr als 13 Mrd. US$. Für 2025 zeichnet sich ein Wachstum im niedrigen zweistelligen Bereich ab. Japan war 2024 der mit Abstand wichtigste Lieferant. Deutschland lag mit Zuliefe- rungen im Wert von über 1 Mrd. US$ auf Rang 4 der Ein- fuhrstatistik. Gegenüber 2021 haben sich die Zulieferungen damit mehr als verdoppelt.
150 HERSTELLER von Halbleiter- ausrüstungen mit mehr als 21.000 Angestellten gibt es in den USA aktuell. QUELLE: IBIS WORLD
Fabrikbau kurbelt Lieferchancen an
Der Bau von Halbleiterfab- riken bietet darüber hinaus Potenzial für Anbieter von Kapi- talgütern. SIA zufolge beliefen sich die gesamten Bruttoan- lageinvestitionen der Branche 2024 auf rund 50 Mrd. US$. So benötigen die Chipfabriken Reinlufttechnik sowie moder- ne Sicherheits-, Schalt- und Fördertechnik. Zudem fallen bei der Fertigung große Mengen an Abwasser an, die aufbereitet werden müssen. Nachhaltigkeit und Umweltaspekte spielen bei gewerblichen Bauherren eine zunehmende Rolle. Deutsche Unternehmen haben auf diesen Gebieten vielfach einen Wissens- und damit Wettbe- werbsvorsprung gegenüber der US-Konkurrenz. GTAI/IHK
Vom Reinraum ins Rechenzentrum: Die Chipproduktion in den USA gewinnt an Fahrt. Insbeson- dere der Ausbau von Halbleiterfabri- ken bietet Zuliefer- möglichkeiten.
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AMERIKAS
SEMINAR
27. NOVEMBER 2025 USA – Recht & Steuern
Die rechtlichen Fragestellungen, denen sich Unter - nehmen im US-Geschäft gegenübersehen, sind vielfältig und komplex. Auch das amerikanische Steuer- system unterscheidet sich deutlich vom deutschen Steuerrecht. Ob Mitarbeiterentsendung, Warenversand, Dienstleistungserbringung, Firmengründung oder Arbeits - recht – in unserer Veranstaltung erfahren Sie, welche rechtlichen und steuerlichen Leitplanken im US-Geschäft zu beachten sind. Das Seminar richtet sich sowohl an Neueinsteiger auf dem amerikanischen Markt als auch an Unternehmen mit bestehendem Amerikageschäft. Zudem erhalten Sie einen praxisnahen Überblick über die Steuerlandschaft der USA, das Steuerrecht der Bundesstaa - ten und die Sales & Use Tax (US-Umsatzsteuer). Mit dem „One Big Beautiful Bill Act (OBBBA)“ tritt in den USA nun ein Gesetzespaket in Kraft, das weitreichende steuerliche Anpassungen für Unternehmen vorsieht. Unser Referent fasst für Sie die entscheidenden Neuerungen zusammen.
TERMIN UND UHRZEIT: Donnerstag, 27. November 2025, 13:30 bis 17:00 Uhr, IHK Rhein-Neckar, Haus der Wirtschaft,
L 1, 2, 68161 Mannheim TEILNAHMEENTGELT:
160 Euro für IHK-Mitglieder 240 Euro für Nichtmitglieder PROGRAMM UND ANMELDUNG ihk.de/rhein-neckar/recht-usa
IHRE ANSPRECHPARTNERIN:
