IHK-Magazin Ausgabe 3/2025

AUS DER IHK

politische Stabilitätsanker Europas. Diese Verantwortung dürfen wir nicht leichtfertig aufs Spiel setzen. Wenn wir uns die Koalitions- verhandlungen näher anschauen: Wie bringt sich die IHK in politische Prozesse wie diese ein? Schnabel: Sehr aktiv – nicht nur während der Regierungsbildung. Wir geben viele Stellungnahmen ab, sprechen mit Abgeordneten und Mi- nisterien. Das gilt für unsere Region genauso wie für die DIHK in Berlin, wo ich als Präsidiumsmitglied direkt an den Themen mitarbeite, etwa am erwähnten 12-Punkte-Programm für die neue Bundesregierung. Und auf Landesebene? Schnabel: Als Federführer „Verkehr“ in der baden-württembergischen IHK-Organisation setzen wir uns für unternehmensfreundliche Mobilitäts- lösungen ein. Jüngst konnten wir die Arbeitgeberabgabe im Landesmobili- tätsgesetz verhindern. Ich bin zudem Vizepräsident des baden-württember- gischen IHK-Tages und Mitglied im Beirat „Zukunft Handel/Innenstadt“ der Landesministerien „Wirtschaft, Arbeit und Tourismus“ und „Landes- entwicklung und Wohnen“. Hier setze ich mich im Dialog mit der Landes- regierung für einen zukunftsorien- tierten Handel und eine wirtschafts- freundliche Stadtentwicklung ein. Schnabel: Ich bin dankbar, als Vor- standsmitglied der Metropolregion (ZMRN) die Region aktiv mitzugestal- ten. Wir haben außerdem gemeinsam mit den Pfälzer IHK-Kollegen eine starke regionale Kooperationsmarke, die IHK Metropolregion Rhein- Neckar, aufgebaut. Ein Beispiel für deren Arbeit ist unsere Stromstudie, die das regionale Potenzial erneu- erbarer Energien erhoben hat. Sie diente als Grundlage für landesweite Planungen. Auch den Mobilitätspakt Rhein-Neckar haben wir gemeinsam Welche Rolle spielt die Metropolregion Rhein-Neckar für Ihre Arbeit?

Einsatz auf allen politischen Ebenen: Präsident Manfred Schnabel vertritt die Interessen der regionalen Wirtschaft.

mit unseren Partnern in der Region auf den Weg gebracht. Unser Ziel hier: bessere Verkehrsverbindungen für Güter und Pendler, besonders bei den Rheinquerungen. Was leistet die IHK Rhein-Neckar für die wirtschaftliche Entwicklung der Region? Schnabel: Wir sind die Selbstverwal- tung der Wirtschaft und Partner der Betriebe, in der Ausbildung ebenso wie in vielen anderen Bereichen. Unser gesetzlicher Auftrag ist es, die Gesamtinteressen der regionalen Wirtschaft zu vertreten. Dabei arbeiten wir konstruktiv-kritisch, lösungsorientiert und eng mit ande- ren Wirtschaftsverbänden zusammen. Ich bin stolz auf unser starkes IHK- Team aus Ehren- und Hauptamt. Das ist vorbildlich und einer der Gründe, weshalb wir als IHK Rhein-Neckar mit aller Energie in den vergangenen Jahren das bereits sehr hohe Niveau unserer Aktivitäten stetig ausbauen konnten.

Ihr Blick nach vorn: Was braucht Deutschland jetzt? Schnabel: Deutschland ist ein Land mit enormem Potenzial – wenn die Politik den Weg frei macht für Refor- men. Unser agiler Mittelstand macht den Unterschied. Kaum ein anderes Land kann so gut technische Lösun- gen für die globalen Probleme finden. Wenn die Politik unternehmerischer Freiheit wieder mehr Vertrauen schenkt, gibt es in Deutschland jede Menge Grund zur Zuversicht.

INFO

Manfred Schnabel ist seit 2018 Präsident der IHK Rhein-Neckar. Dem Präsidium und der Vollver- sammlung gehört er seit 2010 an. Manfred Schnabel ist Vizepräsident des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertags (BWIHK) sowie Präsidiumsmit - glied der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK).

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IHK Magazin Rhein-Neckar 03 | 2025

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