TITELTHEMA | AUSLANDSGESCHÄFT
BUMAT BEWEGUNGSSYSTEME Zeit, dass sich was dreht Von Modeschauen in Paris bis zu Hindu-Besucherzentren in Indien: Die Produkte von Bumat-Chef Timo Burgmeier sind weltweit gefragt.
Der Geschäftsführer legt viel Wert auf Qualität. Er sagt, er wolle nicht der Günstigste sein, sondern der Beste. Eine Strategie, die sich ausgezahlt habe. Die Langlebigkeit der Anlagen überzeuge die Kun- den, etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen, zudem gibt Bumat zehn Jahre Garantie auf alle Teile. „Die Hindu- Organisation aus Indien hatte Angebote aus Indien und China vorliegen, die preislich günstiger waren. Sie hat sich dennoch für uns entschieden.“ Bumat verkauft jedoch nicht nur Drehscheiben, sie werden auch vermietet, für einen Tag oder ein Jahr. Geliefert wird weltweit, und weil das Unter- nehmen über Drehscheiben in unterschiedlichen Größen in seinem Lager verfügt, können Anfragen auch kurzfristig erfüllt werden. Neben der Konstruktion der Scheiben übernimmt das Unternehmen die Montage und Inbetrieb- nahme sowie den Service vor Ort. „Man muss sich etwas trauen“, sagt Timo Burgmeier über sein Nischengeschäft und ungewöhnliche Anfragen. Viele potenzielle Kunden, die ihn anriefen, kämen auf Empfehlung anderer Kunden. Ansonsten sei er viel auf Fach- messen vertreten. „Vor allem im Mittleren Osten, speziell in Saudi-Arabien, spielt der- zeit die Musik.“ Manchmal bleiben Anfragen auch lange unverbindlich. „Ich prüfe dann schon, ob wir alle Teile vorrätig haben, aber bis aus der An-
F ür Timo Burgmeier Bumat Bewegungssysteme GmbH aus Hockenheim, die Drehscheiben konstruiert sowie baut und nach eigenen Angaben Weltmarktführer auf diesem Gebiet ist. Zur Kund- schaft gehören Industrie- unternehmen, Schiffswerften und Lebensmitteldiscounter ebenso wie Eventagenturen, Museen und Theater. Eben- falls auf der Kundenliste: französische Luxusmode- marken, der Emir von Katar und die Architekten des gehört Bewegung zum Geschäft. Er ist Chef der deutschen Pavillons auf der diesjährigen Weltausstellung im japanischen Osaka. Die Idee mit der Drehschei- be kam den Eltern von Timo Burgmeier bei einem Besuch des Rhein-Neckar-Zentrums, er war damals noch ein Kind und im Einkaufszentrum drehte sich ein Auto auf einer Drehbühne. „Mein Vater sagte zu meiner Mutter: ,Das kann ich besser‘“, erzählt Burgmeier. Der Vater führte seinerzeit in Hockenheim ein Autohaus sowie eine Schlosserei und entwickelte bald die ersten elektrisch angetriebenen Dreh- scheiben, auf denen sich Fahr- zeuge auf Messen in Szene
setzen ließen. Der Grundstein für den Maschinenbauspezia- listen war gelegt. Inzwischen dreht sich noch viel mehr auf den Scheiben, die in einer großen Produktionshalle in Hockenheim aus Alumi- nium, Stahl oder Edelstahl ge- fertigt werden: Autosammlun- gen, Sonnenliegen und Sofas für Superyachten, Lastwagen in Logistikzentren, Theater- bühnen, Zuschauertribünen, Drehscheiben zur Optimie- rung von Montageprozessen, ganze Räume und Stockwerke als rotierende Architektur in Privathäusern. Aktuelles Groß- projekt: Die Produktion von zwei Drehscheiben mit einem Durchmesser von 17,5 Meter für die weltgrößte Hinduismus- Organisation in Indien, die zwei Besucherzentren als Teil einer Inszenierung drehen will. Bumat erfülle so gut wie alle Wünsche. „Wir drehen je- des Ding“, lautet denn auch das Motto des Betriebs. Der Durchmesser der Drehschei- ben reicht von 0,5 bis zu 55 Metern, die Tragkraft bis zu 450 Tonnen. „Jeder Kunde hat seine eigenen Anforderungen, das übergeordnete Thema ist, dass sich etwas dreht“, sagt Timo Burgmeier.
Timo Burgmeier in seiner Produktions- halle in Hocken- heim.
Vor allem im Mittleren Os- ten, speziell in Saudi-Arabien, spielt derzeit die Musik.
Timo Burgmeier
14
IHK Magazin Rhein-Neckar 03 | 2025
ihk.de/rhein-neckar
Made with FlippingBook Learn more on our blog