Kathrin Fausel
0621 1709-226 kathrin.fausel@rhein-neckar.ihk24.de
ONLINE-GESPRÄCH
24. OKTOBER 2025 Was bietet das EU-Mercosur-Abkommen Unternehmen?
Wie können Sie vom EU-Merco - sur-Abkommen profitieren? An
Möglichkeit, ihre Fragen zum Abkommen zu stellen. Der Austausch wird in englischer Sprache stattfinden. Die Teilnahme ist für Mitgliedsunternehmen der IHK Rhein-Neckar kostenfrei. TERMIN UND UHRZEIT: Freitag, 24. Oktober 2025, 10:00 bis 11:30 Uhr IHK Rhein-Neckar, Haus der Wirtschaft, L 1, 2, 68161 Mannheim MEHR INFOS UND ANMELDUNG veranstaltungen.pfalz.ihk.de/webinar- wasbietetdasmercosurabkommenden- unternehmen IHR ANSPRECHPARTNER:
welchen Stellen und wann verbessern sich die Zugänge zu den Absatzmärkten Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay durch das Ab - kommen? Und wie zu den Beschaffungsmärk - ten dieser Länder Lateinamerikas? Informieren Sie sich darüber in einem Online- Gespräch bei dem Mann, der dies am besten weiß: Paolo Garzotti, Abteilungsleiter Latein - amerika bei der EU-Generaldirektion Handel, hat das Freihandelsabkommen EU-Mercosur maßgeblich mit ausgehandelt. Gemeinsam mit Paolo Garzotti wirft das Kompetenzzentrum Lateinamerika der IHK Pfalz einen Blick auf die künftigen Chancen, die sich für kleinere und mittlere Unternehmen durch das geplante Abkommen eröffnen. Ins - gesamt würden im Zuge des Abkommens zum Beispiel für über 90 Prozent aller Waren die Zölle abgeschafft werden. Teilnehmende Unternehmen haben die
„Südamerika entwickelt sich dynamisch und bietet nicht zuletzt dank seiner natürli- chen Ressourcen enor- mes Potenzial. Das Mercosur-Abkommen ist für die EU ein stra- tegischer Türöffner zu einem bedeutenden Zukunftsmarkt.“ Rainer Michalik, Head of Integrated Management, KSB SE & Co. KGaA, Fran - kenthal und Vorsitzender des Außenwirtschaftsaus - schusses der IHK Pfalz
Kai von Linden
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AMERIKAS
BRASILIEN Nahrungsmittelindustrie expandiert
Auch der Hersteller von Duft- und Geschmackstoffen Symrise AG, der Gelatinehersteller Gelita AG und das Tiefkühlkostunternehmen VOSSKO produzieren vor Ort. Die Ehrmann AG ist über das Molkereiunternehmen Trevo Lácteos im Land vertreten. Die Ireks GmbH aus Kulmbach investiert zusammen mit der Agrargenossen- schaft Agrária in Guarapuava (Para- ná) in Brasiliens erste Mälzerei für Spezialmalze. Steuerreform kommt der Branche zugute Brasilien reformiert sein Steuer- system. Dies hat auch Auswirkungen auf die Nahrungsmittel- und Ge- tränkeindustrie. Detaillierte Regulie- rungen stehen zwar noch aus, doch es steht fest, dass das neue System die Industrieproduktion und ins- besondere den Export verarbeiteter Güter weniger stark belasten wird als bisher. Eine Studie der Banco Santander zählt die Landwirtschaft und Nahrungsmittelindustrie zu den Sektoren, die am meisten von der Reform profitieren. Allerdings erfolgt die Umstellung über einen Zeitraum von zehn Jahren. Einige Grundnahrungsmittel, die eine wichtige Rolle für einkommens- schwache Haushalte spielen, werden zukünftig steuerfrei. Hierzu gehören Reis, Bohnen, Fleisch, Maniok- und Weizenmehl, Zucker, Nudeln, ge- wöhnliches Brot, Milch und ver- schiedene Käsesorten. Auch Kaffee, Obst, Gemüse und Eier wurden in die Liste aufgenommen. Die Steuer- erleichterung wird etappenweise eingeführt und dürfte sich ab 2027 zunehmend auf die Preisbildung auswirken. Dagegen werden auf alkoholische und zuckerhaltige Ge- tränke in dem neuen System künftig Sondersteuern erhoben. Der Tarif „Imposto Seletivo“ (IS) soll Produk- te, die für die Gesundheit oder für die Umwelt schädlich sind, verteu- ern. GTAI/IHK
Dank des leistungsstarken Agrarsektors bleibt Brasilien ein wichtiger Wachstumsmarkt – nicht nur für die lokale Lebensmittel- und Getränkeindustrie, sondern auch für Anbieter von Technik, Vorprodukten und Ausrüstung.
