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Wie sind die Erwartungen ans Auslandsgeschäft insgesamt?
Susanne Kunath Diplom-Betriebswirtin (DH) Ruhestandsplanerin (CU)
Kruse: Wie unsere Konjunkturumfrage zum Jahres- anfang zeigt: besser als ein Quartal zuvor. Und positiver als für das Inlandsgeschäft. Im Oktober 2024 gingen die Industrieunternehmen noch von rückläufigen Exporten in den nächsten zwölf Monaten aus. Für das laufende Jahr wird wieder mit leicht zunehmenden Ausfuhren gerechnet. Der Saldo ist so von -4 Punkten auf aktuell +5 Punkte angestiegen. Allerdings basiert diese positive Er- wartungshaltung zu Jahresanfang ganz überwiegend auf besonders hoffnungsvollen Exporterwartungen Richtung Nordamerika. Diese müssen sich nun erstmal bestätigen. Was sind – abgesehen von der neuen politischen Lage in Washington – die größten Herausforderungen für die Exportwirtschaft? Kruse: Die wirtschaftliche Lage in China. Der Wachs- tumsmotor ist dort bisher nicht wieder wirklich ange- sprungen. Diese Nachfrage fehlt vielen Unternehmen. Das kann sich auch auf Drittmärkte auswirken. In vielen Branchen haben chinesische Anbieter ihre Produktions- kapazitäten in den vergangenen Jahren massiv aus- gebaut. Der chinesische Markt kann das entstandene Angebot allein oft nicht mehr absorbieren. Geschweige denn in der aktuellen Konjunkturlage in China. Chinesi- sche Wettbewerber drängen dementsprechend in vielen Branchen verstärkt auf Drittmärkte. Wenn sich nun bedeutende Drittmärkte wie insbesondere die USA noch stärker gegenüber chinesischen Erzeugnissen abschotten sollten, werden chinesische Anbieter auf andere Dritt- märkte ausweichen wollen. Die Wettbewerbssituation kann sich dann sowohl hier in Deutschland, anderen europäischen Märkten aber auch anderen Drittmärkten für unsere Unternehmen weiter verschärfen. Geopolitische Spannungen beinträchtigen auch die Lieferketten. Welche Risiken sehen Sie hier? Kruse: China und andere asiatische Märkte spielen beim Sourcing, der Beschaffung, immer noch eine sehr große Bedeutung. Die Gefahr, dass sie ausfallen können, existiert nicht nur wegen der schwelenden Konflikte in Asien, sondern auch aufgrund der politischen Spannun- gen im Nahen Osten mit Auswirkungen auf Seewege etwa im Roten Meer und dem Golf von Aden. Für viele Unternehmen gewinnt im Sourcing deshalb das Kri- terium Verfügbarkeit gegenüber Preis und Qualität an Bedeutung. Das führt in vielen Fällen weg vom Single- Sourcing hin zum Beziehen von mehreren Lieferquellen. Das ist aber alles andere als einfach. Weitere Lieferanten in anderen Weltregionen zu finden und außerdem noch die oft notwendigen Mindestbestellmengen zu erreichen, um zum Zuge zu kommen, ist schwierig. Ru
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