Brasiliens Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie wächst und investiert. Somit bietet das Land deutschen Maschinenbauern und Zulieferern von Vorprodukten einen aussichtsreichen Absatzmarkt. Doch die Konkurrenz aus anderen Ländern nimmt ebenfalls zu, insbesondere aus China. Um sich im Wettbewerb zu behaup- ten, gilt es in langfristige Beziehungen zu den Geschäftspartnern zu investie- ren und persönliche Kontakte zu pfle- gen. Wichtig ist auch, Dienstleistungen und Zusatzangebote wie Garantien und einen gut funktionierenden Aftersa- les-Service anzubieten. Aufgrund der hohen Kapitalkosten sind Finanzie- rungs- und Zahlungsmodalitäten ein besonders wichtiger Punkt. Außerdem ist die Einpreisung von Wechselkurs- risiken eine große Herausforderung, da der Kurs des brasilianischen Real starken Schwankungen unterliegt. Das Geschäftsmodell muss auf den lokalen Markt zugeschnitten sein. All dies er- fordert Investitionen, die sich nur nach und nach amortisieren.
Große regionale Unterschiede Brasilien hat kontinentale Ausmaße. Entsprechend groß sind die regiona- len Unterschiede in Bezug auf Klima, Transportinfrastruktur, Konsum- gewohnheiten, Kaufkraft und viele weitere Aspekte. Der Absatz hochwer- tiger Nahrungsmittel und Getränke konzentriert sich auf den einkom- mensstarken Südosten des Landes. Im Süden Brasiliens wiederum ist der Anteil der deutschstämmigen Bevöl- kerung besonders hoch. Deutsche Anbieter haben gute Chancen Für deutsche Zulieferer von Ma- schinen und Ausrüstung sowie von Vorprodukten wie Malz bleibt Brasilien ein wichtiger Wachstums- markt. Chancen bieten sich auch für Getränke- und Nahrungsmittel- hersteller. Deutsche Konzerne wie Dr. Oetker, Melitta oder Haribo, die in Brasilien produzieren, investieren und erweitern ihre Geschäfte derzeit.
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ASIEN-PAZIFIK
ECUADOR Bergbau wird zum Zukunftsmotor
Ausrüstung und Technologie stark gefragt In den kommenden Jahren wird daher eine breite Palette an Techno- logien benötigt. Dazu zählen geophy- sikalische Messgeräte, Ausrüstung für Probebohrungen und seismische Untersuchungen. Auch Automatisie- rungstechnik, Prozesssteuerungssys- teme und Software zur geologischen Modellierung spielen eine wichtige Rolle. Zudem dürften Baumaschinen, Lüftungsanlagen, Pumpen, Systeme zur Umweltüberwachung und Senso- rik nachgefragt werden. Hinzu kommt moderne Sicherheitstechnik – etwa Grubensicherheitslösungen, Gasde- tektoren und Überwachungssysteme. Ecuadors Präsident Noboa hat im Juni 2025 per Dekret angeordnet, dass Betreiber großer Bergbaupro- jekte deren Versorgung mit Strom ab Ende 2026 selbstständig sicherstellen müssen. Daher wird künftig Techno- logie für Energieerzeugung stärker
gebraucht werden, etwa für den Bau von Wasserkraftwerken und Übertra- gungsleitungen. Da die Infrastruktur in Ecuador oft unzureichend ist und die Topografie eine Herausforderung, erfordert der Bau von Zufahrtstraßen und Tunneln eine entsprechend spe- zialisierte Ausrüstung. Frischer Wind für Bergbauvorhaben Ecuador hat den seit 2023 amtie- renden Übergangspräsidenten Daniel Noboa im April 2025 für eine regu- läre Amtszeit bis 2029 gewählt. Seit der Vereidigung des bergbaufreundli- chen Präsidenten herrscht Aufbruch- stimmung. Das für den Bergbau- sektor zuständige Regierungsressort hat angekündigt, die Fläche der Konzessionen zu verdoppeln. Dabei erleichtert die Regierungsmehrheit im Parlament die Umsetzung neuer Gesetze, die in den Jahren zuvor durch fehlende Mehrheiten oft aus- gebremst wurden. GTAI/IHK
Obwohl es bislang nur zwei Großminen in Ecuador gibt und erst 6 Prozent des Landes für den Bergbau ausgewiesen sind, machen wichtige Vorhaben deutli- che Fortschritte. Zudem werden vermehrt neue Projekte angekün- digt, die Investitionen anziehen – und damit auch Chancen für den Export deutscher Technologien bieten. Derzeit macht der Bergbau knapp 2 Prozent des ecuadorianischen Bruttoinlandsprodukts aus. Mit den zusätzlichen Minen dürfte dieser Anteil 5 Prozent übersteigen und den Ölsektor bei den Exporten des Landes übertreffen. Schlüsselprojekte kommen voran Der Informationsdienstleister BNamericas geht davon aus, dass in den nächsten fünf Jahren mit dem Bau von acht Bergbauprojekten für insgesamt knapp 11 Milliarden US-Dollar begonnen wird. So geht die Mine Curipamba-El Domo (Gold, Silber, Kupfer) im September 2025 in den Bau. Das Projekt La Plata (Kupfer, Silber, Zink) dürfte 2026 folgen. Auch für Loma Larga (Gold, Kupfer, Silber) wurde der Konsulta- tionsprozess abgeschlossen und eine Umweltlizenz erteilt. Zudem erhielt das Kupfer-Vorhaben Warintza im Mai 2025 Finanzierungszusagen für technische Studien und soll Anfang 2027 mit dem Bau beginnen. Das Gold-Kupfer-Projekt Cangrejos ist seit Juni 2025 im Besitz des chi- nesischen Bergbauunternehmens CMOC. CMOC hat die kommerzielle Nutzung 2028 zum Ziel gesetzt. SolGold aus Australien will den Betriebsbeginn des Cascabel-Pro- jekts (Gold, Kupfer, Silber) in der Provinz Imbabura beschleunigen. Weitere Vorhaben sind die Erwei- terung der Mirador-Kupfermine in Zamora Chinchipe und das Bergwerk Panantza-San Carlos (Kupfer, Gold, Silber).
Noch jung, aber dynamisch: Verbesserte Rahmenbedingungen und neue Minenprojekte verleihen dem ecuadorianischen Bergbau Auftrieb.
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ASIEN-PAZIFIK
INDIEN Häfen starten Modernisierung
Schiffbau und Reparatur sowie digitale Systeme, Umwelttechnik und Start-up-Innovationen gefördert werden. Langfristig sollen Indiens Häfen bis 2047 rund 10 Milliarden Tonnen Güter jährlich umschlagen können, so die Strategie „Maritime Amrit Kaal Vision 2047“. Ihre derzeitige Kapazi- tät beträgt geschätzte 2,8 Milliarden Tonnen pro Jahr. Zudem möchte Indi-
Indien rüstet seine maritime Infrastruktur auf – und deutsche Unternehmen sind gefragt. Mit dem neuen „Indian Ports Bill 2025“ setzt die Regierung den Rahmen für effizientere Hafenverwaltung, bessere Anbindungen an Schiene und Straße sowie den Ausbau digitaler Systeme. Parallel startet das Investitionspro- gramm Sagarmala 2.0, mit dem nicht nur Bauvorhaben, sondern auch
en unter die Top-5 Schiffbaunationen der Welt vordringen. Ein ambitionier- tes Ziel, denn derzeit werden weniger als 1 Prozent der Schiffe weltweit in Indien gebaut. Für deutsche Firmen eröffnen sich Chancen in gleich mehreren Berei- chen: Siemens liefert bereits Technik für elektrische Fährboote, Liebherr Hafenkräne. Doch das Potenzial geht weiter – von Hafenlogistik und Auto- matisierung über maritime Umwelt- technik bis hin zu Green Shipping. Indische Häfen müssen künftig strenge Umweltstandards einhalten, was Lösungen für Abfallentsorgung, Ballastwasseraufbereitung und emis- sionsärmere Technologien attraktiv macht. Besonders interessant für Investo- ren ist Maharashtra: Dort entsteht bis 2029 der Tiefseehafen Vadhavan. Seine neun Containerterminals wer- den der Startpunkt des „India-Midd- le East-Europe Economic Corridor (IMEEC)“ und werden damit eine wichtige Rolle im Warentransport zwischen Indien, dem Nahen Osten und der Europäischen Union über- nehmen. GTAI/IHK
Die maritime Wirt- schaft Indiens wächst, aber die Ka- pazitäten der Häfen sind im Vergleich zu Konkurrenten in Asien wie Shanghai oder Singapur immer noch ausbaufähig. Im Bild: Ein Frachtterminal im Hafen von Kochi.
WEBINAR-REIHE
23. OKTOBER 2025 Export nach Indien - Waren und Dienstleistungen
Deutschland ist Indiens wichtigs - ter Handelspartner in der EU. Der bilaterale Handel entwickelt sich positiv. Die Abwicklung von Waren- und Dienstleistungsexporten nach Indien stellt deutsche Unternehmen jedoch immer wieder vor Herausforderungen. In dieser Webinar-Reihe informieren indienerfahrene Experten über die wichtigsten Schritte, um den Export von Waren und Dienstleistungen nach Indien erfolgreich zu gestalten. Das Webinar gliedert sich in zwei Teile: Export von Waren findet am Vormit - tag, Export von Dienstleistungen am Nachmittag statt. Die Veranstaltungen
können einzeln oder zusammen ge- bucht werden. TERMIN UND UHRZEIT: Donnerstag, 23. Oktober 2025, 10:00 bis 12:00 Uhr (Export von Waren) und 14:00 bis 15:30 Uhr (Export von Dienst - leistungen) TEILNAHMEENTGELT: 150 Euro pro Person für IHK-Mitglieder (beide Veranstaltungen) 120 Euro pro Person für IHK-Mitglieder (Export von Waren) 60 Euro pro Person für IHK-Mitglieder (Besteuerung von Dienstleistungen in Indien)
PROGRAMM UND ANMELDUNG: ihk.de/rhein-neckar/indien-export IHRE ANSPRECHPARTNERINNEN:
Gabriele Borchard 0621 1709-131
gabriele.borchard@ rhein-neckar.ihk24.de
Sabrina Weigold 0621 1709-130
sabrina.weigold@ rhein-neckar.ihk24.de
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ASIEN-PAZIFIK
CHINA Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb angepasst
Die Neuerungen im „Anti-Unfair Competition Law (AUCL)“ werden am 15. Oktober 2025 in Kraft treten. Sie betreffen hauptsächlich Online-Aktivitäten. Das novellierte Gesetz gegen den unlauteren Wettbe- werb umfasst nun 41 Artikel und bringt folgende wesentliche Änderun- gen mit sich. Wenn außerhalb Chinas unlautere Wettbewerbshandlungen erfolgen, die die inländische Wettbewerbsordnung verzerren oder die Rechte von Unter- nehmen oder Verbrauchern in China verletzen, sieht das Gesetz nun vor, dass diese nach dem AUCL verfolgt werden. Die Bestimmungen zum Schutz vor unlauterem Wettbewerb in digitalen Bereichen, insbesondere im E-Com-
merce, wurden überarbeitet. Etwa die unerlaubte Verwendung einer einge- tragenen oder einer bekannten Marke einer anderen Person im Firmennamen sowie das irreführende Verwenden ent- sprechender Suchbegriffe in Suchma- schinen gelten nun als Verstoß. Das missbräuchliche Daten-Scra- ping (automatisiertes Extrahieren von Daten) findet sich als unfaire Wett- bewerbspraktika nun in Bezug auf internetbasierte Angebote. Gefälschte Bewertungen zählen ebenfalls zu den verbotenen Aktivitäten. Das reformierte Gesetz sieht zudem deutlich höhere Bußgelder vor. Bei schwerwiegenden Verletzungen von Geschäftsgeheimnissen liegt die Min- destgeldbuße nun bei rund 119.000 Euro. GTAI/IHK
Schlecht für unfaire Wettbewerber: Die Nutzung identischer oder ähnlicher Domain- namen und Social-Media-Account-Namen anderer Unternehmen wird verboten.
VIETNAM Neues KI-Gesetz verabschiedet
Grundrechte oder die öffentli- che Ordnung ernsthaft beein- trächtigen können. 2. KI-Systeme mit großer Reichweite umfassen Systeme mit einer großen Anzahl von Nutzenden, Parametern und Datenmengen. Beide unterliegen Anforde- rungen hinsichtlich Datenver- waltung, technischer Über- wachung, Transparenz der Dokumentation, Cybersicher- heit und Kennzeichnung. Das Gesetz tritt in zwei Pha- sen in Kraft: Seit dem 1. Juli 2025 gelten bereits die in drei Artikeln vor- gesehenen Anreize. Sie befas- sen sich mit den Mechanismen der öffentlichen Finanzierung und der Förderung von Investi- tionen in künstliche Intelligenz sowie innovative Projekte im digitalen Sektor. Art. 11 sieht die Bereitstellung von Mitteln aus
Am 14. Juni 2025 verabschiedete die
dem Staatshaushalt für Projek- te im Zusammenhang mit Inno- vation und digitaler Transfor- mation vor. Art. 28 gewährt der Entwicklung von KI-Systemen, KI-Datenzentren und Halblei- tern den Status einer „beson- ders geförderten Tätigkeit” und sichert direkte Unterstützung für Infrastrukturkosten zu. Art. 29 sieht hingegen öffentliche Mittel für technologiebasierte Start-ups, Unterstützung für die Ausbildung von Fachkräften und Anreize für Forschung und Entwicklung vor. Am 1. Januar 2026 treten die übrigen Bestimmungen in Kraft. Zusammengenommen zeigen diese Bestimmungen die Absicht des vietname- sischen Staates, rechtliche Rahmenbedingungen zu schaf- fen, um globale Unternehmen anzuziehen und Innovationen zu fördern. GTAI/IHK
Nationalversammlung Viet- nams das Gesetz über die digitale Technologieindustrie. Im Wesentlichen handelt es sich um ein Gesetz mit Schwerpunkt auf künstlicher Intelligenz – eines der ersten in Südostasien. Das Gesetz kombiniert Maßnahmen zur wirtschaftlichen Förderung mit Kontrollmechanismen. Das KI-System wird im neuen Gesetz definiert als „ein Pro- dukt der Digitaltechnologie”, das Hardware, Software und Daten kombiniert und in der Lage ist, aus den Informatio- nen, die es erhält, zu lernen. Darüber hinaus legt das KI-Gesetz zwei Kategorien für KI-Systeme fest: 1. Hochriskante KI-Systeme sind Systeme, deren Anwen- dungen die Gesundheit, die
14,3 PROZENT betrug der Anteil der Digitalwirt- schaft am vietna- mesischen BIP im Jahr 2024. QUELLE: GTAI
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